Nach Thiaw, Berisha und Co.: Diese U21-Profis können den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/6ADC447CDE47DE45375D46EF42.jpg)
Ansgar Knauff (von links), Tom Krauß und Luca Netz zählen im Kader der U21 zu den Schlüsselspielern.
© Quelle: IMAGO/Kirchner-Media/Jan Huebner (Montage)
Der Weg aus der U21 zur A-Nationalmannschaft ist derzeit kürzer als in der Vergangenheit. Bundestrainer Hansi Flick experimentiert aktuell und gibt in diesem Zuge jungen Spieler eine Chance. Die jüngsten Nominierungen von Malick Thiaw, Josha Vagnoman, Felix Nmecha, Kevin Schade und Margim Berisha zeigen, dass sich weitere Youngster etwas Hoffnung auf die Heim-Europameisterschaft machen dürfen. "Die Connection und der Austausch zwischen der U21 und der A-Mannschaft ist sehr wichtig. Es ist dann für uns leichter, sich einzugliedern", sagte Schade auf SPORTBUZZER-Nachfrage. Gleich zehn der Europameister von 2021 haben mittlerweile den Sprung ins A-Team geschafft. "Es ist eine Auszeichnung für die Spieler und alle beteiligten Trainer", sagte U21-Chefcoach Antonio di Salvo, der mit seinen Schützlingen am Freitag (18.15 Uhr, ProSieben Maxx) im Testspiel in der Frankfurter PSD-Arena gegen Japan ins Jahr startet.
Die Beförderung einiger Teamkollegen spornt die Spieler der U21-Nationalmannschaft im Jahr vor der Heim-EM weiter an. "Man sieht, wer alles für die A-Nationalmannschaft nominiert wird. Spieler, mit denen man zusammen gespielt hat und die man gut kennt. Man weiß, dass es schnell gehen kann", sagte Jamie Leweling vom 1. FC Union Berlin. Hertha-Stürmer Jessic Ngankam betonte: "Der Weg dorthin ist nicht so weit, wie man vielleicht am Anfang dachte." Es rücken bereits die nächsten Namen aus der U21 in den Fokus des DFB-Teams. Diesen drei Spielern ist der Sprung in die A-Nationalmannschaft zuzutrauen.
Luca Netz (Borussia Mönchengladbach)
Im Rennen um die begehrte Fritz-Walter-Medaille war Netz in den vergangenen Jahren fast immer Teil des ausgewählten Kreises. 2020 erhielt der Linksverteidiger die Auszeichnung in Bronze, 2022 in Silber. Der große Durchbruch auf dem Platz lässt aktuell noch auf sich warten. Im Sommer 2021 ist der 19-Jährige mit großen Erwartungen von Hertha BSC zu Borussia Mönchengladbach gewechselt. Bei den Fohlen ist er nur die Nummer zwei hinter Ramy Bensebaini. Die Perspektive aber passt.
Bensebaini verlässt Gladbach wohl im Sommer, Netz soll seine Nachfolge antreten. Auf der Problem-Position des DFB-Teams ist der 19-Jährige spätestens ab der kommenden Saison eine Alternative zu den aktuell nominierten David Raum und Christian Günter. Als nächsten Schritt will der Linksverteidiger einen Kaderplatz bei der Heim-EM. "Das A-Team ist auf jeden Fall mein Ziel, ich habe mit 18 Jahren ja bereits für die U21 gespielt. Ich werde alles dafür geben, dass ich mir diesen Traum erfüllen kann", sagte Netz einst gegenüber der Bild.
Tom Krauß (FC Schalke 04)
Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler hat einen großen Anteil daran, dass die Hoffnung bei S04 auf den Klassenerhalt gestiegen ist. Leihgabe Krauß war schon in der schwierigen Saisonphase einer der wenigen Lichtblicke. Der bei RB Leipzig ausgebildete und unter Vertrag stehende Abräumer entwickelte sich in zwei Jahren beim 1. FC Nürnberg zu einem der besten Zweitliga-Profis. Als die Leihe endete, zog es ihn weiter zu S04 in die Bundesliga. In Gelsenkirchen plant man langfristig mit Krauß – doch das gilt nur im Falle des Klassenerhalts.
Nach Informationen der Leipziger Volkszeitung, die wie der SPORTBUZZER zum RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) gehört, müssen die Schalker bei einem weiteren Bundesliga-Jahr neben der bisher gezahlten Leihgebühr von 500.000 Euro weitere 3,5 Millionen Euro nach Sachsen überweisen. Sollte S04 absteigen, wäre eine Rückkehr zu RB aber ausgeschlossen. Die LVZ berichtet von Interesse aus der Bundesliga und aus der Premier League. Das zeigt, dass Krauß vor einer rosigen Zukunft stehen könnte. Gerade ist Krauß' zur Berateragentur "Roof Football" gewechselt, die auch Superstars wie Serge Gnabry oder Kai Havertz begleitet. Im A-Team wäre Krauß ein möglicher Backup für Joshua Kimmich – beide zeichnet die Laufbereitschaft und Defensivarbeit aus.
Ansgar Knauff (Eintracht Frankfurt)
Europa-League-Sieger mit Eintracht Frankfurt und DFB-Pokal-Sieger mit Borussia Dortmund – Knauff blickt in seiner noch jungen Karriere bereits auf große Erfolge zurück. In der U21 ist der gebürtige Göttinger der Spieler mit dem höchsten Marktwert (10 Millionen Euro) – und der Hoffnungsträger auf dem Flügel. Knauff kann in einer Fünferkette die rechte oder wahlweise linke Seite bearbeiten, beherrscht zudem in einem System mit drei Stürmern die Position auf dem offensiven Flügel.
Mit Blick auf eine mögliche A-Nominierung hängt vieles von einer Entscheidung ab, die Knauff in den kommenden Wochen treffen muss. Bleibt der 21-Jährige bei der Eintracht oder geh es nach Ablauf der Leihe zurück zum BVB? 15 Millionen Euro verlangt Dortmund offenbar, die SGE möchte laut Sport Bild nur zehn Millionen zahlen. Für Knauff ist Spielpraxis extrem wichtig – auch mit Blick auf eine mögliche Berufung von Flick ins DFB-Team.
Sportbuzzer