Bundesliga

Wundertüte FSV Mainz 05: Wird die Defensive vom Prunkstück zum Sorgenkind?

Trainer Bo Svensson (l.) will mit Sommer-Zugang Maxim Leitsch die Mainzer Defensive neu formieren. 

Trainer Bo Svensson (l.) will mit Sommer-Zugang Maxim Leitsch die Mainzer Defensive neu formieren. 

Eine Gemeinsamkeit hatten alle Torschützen des FSV Mainz 05 beim 3:0-Erfolg in der ersten Pokalrunde gegen Erzgebirge Aue. Dominik Kohr, Delano Burgzorg und Marcus Ingvartsen wurden allesamt in diesem Sommer fest verpflichtet, nachdem sie in der letzten Saison bereits auf Leihbasis für die Rheinhessen spielten.

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Ein Sinnbild für die vorausschauende Kaderplanung von Sportdirektor Martin Schmidt, Sportchef Christian Heidel und Trainer Bo Svensson. Entsprechende Klauseln in den Leihverträgen verschafften auf der Zugangsseite frühzeitige Planungssicherheit. Diese wurde noch verstärkt, indem bereits im Winter die ablösefreien Sommertransfers Anthony Caci (RC Straßburg) und Aymen Barkok (Eintracht Frankfurt) eingetütet wurden. Auch die Rückkehr von Danny da Costa konnte der Klub schon im April verkünden.

Spannende Neuverpflichtungen gab es für die FSV-Fans in der laufenden Transferperiode aufgrund der Weitsicht von Schmidt und Co. daher bislang nur zweimal. Mit Angelo Fulgini kam ein neuer Spielmacher vom SCO Angers, der den Abgang von Jean-Paul Boetius und den längeren Ausfall von Jae-Sung Lee (Knieverletzung) auffangen soll. Maxim Leitsch vom VfL Bochum wurde derweil als die dringend benötigte Verstärkung für die Abwehrzentrale geholt. Denn auf der Position mussten die Mainzer gleich zwei schmerzliche Abgänge hinnehmen.

Mit Moussa Niakhaté (Nottingham Forest) und Jeremiah St. Juste (Sporting Lissabon) verabschiedeten sich zwei Säulen der Defensive, die vergangene Saison nach dem FC Bayern, RB Leipzig und Union Berlin die wenigsten Gegentore (45) der gesamten Liga zuließen. Ein Hauptgrund, warum der Klub am Ende als Tabellenachter nur knapp einen Europapokalplatz verpasste. Trösten kann sich Mainz mit Einnahmen in Höhe von knapp 20 Millionen Euro durch die Verkäufe der zwei Leistungsträger, doch die Lücke, die die beiden Stützen hinterlassen, ist groß. Ob der frühere U21-Nationalspieler Maxim Leitsch nach einem Jahr in der Bundesliga mit Bochum und Defensivallrounder Caci – eher auf der Außenbahn beheimatet – als Ersatz ausreichen werden, bleibt abzuwarten.

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Im Pokal blieb Leitsch als Teil der Dreierkette mit Routinier Stefan Bell und Alexander Hack zwar ohne Gegentor, jedoch gehört zur Wahrheit auch, dass der unterklassige Gegner nicht die allergrößte Herausforderung für die neu formierte Defensive darstellte.

Tauer auf den Spuren von Stach?

Gedankenspiele für die Abwehrreihe scheint Coach Svensson allerdings auch mit Youngster Niklas Tauer zu haben. Den 21-Jährigen scheint der Däne zum Innenverteidiger umschulen zu wollen, setzte ihn dort bereits am Ende der letzten Saison vermehrt ein. Gut möglich, dass der Juniorennationalspieler nun mehr Verantwortung übernehmen soll und eine ähnliche Entwicklung hinlegt wie Anton Stach, der sogar den Sprung zum Nationalspieler schaffte.

Nicht auszuschließen aber ist, dass Schmidt und Heidel sich bis Ende August noch nach einer weiteren Defensivoption umschauen. Doch selbst wenn diese nicht gefunden wird, hat Heidel bereits kundgetan, dass in dieser Saison viel früher als sonst korrigiert werden kann. Da die Winterpause durch die WM in Katar bereits Mitte November beginnt, erwartet der Sportchef nicht weniger als "die größte Transferperiode aller Zeiten".

Prognose des Autors: Mit den Abgängen in der Defensive kann man sich nicht auf den Erfolgsgaranten der Vorsaison verlassen. Mainz bleibt daher mit spannenden, aber auch jungen Spielern schon fast traditionell die Wundertüte der Liga und wird sich darauf besinnen, nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben.

Sportbuzzer

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