Pokal-Frust bei Darmstadt: „Dann muss man sich halt anhören, dass man scheiße war“
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Der SV Darmstadt 98 stellte sich nach der Pokal-Pleite den Fans.
© Quelle: IMAGO/Jan Huebner
Wenige Minuten nach dem Pokal-Debakel beim Regionalligisten FC Homburg (0:3) trat die komplette Mannschaft des Bundesliga-Aufsteigers SV Darmstadt 98 einen schweren Gang an – den zu den ins Saarland mitgereisten und teils erbosten Fans. Mit leerem Blick starrten Spieler wie Trainer der Hessen die Anhänger an. „Für so ein Spiel kann man sich eigentlich nur entschuldigen bei den Fans“, erklärte SVD-Kapitän Fabian Holland bei Sky die Aktion des Teams. „Dann muss man halt hin und sich anhören, dass man scheiße war.“
Und tatsächlich spielte der Zweitliga-Vizemeister der vergangenen Saison bescheiden. Im Homburger Waldstadion trafen Markus Mendler (10. Minute), Michael Heilig (49.) und Phil Harres (81.) vor 6150 Zuschauern für die heimischen Saarländer – der Sieg war mehr als verdient, weil es den Darmstädtern an der nötigen Kreativität mangelte, um die Homburger Defensive auszuhebeln. Und auch an der Mentalität? „Das einzige, was die Fans hier seit Jahren erwarten, ist, dass wir uns den Arsch aufreißen auf den Platz. Das hat man heute nicht gesehen“, kritisierte Holland den schwachen eigenen Auftritt.
Lieberknecht: SV Darmstadt 98 muss sich „bei unseren Fans entschuldigen“
Darmstadt steckt vor dem Bundesliga-Auftakt am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) in einer handfesten Torkrise: In den vergangenen fünf Testspielen vor der Pokal-Blamage erzielte der SVD, der seinen Topstürmer Phillip Tietz in der Vorbereitung an den FC Augsburg abgegeben hatte, nur ein Tor – bei der 1:3-Niederlage gegen den FC Liverpool. „Wenn man kein Tor schießt, kann man kein Spiel gewinnen“, urteilte Keeper Marcel Schuhen.
Auch Trainer Torsten Lieberknecht wollte die Krise „nicht wegdiskutieren“, stellte sich aber vor seine Mannschaft. „Trotzdem bleibe ich bei meinen Jungs und gebe ihnen einfach das Vertrauen, weil ich weiß dass sie es können und Tore schießen können“, sagte der Aufstiegscoach. Fakt sei aber auch: „Heute ein Argument zu finden für die Jungs, für die gesamte Mannschaft, fällt natürlich schwer. Das ist totaler Humbug, wenn ich mich hier jetzt hinstelle und irgendwas schönrede“, so Lieberknecht. „Der FC Homburg ist verdient weiter. Und wir müssen nur eins: sich bei unseren Fans entschuldigen.“
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