Kommentar: Max Eberl macht sich mit seinem Wechsel zu RB Leipzig unglaubwürdig
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Max Eberl (l.) wird neuer Geschäftsführer Sport von RB Leipzig.
© Quelle: IMAGO/Moritz Müller (Montage)
Zunächst einmal gibt es allen Grund, sich zu freuen. Darüber, dass Max Eberl zurück ist und mit ihm einer der unbestritten besten Bundesliga-Manager des letzten Jahrzehnts. Und vor allem darüber, dass er sich nach seinem ausgebrannten Abgang bei Borussia Mönchengladbach wieder in der Lage sieht, einen Job ausgerechnet in dem Geschäft zu übernehmen, das ihn in diese Situation gebracht hat.
Unabhängig davon hinterlässt die Tatsache, dass Eberl am 15. Dezember als Geschäftsführer bei RB Leipzig anfängt, mehr als einen faden Beigeschmack. Es passt weder ins Bild des Mannes, der wie kaum ein anderer für Vereinstreue, Ehrlichkeit und Empathie stand. Noch in das eines erfolgreichen Traditionsklub-Sportdirektors, der kaum eine Gelegenheit verpasste, um die Gegenheiten bei seinem nun künftigen Arbeitgeber kritisch zu hinterfragen.
Davon, dass er dabei ganz offensichtlich einige enge Vertraute und langjährige Weggefährten verprellte und enttäuschte, ganz zu schweigen. Dass Eberl seinem großen Titeltraum nachjagen will und mit Marco Rose, den er einst selbst zu Gladbach lotste, seinen Wunschtrainer an der Seite hat, kann man ihm grundsätzlich nicht verübeln.
Dennoch hat er sich mit seiner Unterschrift beim "Konstrukt RB" aufgrund eigener Aussagen ein stückweit unglaubwürdig gemacht. Dass er bei den meisten Borussia-Fans seinen Legendenstatus darüber verlieren wird, muss ihm bei seiner Entscheidungsfindung bewusst - und vermutlich egal - gewesen sein. Und das ist irgendwie eine traurige Nachricht für alle übriggebliebenen Fußballromantiker.
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