"Nicht Bayern-like", Nagelsmann "darf Kabine nicht verlieren": Matthäus warnt FCB vor Klassiker-Nachwirkungen
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Julian Nagelsmann (l.) muss laut Lothar Matthäus aufpassen, dass er die Kabine nicht verliert.
© Quelle: IMAGO/Revierfoto/Kirchner-Media (Montage)
Als Eric Maxim Choupo-Moting in der 82. Minute für Sadio Mané eingewechselt wurde, war die Bayern-Welt im Klassiker gegen Borussia Dortmund noch halbwegs in Ordnung. Trotz des Treffers von Youssoufa Moukoko (74.) wenige Minuten zuvor führte der FC Bayern noch mit 2:1 und hatte den Prestigesieg vor Augen. Choupo-Moting sollte die Bälle vorn festmachen und eventuell sogar das Spiel entscheiden – doch das misslang völlig. Der kamerunische Nationalspieler musste mit ansehen, wie Anthony Modeste tief in der Nachspielzeit (90.+5) den BVB zum Ausgleich köpfte. Hat sich FCB-Trainer Julian Nagelsmann etwa verwechselt? Diese These stellte Ex-Bayern-Kapitän Lothar Matthäus in der Fußball-Talkshow Sky90 am Sonntagabend auf – verbunden mit einer Warnung an den Coach.
Der 61-Jährige, der das Spiel in Dortmund als TV-Experte verfolgte, hätte anstatt Choupo-Moting lieber Sommer-Neuzugang Mathys Tel eingewechselt. "Vor der Saison sagt Julian Nagelsmann, dass er von Tel zehn Bundesliga-Tore erwartet in dieser Saison – ja, dann muss er ihn spielen lassen", kritisierte der deutsche Rekordnationalspieler und erklärte seine Idee: "Er ist ja auch ein schneller Spieler, der gestern aufgrund seiner Schnelligkeit gegenüber Choupo-Moting, der mehr Erfahrung mitbringt, vielleicht sogar der interessantere Spieler gewesen wäre, weil ja Dortmund kommen musste."
Matthäus stimmt Hoeneß zu
Der 17-Jährige hätte laut Matthäus beim BVB "für Probleme sorgen können" – doch Nagelsmann entschied sich anders. "Er hat ihn nicht gebracht. Sowas wird natürlich in der Kabine beobachtet und auch diskutiert", weiß der heutige Fußball-Insider. Gleichzeitig warnte er den Trainer vor Konsequenzen durch die Spieler: "Da muss er vorsichtig sein, der Julian. Die Kabine darf er nicht verlieren."
Denn die Bayern lieferten nach der 2:0-Führung eine schwache Leistung ab. Ehrenpräsident Uli Hoeneß bezeichnete die Vorstellung des Rekordmeisters im "Sonntags Stammtisch" im BR Fernsehen gar als "nicht Bayern-like" – einer Meinung, die sich Matthäus anschloss. "Es geht ja nicht nur um gestern. Sechs Bundesligaspiele, ein Sieg – das ist auch nicht Bayern-like", kritisierte der Weltmeister von 1990. "Wenn man als FC Bayern München mit 2:0 führt, ist es über zwei Jahrzehnte her, als man das letzte Mal so ein Ergebnis hergegeben hat." Die Bayern hätten sich nach der Führung einfach "hinten reindrängen lassen", führte Matthäus aus. "In den letzten 20 Minuten wollten sie nur verwalten." Als Fazit kommt Matthäus deshalb zum gleichen Ergebnis wie sein Ex-Boss: "Das war nicht Bayern-like. Da hat der Uli natürlich recht."
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