Auf dem Weg zur Torjäger-Kanone?

„In der Form meines Lebens“: Guirassy stellt sogar Lewandowski in den Schatten

Nach seinen drei Toren im Spiel gegen Mainz durfte Guirassy den Spielball mit nach Hause nehmen.

Nach seinen drei Toren im Spiel gegen Mainz durfte Guirassy den Spielball mit nach Hause nehmen.

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In der vergangenen Saison reichten 16 Tore für den Gewinn der Torjägerkanone. Die Hälfte davon hat Serhou Guirassy bereits auf dem Konto. Ein Kunststück was selbst Top-Stürmern wie Robert Lewandowksi, Erling Haaland, Gerd Müller oder aktuell Harry Kane nach den ersten vier Bundesliga-Spieltagen einer Saison nicht gelang. Vor allem auch dank seiner Treffer reitet der VfB Stuttgart aktuell auf einer Erfolgswelle. Von vier Spielen gewannen die Schwaben drei, stehen mit neun Punkten und einem Torverhältnis von 14:6 auf Platz vier der Bundesliga. Guirassy erzielte die Hälfte aller Stuttgarter Tore und hat damit einen nicht unerheblichen Anteil am Aufschwung unter Trainer Sebastian Hoeneß. Am vergangenen Spieltag bei Mainz 05 (3:1) traf der 27-Jährige gleich dreimal.

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Ich denke, ich bin in der Form meines Lebens. Ich hoffe, dass das so weitergeht“, sagte der Guineer nach dem Erfolg in Mainz in der vergangenen Woche. Fest steht: Stuttgarts Poker, Guirassy im Sommer trotz lukrativer Angebote aus England zu halten, zahlt sich voll aus. Bereits am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) kann der Angreifer mit dem VfB die nächste Duftmarke setzen und seine Torausbeute nach weiter nach oben schrauben. Dann ist der bislang noch sieglose Aufsteiger Darmstadt 98 zu Gast in der MHP-Arena in Stuttgart.

Hoeneß schwärmt von seiner Nummer neun

Auch Coach Hoeneß ist begeistert von seiner Nummer neun. „Serhou ist in der Lage, aus unterschiedlichsten Situationen Tore zu machen. Er ist im Eins gegen Eins unheimlich ruhig und überlegt. Er ist sehr kreativ, dazu schnell. Er ist ein sehr kompletter Spieler“, sagte der 41-Jährige, der den VfB über die Relegation in der Bundesliga hielt, nach dem Mainz-Spiel über seinen Schützling.

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Nun legte Hoeneß noch mal, sagte zwei Tage vor der Partie gegen Darmstadt, dass Guirassy nur so vor Selbstvertrauen strotzt. „Es hilft ihm, dass er sich in der Transferperiode viel weniger als alle anderen damit beschäftigt hat, wie es weitergeht“, so der VfB-Trainer weiter. Für Ex-VfB-Angreifer Karl Allgöwer liege Guirassys großer Verdienst darin, „dass er die Mannschaft häufig in Führung bringt und damit das ganze Spiel beeinflusst“, wie er in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten erklärte. Allerdings befürchtet er, dass sich die gegnerischen Teams zukünftig „verstärkt auf ihn konzentrieren“ würden – „vermutlich schon der SV Darmstadt“.

Ob das reichen wird, um Stuttgarts Unterschiedsspieler vom Tore schießen abzuhalten, bleibt abzuwarten. Der Lauf von Guirassy zeichnet sich schließlich nicht erst seit dieser Saison ab. Schon seit der Hoeneß-Übernahme im April traf der 1,87 Meter große Stürmer regelmäßig und bewahrte den VfB so maßgeblich vor dem schweren Gang in die Zweitklassigkeit.

Über die Ligue 1 nach Stuttgart

Seine Profikarriere startete der 27-Jährige mit 18 Jahren bei Stade Laval in der Ligue 2, der zweiten Liga Frankreichs. Über die AJ Auxerre und LOSC Lille kam der Stürmer 2016 erstmals in die Bundesliga. 3,8 Millionen Euro überwies der 1. FC Köln für den damals 20-Jährigen nach Lille. Beim „Effzeh“ überzeugte der in Frankreich geborene Guirassy in zweieinhalb Jahren aber selten. 45 Spiele absolvierte er für die Kölner. Seine Ausbeute: neun Tore und zwei Vorlagen. Köln schickte den Stürmer Anfang 2019 zurück nach Frankreich.

Beim Amiens SC zeigte Guirassy prompt bessere Trefferqualitäten. 2020 wechselte er dann innerhalb Frankreichs zu Stade Rennes, das in der damaligen Saison in der Champions League vertreten war. Auch in Rennes überzeugte der guineische Nationalspieler, wenngleich er nicht als Topstürmer galt. Zur Saison 2022/23 holte der VfB Stuttgart Guirassy per Leihe zurück in die Bundesliga. In seiner Debütsaison für den VfB traf er elfmal in 22 Spielen. Im Sommer verpflichteten die Stuttgarter den Stammspieler fest für neun Millionen Euro.

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Guirassys aktueller Marktwert beläuft sich laut transfermarkt.de auf 14 Millionen Euro. Hält der VfB-Stürmer seine Form, wird dieser in den kommenden Monaten noch deutlich ansteigen. Stuttgart setzt auf weitere Guirassy-Tore. Mit seiner aktuellen Trefferquote ist der siebenmalige Nationalspieler schon jetzt ein heißer Anwärter auf die Torjägerkanone. Der letzte VfB-Torschützenkönig war Fredi Bobic in der Saison 1995/96. Er erzielte damals 17 Tore. Hält Guirassy seine Quote, hat er die Bobic-Marke bereits am neunten Spieltag geknackt.

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