Marco Reus wirkte verwirrt und wippte im sich rasant leerenden Signal Iduna Park mit der Hüfte kurz hin und her. Eine Frage in einem TV-Interview mit DAZN hat den Führungsspieler von Borussia Dortmund nach dem Sieg im Topspiel gegen RB Leipzig (2:1) für einen Moment völlig aus dem Konzept geworfen. Der BVB-Kapitän stotterte ausgerechnet bei einer blumig formulierten Frage nach seiner Zukunft.

Was war passiert? Reus, Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:0 gegen RB per Elfmeter, zeigte sich im Anschluss an die Partie zunächst erleichtert. Leipzig wurde in der zweiten Halbzeit immer stärker und hätte gut und gerne noch den Ausgleichstreffer erzielen können. Mit der "Art und Weise" des Dreier-Erfolgs war der Dortmunder deshalb nur bedingt zufrieden, stellte gleichzeitig aber auch fest: "Am Ende gewinne ich natürlich lieber, anstatt gut zu spielen und zu verlieren." Nach einer Frage über sein Strafstoß-Tor und die Aussage von Reus, dass der BVB aktuell nur "über harte Arbeit" zum Erfolg komme, stellte Reporter Max Siebald zum Abschluss die für Reus verwirrende Frage.

Hier die Konversation über die Reus-Zukunft beim BVB im Wortlaut:

Siebald: "Sie haben das Tor gemacht. Danach ist das Stadion hier wirklich explodiert. Da habe ich sogar Gänsehaut bekommen – und ich saß draußen. Können Sie sich überhaupt vorstellen, dass es dieses Gefühl nächste Saison nicht mehr gibt – für Sie?"

Reus: "Jetzt kommst du aber auch von der Situation jetzt auf einmal darauf. Nein natürlich. Ich hoffe nicht. Sorry, ich war jetzt gerade … Jetzt hast du mich komplett erwischt."

Siebald: "Dann halte ich fest: Sie sind definitiv nicht abgeneigt, hier weiter Zeit zu verbringen beim Fußballspielen."

Reus: "Alles klar. Gerne. Ja. Natürlich"

Heißt übersetzt: Marco Reus würde seinen Vertrag bei Borussia Dortmund offenbar gerne verlängern. Der Kontrakt des 33-Jährigen läuft am Ende der Saison aus. Dann wäre Reus für andere Teams ablösefrei zu haben. Gleiches gilt für Abwehr-Routinier Mats Hummels, beide Fußballprofis werden bei Vertragsablauf 34 Jahre alt sein.

Und wie geht es nun bei Reus und dem BVB weiter? "Ich bin sowohl mit den Spielern als auch mit den Beratern im Austausch", erklärte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl am vergangenen Samstag im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF. Sie seien noch nicht so weit, es gebe aber eine Tendenz. Wie genau die aussieht, wollte Kehl nicht verraten. Er betonte aber: "Ich glaube, dass wir in den nächsten Wochen zielführende Entscheidungen treffen werden. Das heißt nicht, dass wir im April oder Mai Entscheidungen treffen werden, sondern wir werden sie früher treffen", sagte der 43-Jährige. Dann muss Reus auch keine blumigen Fragen mehr beantworten ...

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