Werder-Boss Fritz gibt Einblick in Füllkrug-Transfer zum BVB
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Clemens Fritz hat bei Werder Bremen unter anderem bei Transfers seine Finger mit im Spiel.
© Quelle: imago images/Joachim Sielski
Der Verlust von Top-Stürmer Niclas Füllkrug kurz vor Ende der Sommer-Transferperiode war für Clemens Fritz, Profifußball-Chef bei Werder Bremen, keine Überraschung: „Wir haben immer gesagt: Wenn für Niclas ein in sportlicher Hinsicht interessantes Angebot eingeht, was für uns wirtschaftlich passt, dann setzen wir uns zusammen. Auch mit dem Wissen, dass es eine Entscheidung erst kurz vor Transferschluss geben kann.“, sagte der ehemalige Bremer Kapitän in einem Interview mit transfermarkt.de über Füllkrugs Wechsel zu Borussia Dortmund, der Ende August vollzogen wurde.
Füllkrug hatte laut Fritz einige Angebote ausgeschlagen. Jedoch: „Das BVB-Angebot war für alle Seiten letztlich so interessant und lukrativ, dass wir uns sehr kurzfristig an einen Tisch gesetzt haben.“ Der Transfer in das Ruhrgebiet wurde laut dem Werder-Verantwortlichen schnell abgewickelt: „Am späten Mittwochnachmittag war bei Niclas alles durch.“ Das Transferfenster schloss in Deutschland am darauffolgenden Freitag. „So blieben uns noch zwei Tage, um eine gute Nachfolgelösung zu finden.“, erzählte der gebürtige Erfurter.
13 Millionen Euro soll der Verein von der Weser mit dem Füllkrug-Transfer eingenommen haben. Geld, das in Bremen dringend benötigt wird. „Wir leben als Verein von Transfereinnahmen“, betonte Fritz. Der 42-Jährige macht deutlich, dass Werder noch viele Forderungen aus den vergangenen Jahren begleichen müsse: „Wir dürfen nicht vergessen: Wir hatten den Abstieg und eine Pandemie, es sind Verbindlichkeiten zurückgeblieben, die abgearbeitet werden müssen.“
Einigung über neuen Werder-Vertrag für Füllkrug lag vor
Die Gerüchte, dass für Füllkrug für den Fall eines Verbleibs in Bremen ein neues Vertragsangebot zu verbesserten Konditionen vorlag, bestätigte Fritz: „Wir wollten die von ihm gezeigten Leistungen würdigen und den Kontrakt ein Stück weit anpassen. Wir hatten auch schon eine Einigung erzielt, aber die Situation auch ein wenig offengelassen.“ Da das BVB-Angebot für Werder finanziell so verlockend war, habe man es angenommen.
Borré soll in „Fülles“ Fußstapfen treten
Als unmittelbaren Füllkrug-Ersatz holte Bremen Rafael Borré von Eintracht Frankfurt per Leihe. Fritz erzählt, wie stressig die Stunden verliefen, in denen Werder noch einen Stürmer suchte: „Natürlich kannst du auf jede Eventualität vorbereitet sein, aber umso kürzer die Zeitspanne, desto schwieriger die Umsetzung. Das war eine riesige Herausforderung und hat einiges an Nerven gekostet.“ Unvorbereitet gingen die Bremer aber nicht in den sogenannten „Deadline-Day“.
Die erste Anfrage für Borré wurde laut dem Thüringer abgelehnt, weil Frankfurt den Kolumbianer nicht verleihen wollte. „Und wir hatten ehrlicherweise nicht die wirtschaftlichen Mittel, um ihn zu kaufen. Von daher war seine Verpflichtung in dem Moment nicht greifbar für uns. Wir haben deshalb auch an ein, zwei anderen Lösungen gearbeitet, am nächsten Tag aber doch noch einen weiteren Vorstoß bei Frankfurt versucht. Die Tür ging diesmal auf – und wir freuen uns, dass es geklappt hat, ihn noch zu verpflichten.“, resümierte der 288-fache Bremen-Spieler.
Neben dem 27-jährigen Angreifer, der mit Frankfurt 2022 die Europa League gewann, hat Werder-Trainer Ole Werner außerdem Marvin Ducksch, Rückkehrer Nick Woltemade (war an Elversberg ausgeliehen) sowie die Neuzugänge Dawid Kownacki (Düsseldorf) und Justin Njinmah (BVB II) als Sturm-Alternativen im Kader.
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