Bundesliga

"Noch krasserer Außenseiter": Wie der VfL Bochum das "dritte Wunder" schaffen will

Manuel Riemann will mit dem VfL Bochum erneut den Klassenerhalt packen.

Manuel Riemann will mit dem VfL Bochum erneut den Klassenerhalt packen.

Der VfL Bochum nimmt erneut Kurs auf den Klassenerhalt – und wählt dabei immer wieder die Worte "drittes Wunder". Keeper Manuel Riemann sieht den Klub als wohl "noch krasseren Außenseiter". Denn nach dem Aufstieg und dem Liga-Verbleib wartet jetzt auf den Revierklub die nächste Herausforderung – eine wohl noch größere als zuletzt.

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"Wir werden vermutlich als noch krasserer Außenseiter wahrgenommen als in der vergangenen Saison, da mit Schalke und Werder zwei Großklubs wieder aufgestiegen sind. Letzte Saison mussten wir uns an die Bundesliga, die für die meisten von uns Neuland war, erst gewöhnen", sagt VfL-Keeper Manuel Riemann im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): "Inzwischen wissen wir, was uns erwartet. Und auch, was von uns erwartet wird. Wir werden wieder alles in die Waagschale werfen, um am Ende die Klasse zu halten."

Für die Nummer eins der Bochumer verändert sich auch gerade mit Blick auf seine direkten Vorderleute eine Menge. Mit den in der Vorsaison fast immer gesetzten Armel Bella-Kotchap und Maxim Leitsch brachen zwei wichtige Stützen weg. Bella-Kotchap sorgte mit seinem Zehn-Millionen-Wechsel zum FC Southampton für den Rekord-Abgang der Vereinsgeschichte, Leitsch zog es für 3,5 Millionen Euro zum FSV Mainz 05. Riemann sieht die beiden Verluste aber nicht als großes Problem.

Horn soll Lücke in der Defensive schließen

"Halten wir uns an die Fakten: Erhan Mašović und Vasilios Lampropoulos, die in der vergangenen Saison die Hinrunde erfolgreich zusammen bestritten haben, sind immer noch da. Und mit Tim Oermann haben wir einen jungen Spieler aus dem eigenen Talentwerk hochgezogen", sagt der 33 Jahre alte Torhüter. Mit Ivan Ordets (Dinamo Moskau) gab's zudem für das Team von Trainer Thomas Reis einen direkten Ersatz in der Defensive. Mit Jannes Horn vom 1. FC Köln verpflichtete der VfL am Montag zudem einen flexiblen Abwehrspieler mit Bundesliga-Erfahrung. Der 25-Jährige "kann auf der linken Seite variabel eingesetzt werden, sei es als Außen- oder auch als Innenverteidiger", erklärte Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz.

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Handeln mussten die Bochumer auch in der vordersten Reihe. Zehn-Tore-Mann Sebastian Polter zog es zum Aufsteiger FC Schalke 04, dafür wechselte mit Philipp Hofmann (Karlsruher SC) ein Top-Torjäger aus der 2. Bundesliga ins Revier. Zudem erreichte Simon Zoller nach überstandenem Kreuzbandriss schon in der Vorbereitung wieder eine starke Form. Wie Riemann insgesamt das Aufgebot einschätzt? "Wir haben in der vergangenen Saison gezeigt, dass wir es mit einem Kader, dessen Wert deutlich unter denen der Konkurrenz einsortiert wurde, geschafft haben, die Klasse zu halten", sagt der 33-Jährige.

Wie das genau funktionierte, zeigte der VfL in vielen Spielen: Mit seiner Geschlossenheit. "Die müssen wir erneut hinbekommen und dementsprechend die Neuzugänge integrieren", macht Riemann deutlich. In der Vorbereitung gelang das ganz ordentlich. "Wir arbeiten am dritten Wunder nach dem Aufstieg und den Klassenerhalt im vorigen Jahr", sagte Reis im Kicker-Interview.

Starker Auftritt in der Generalprobe

Die Generalprobe für den DFB-Pokal-Auftritt am Samstag beim Regionalligisten FC Viktoria Berlin lief sehr ordentlich – zumindest in der Offensive. Beim 6:2 (1:1)-Sieg gegen den von Nuri Sahin trainierten türkischen Erstligisten Antalyaspor harmonierten Hofmann, Zoller und Takuma Asano gut im vorderen Drittel. Hinzu kommt die brutale Geschwindigkeit von Gerrit Holtmann – er hält mit 36,43 km/h den Speed-Rekord im deutschen Profi-Fußball.

Einige sahen den 27-Jährigen schon auf dem Sprung zu einem Top-Klub. Doch in der vergangenen Woche gab der Revierklub die so wichtige Vertragsverlängerung mit dem Außenbahn-Flitzer bekannt. "Jetzt gilt es für uns, am nächsten Wunder zu arbeiten und die Klasse zu halten", sagte er und wiederholte damit die Worte seines Trainers. Die Harmonie zwischen Mannschaft und Reis ist intakt. Dass der Chef-Coach seinen im kommenden Sommer auslaufenden Kontrakt noch nicht verlängern wollte, klingt daher etwas überraschend. Der Verein wäre für eine Vertrags-Verlängerung bereit. Reis sieht den Zeitpunkt aber noch nicht gekommen. "Ich bin mit vollem Einsatz dabei, lasse mich nicht beirren und mache meinen Job nach wie vor mit großer Begeisterung", sagte er. Eine Begeisterung, die den VfL zum nächsten Wunder tragen soll.

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Prognose des Autors: Der VfL Bochum zählt trotz der überzeugenden Vorsaison wieder zu den Abstiegskandidaten. Eine Serie ohne großes Zittern im Saisonendspurt ist nicht zu erwarten. Die Abwehr ist der Schwachpunkt.

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