Bundesliga

Team, Trainer, Stimmung, Perspektive: Der VfB Stuttgart im Relegations-Check

Der VfB Stuttgart muss in der Relegation gegen den HSV antreten.

Der VfB Stuttgart muss in der Relegation gegen den HSV antreten.

Der VfB Stuttgart kämpft in den Relegationsspielen gegen den Zweitliga-Dritten Hamburger SV gegen seinen vierten Abstieg aus der Bundesliga nach 1975, 2016 und 2019. Seit 2013 setzte sich in der Relegation stets der Erstligist durch. Einzige Ausnahme: ausgerechnet der VfB, der vor vier Jahren das Nachsehen gegen Union Berlin hatte (2:2/0:0) und den Köpenickern damit den erstmaligen Gang in die Eliteklasse ermöglichte. Ein Blick auf die Ausgangslage beim VfB vor dem Hinspiel gegen den HSV an diesem Donnerstag (20.45 Uhr, Sat.1 und Sky).

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Team: Jung, talentiert – aber auch geeignet für den Abstiegskampf? An spielerischer Klasse mangelt es den Stuttgartern nicht. Über die Außenbahnen können Nationalspieler Josha Vagnoman und der Deutsch-Kroate Borna Sosa für Betrieb sorgen, vorne erzeugen technisch starke Akteure wie Chris Führich und Silas Druck. Und mit Serhou Guirassy (elf Saisontreffer in 22 Begegnungen) steht ein Torjäger parat, den Lothar Matthäus sogar schon dem FC Bayern ans Herz legte. Bei dem bislang von Stade Rennes ausgeliehenen Franzosen zieht der VfB die Kaufoption, wie die Schwaben am Mittwoch mitteilten. Guirassy erhält einen ligaunabhängigen Vertrag bis 2026. Offen ist, ob Torwart Fabian Bredlow am Donnerstag auflaufen kann (Innenbandzerrung). Mit der Jugend des Kaders geht eine gewisse Unerfahrenheit in Extremsituationen einher – trotz Glanzlichtern wie beim 3:3 gegen Borussia Dortmund, als die Schwaben in Unterzahl nach 0:2 und 2:3 noch einen Punkt retteten. Im Vorjahr bestritt Stuttgart den Abstiegskampf bereits erfolgreich.

Trainer: Das Trainerkarussell drehte sich beim VfB in dieser Saison fast unaufhörlich. Im Oktober musste Pellegrino Matarazzo nach knapp drei Jahren gehen. Interimstrainer Michael Wimmer übernahm, bis während der WM-Pause Bruno Labbadia zurückkehrte, der Stuttgart bereits von 2010 bis 2013 gecoacht hatte. Aber erst unter dessen im April verpflichteten Nachfolger Sebastian Hoeneß kehrte ein wenig Ruhe ein. Der Neffe von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß verlor nur zwei seiner acht Bundesliga-Partien mit dem VfB, dennoch fiel das Team zuletzt noch auf den Relegationsrang zurück.

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Abstieg des VfB Stuttgart nach Relegation gegen HSV wäre für Klub "eine Breitseite"

Umfeld/Stimmung: Der VfB hat nervöse Monate hinter sich. Ein Beispiel: Nach Matarazzo – Aufstiegstrainer von 2020 – musste Ende November auch Sportdirektor Sven Mislintat gehen. Und das ging nicht ganz geräuschlos vor sich. Mislintat lehnte laut damaliger Kluberklärung ein Angebot zur Vertragsverlängerung ab. Medienberichten zufolge soll die Offerte auch ein geringeres Gehalt und eine Beschneidung von Mislintats Kompetenzen beinhaltet haben. Sein Nachfolger wurde Fabian Wohlgemuth, der zuvor beim SC Paderborn als Geschäftsführer tätig gewesen war.

Perspektive/Finanzen: Aus Debatten über Sinn und Unsinn des Relegationsmodus will Wohlgemuth sich raushalten. Schließlich, so sagte er der Deutschen Presse-Agentur, sei die Relegation "unser Bundesliga-Rettungsboot". Und ein Abstieg, fuhr der 44-Jährige fort, wäre aus finanzieller Sicht "eine Breitseite". Der erneute Gang in die Zweitklassigkeit würde den Traditionsklub etwa 40 Millionen Euro an Umsatzerlösen kosten. So hatte es der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle schon Ende 2022 vorgerechnet. Laut Wohlgemuth seien diese Zahlen immer noch annähernd aktuell. Laut Medien erhielte der VfB im Falle des Bundesliga-Verbleibs rund 44 Millionen Euro an TV-Geldern, der HSV bei einem weiteren Zweitligajahr 17,5 Millionen Euro.

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