Tuchel, Rummenigge, neuer Manager: So plant der FC Bayern nach dem Führungs-Beben
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Klub-Präsident Herbert Hainer (l.) und Kahn-Nachfolger Jan-Christian Dreesen (r.r) skizzierten am Sonntag die Neu-Ausrichtung des FC Bayern, in der auch Thomas Tuchel und Karl-Heinz Rummenigge eine zentrale Rolle spielen sollen.
© Quelle: IMAGO/Revierfoto/RHR-Foto/Lackovic (Montage)
Nach dem Beben in der Führungsetage gibt es beim FC Bayern offenbar keinerlei Bestrebungen, weitere personelle Veränderungen an entscheidenden Stellen vorzunehmen. So verdeutliche Präsident und Aufsichtsratschef Herbert Hainer auf einer Pressekonferenz am Sonntag, dass der deutsche Rekordmeister auch in der kommenden Saison auf Trainer Thomas Tuchel setzen wird. "Wir sind von Thomas Tuchel absolut überzeugt. Er ist sicherlich einer der besten Trainer in Europa und hat dies bei vielen Stationen bewiesen", sagte Hainer: "Ich habe Thomas Tuchel die Situation am Freitag erklärt. Er war sehr verständnisvoll. Wir hatten ein sehr, sehr gutes Gespräch. Insofern gibt es da überhaupt keine Gedanken. Ich wüsste nicht, warum Thomas Tuchel nicht bei uns Trainer sein sollte."
Tuchel selbst, der erst seit gut zwei Monaten im Amt ist, hatte am Samstag trotz des Gewinns der Meisterschaft nachdenklich gewirkt und erklärt, dass er die gesamten Entwicklungen rund um den Klub erst einmal verdauen müsse. Ex-Nationalspieler und Sky-Experte Dietmar Hamann hatte daraus geschlussfolgert, dass der Coach möglicherweise zurücktreten könnte. Hainer hat derartige Signale des Cheftrainers aber offenbar keinesfalls vernommen.
Der Klubchef äußerte sich am Samstag derweil auch zur künftigen Besetzung des Sportvorstand-Postens. "Wir haben uns natürlich auch schon Gedanken gemacht. Aber es ist noch zu früh. Ich werde über keine Namen spekulieren", erklärte Hainer. Schon am Samstagabend war Max Eberl, der erst vor rund einem halben Jahr als Sport-Geschäftsführer bei RB Leipzig angeheuert hatte, als potenzieller Nachfolger des geschassten Hasan Salihamidzic gehandelt worden. Auch Markus Krösche von Eintracht Frankfurt war als ein möglicher Kandidat genannt worden. "Natürlich suchen wir jemanden, der sein Geschäft von A bis Z beherrscht", betonte Hainer und schloss damit aus, dass ein Novize das Amt übernehmen könnte.
Rummenigge kurz vor Rückkehr zum FC Bayern
Kurzfristig soll auch Karl-Heinz Rummenigge die sportliche Kompetenz in der Führungsetage erhöhen und in verantwortlicher Position zurückkehren. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende und Vorgänger des entlassenen Oliver Kahn soll künftig dem Aufsichtsrat des Klubs angehören. "Karl-Heinz Rummenigge hat unglaubliche Verdienste für diesen Klub und einen unheimlich großen Fußball-Sachverstand. Diesen wollen wir auch wieder stärker nutzen. Deswegen habe ich mit Karl-Heinz in den vergangenen Tagen intensiv gesprochen. Wir werden am Dienstag auf der Aufsichtsratssitzung der Gesellschafterversammlung vorschlagen, ihn in den Aufsichtsrat zu holen", erklärte Hainer.
So will der FC Bayern Transfers abwickeln
Klar ist bereits seit Samstag, dass Jan-Christian Dreesen die Münchner künftig als CEO führen wird. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Dass der Posten des Sportvorstandes noch vakant ist, bewertet der neue Klubchef als unproblematisch. "Wir haben so etwas schon einmal gehabt. Als Matthias Sammer aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden ist, haben wir eine Zeit gehabt, in der wir keinen Sportdirektor oder Sportvorstand im Team hatten. In dieser Zeit habe ich mit Karl-Heinz Rummenigge intensiv das Transfer-Geschäft betrieben. Das war nicht ganz unerfolgreich", sagte der 55-Jährige: "Das heißt nicht, dass ich die große sportliche Expertise dort einbringe. Aber in dem Team werden wir in absehbarer Zeit einen Sportvorstand haben. Wir haben Karl-Heinz Rummenigge neu im Team, wir Uli Hoeneß immer noch im Team und wir haben vor allem auch Thomas Tuchel im Team."
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