Momentum, Psychologie, Umfeld: Was im Titelkampf für den FC Bayern und was für den BVB spricht
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Der FC Bayern München und der BVB liefern sich ein enges Titelrennen.
© Quelle: IMAGO/Kirchner-Media/Michael Weber (Montage)
Wie bei einem Schlagabtausch im Tennis: Aufschlag FC Bayern München, der Gegner FC Schalke bekommt ein paar Asse und Winner um die Ohren gehauen – 6:0, beeindruckend. Auf dem Platz nebenan serviert wenig später der Ranglistenzweite Borussia Dortmund. Zack, zack. Gegner Borussia Mönchengladbach hat keine Chance gegen die Schmetterbälle des BVB. 5:2 – okay, ein 6:2 hätte noch besser ins Filzballbild gepasst. Aber wir sind ja beim Fußball.
Und im Kampf um die Meisterschaft. Der Bundesliga-Showdown um die Schale strebt an den kommenden beiden Wochenenden dem Höhepunkt entgegen. BVB-Coach Edin Terzic: "Wir haben gezeigt, dass wir bis zum Ende daran glauben und bis zum Ende alles jagen werden." Nüchterner sah es Thomas Tuchel, der wie Terzic seine erste deutsche Meisterschaft gewinnen würde: "Es geht nächste Woche wieder bei 0:0 los, daher besteht kein Grund, komplett euphorisch zu werden und an irgendwelche Vorentscheidungen zu denken."
Weiter liegt Bayern ein Pünktchen vorne, hat die bessere Tordifferenz (+55 bei Bayern, +36 beim BVB). Was spricht im Endspurt für den Verfolger (zuletzt 2012 Champion), was für den Rekordmeister? Der SPORTBUZZER, das Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), macht den Check!
Das Momentum: Nach dem 1:3 in Mainz bekamen die Bayern die Kurve, gewannen drei Partien hintereinander. Thomas Müller spricht von "einer kleinen Entwicklung" dank "toller Trainingswochen" und sagte nach dem Sixpack gegen Schalke: "Es war ein kleines Fest, hat Spaß gemacht. Schön, dass wir es nach zwei schmuckloseren Siegen (2:0 gegen Hertha, 2:1 in Bremen, d.Red.) mal höher haben ausfallen lassen." Der BVB hat seine Pflichtaufgaben (6:0 gegen Wolfsburg, 5:2 gegen Gladbach) erledigt. Alles steht und fällt nun mit der Auswärtshürde Augsburg am nächsten Sonntag (17.30 Uhr, DAZN).
BVB muss für Meisterschafts-Chance Anti-Serie durchbrechen
Das Restprogramm: In Stuttgart (3:3) und in Bochum (1:1) ließen die Dortmunder durch Unvermögen und VAR-Pech vier Punkte liegen, die Anti-Serie von vier sieglosen Partien in der Fremde muss in Augsburg durchbrochen werden, um am letzten Spieltag gegen Mainz noch um die Schale mitreden zu können. Bayern hat es selbst in der Hand – zwei Siege, gegen Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr, Sky) und in Köln, reichen. Verliert der BVB nach einem Bayern-Heimsieg gegen RB in Augsburg, sind die Roten vorzeitig durch.
Die Form: Bayern stabilisiert sich unter Tuchel. Der Trainer sagte: "Es war der nächste Schritt in die richtige Richtung, verschüttetes Selbstvertrauen kommt zurück." Serge Gnabry traf in den letzten drei Spielen vier Mal, ist nun mit 13 Treffern Bayerns bester Torschütze. Die Defensive um das Innenverteidigerduo Benjamin Pavard und Matthijs de Ligt steht immer besser. Beim BVB besticht die Offensive um Sébastien Haller, Karim Adeyemi und Donyell Malen. "Uns gefällt, wie wir die Tore erzielen und wer sie macht", sagte Terzic. "Wir haben die meisten Teenager-Tore, die meisten Jokertore, aber niemanden, der zweistellig getroffen hat.“ Andererseits sei man so "unberechenbarer".
Stress beim FC Bayern wegen Zukunft von Oliver Kahn
Die Psychologie: "Die Kunst ist jetzt, fokussiert und im Tunnel zu bleiben", sagte Tuchel. "Wir müssen das nächste Spiel wieder mit dem Willen, der Leichtigkeit und der Freude angehen." In der Jägerrolle wendet Terzic diesen Kniff an: "Den Mix aus Lob, wenn alle auf uns draufhauen und Kritik, wenn uns alle loben." BVB-Stürmer Malen sagte: "Ich träume von der Meisterschale. So spielen wir auch."
Das Umfeld: Beim BVB muss man sich damit abfinden, dass Mittelfeldchef Jude Bellingham für eine Ablöse von Ü-100-Millionen-Euro wohl zu Real Madrid wechselt. Für mehr Stress sorgt in München die Diskussion um Vorstandsboss Oliver Kahn. Über dessen Zukunft wird nach Saisonende vom Aufsichtsrat entschieden – um den Endspurt um die Schale davon unbenommen angehen zu können.
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