Kehl versteht Pfiffe und hinterfragt BVB-Einstellung: Nicht verstanden, "worum es in einem Derby geht"
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Sebastian Kehl übernimmt ab der kommenden Saison den Posten des BVB-Sportdirektors von Michael Zorc.
© Quelle: IMAGO/RHR-Foto
Diese Niederlage hat beim BVB offenbar Spuren hinterlassen. Nach der 3:4-Pleite vor heimischem Publikum gegen den Nachbarn VfL Bochum ertönte im ausverkauften Signal-Iduna-Park ein lautes Pfeifkonzert. Für den künftigen Sportidrektor Sebastian Kehl absolut nachvollziehbar: "Die Reaktion ist berechtigt – und wir reden über ein Derby. Davon gibt es nur das eine in dieser Saison. Besonders in einem solchen Spiel dürfen unsere Fans erwarten, dass wir zu 100 Prozent da sind. Und das waren wir nicht", sagte er zu den Ruhr Nachrichten.
Trainer Marco Rose hatte seine Spieler nach Abpfiff ein Stück weit in Schutz genommen. Kritik an der Leistung hätten sie nicht verdient: "Sie haben investiert und wir hatten Chancen ohne Ende." Das sah Kehl offenbar ganz anders, nachdem der BVB den 0:2-Rückstand dank eines Dreierpacks von Erling Haaland zwischenzeitlich in eine 3:2-Führung gedreht hatte. "Dass wir es dann sogar noch verlieren, das ist einfach nur schwach."
"Wir haben uns eine sehr schläfrige Anfangsphase geleistet", haderte Kehl mit der Einstellung der Spieler: "Das lässt den Schluss zu, dass nicht jeder verstanden hat, worum es in einem Derby geht." An Kaderproblemen lag es aus Kehls Sicht ganz sicher nicht, denn es "standen elf sehr gute Fußballer auf dem Platz".
Der Versuch eines versöhnlichen Saisonabschlusses scheint schon zwei Spieltage vor Ende gescheitert. "Wir hatten uns vorgenommen, die Fans zurückzugewinnen, sie wieder zu begeistern. Ihnen ein Stadionerlebnis zu liefern. Gegen Wolfsburg haben wir das geschafft. Gegen Bochum nicht", bemängelte Kehl. Und weiter: "Drei Heimspiele waren es jetzt vor ausverkauftem Haus. Zwei davon, gegen Leipzig und Bochum, haben wir verloren. Da müssen wir eine solche Reaktion der Fans wie am Samstag akzeptieren und aushalten."
Schon jetzt läuft beim BVB die Aufarbeitung der sich dem Ende neigenden Spielzeit und die Planungen für den nötigen Neustart im Sommer beginnen, um endlich dem FC Bayern wieder Paroli bieten zu können: "Es gibt jede Menge Gesprächsbedarf", kündigt der 42-Jährige an: "Wir haben insgesamt zu viele Niederlagen kassiert in dieser Saison. Das zu verändern, dazu sind alle im BVB gefragt."
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