Antonio Rüdiger vor Rückspiel mit Real Madrid gegen Ex-Klub Chelsea: "Privileg" als Kämpfer unter Künstlern
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/374CDDD54ECCCAEFF2DACB46C4.jpg)
Antonio Rüdiger trifft am Dienstag mit Real Madrid wieder auf seinen Ex-Klub Chelsea.
© Quelle: IMAGO/NurPhoto (Montage)
An der zentralen Aufgabe von Antonio Rüdiger bei Real Madrid gibt es keine Zweifel. "Du musst deine Rolle kennen – und meine sieht vor, zu kämpfen", sagte der deutsche Innenverteidiger, der im vergangenen Sommer vom FC Chelsea zum spanischen Spitzenklub gewechselt ist, der spanischen Marca. Unter Carlo Ancelotti hat sich Rüdiger schnell den erhofften Stammplatz erkämpft: In 19 von 29 Spielen der spanischen La Liga stand er in der Startelf, sechsmal kam er von der Bank. Ausgerechnet im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen seinen Ex-Klub wechselte ihn sein Coach am vergangenen Mittwoch erst 20 Minuten vor Schluss ein, von Beginn an hatten Eder Militao und Ex-Bayern-Profi David Alaba den Vorzug erhalten.
Real setzte sich im heimischen Bernabéu-Stadion souverän mit 2:0 durch und geht so mit einer idealen Ausgangslage ins Rückspiel, das an diesem Dienstag (21 Uhr, Prime Video) in London ansteht. Ob Rüdiger beginnen wird, ist offen – in den jüngsten beiden Ligaspielen stand der gebürtige Berliner jedoch über die volle Spielzeit auf dem Feld. Der 30-Jährige füllt im Real-Trikot seine Rolle aus, "um das Leben der Routiniers einfacher zu machen", wie er es selbst beschreibt. Wen er mit "Routiniers" meint: die Künstler und Strategen im Ensemble wie Ex-DFB-Kollege Toni Kroos (33) und den ehemaligen Weltfußballer Luka Modric (37) im Mittelfeld sowie Star-Torjäger Karim Benzema (35). Rüdiger: "Für mich ist es ein Privileg, für Benzema, Modrić und Kroos zu spielen."
Antonio Rüdiger über Carlo Ancelotti: "Er ist der Beste"
Der 57-malige Nationalspieler bringt auch seine Wertschätzung für Coach Ancelotti deutlich zum Ausdruck. "Respekt", betonte er, "ist ein zu kleines Wort für ihn. Er ist der Beste". Der italienische Star-Trainer wiederum vertraut auf die Qualitäten des robusten Abwehrspielers. Sein Aufgabengebiet war vergangene Woche gegen Chelsea aber wohl zunächst weniger gefragt. Spätestens auf dem Weg zur Titelverteidigung ist Rüdigers Rolle als Abwehrchef allerdings elementar, wenn im Halbfinale etwa – nach dem 3:0 im Hinspiel gegen den FC Bayern wahrscheinlich – Manchester City mit Erling Haaland auf die Real-Verteidigung zukommt.
Der erneute Gewinn des Henkelpotts ist das große Ziel in Spaniens Hauptstadt. Von 2016 bis 2018 hieß der Sieger in der Königsklasse dreimal hintereinander Real Madrid. Seit 2014 feierten die "Königlichen" sogar fünf Titel im höchsten europäischen Klubwettbewerb. Rüdiger hat die Sieger-Mentalität der Madrilenen bereits verinnerlicht. Jüngst verriet er im Interview bei El Mundo scherzend, dass er "mindestens, mindestens, mindestens dreimal" die Champions League gewinnen wolle, "falls das möglich sein sollte".
Zu hohe Erwartungen an Antonio Rüdiger? "Real Madrid ist nicht für jedermann"
Den Erfolgsdruck spürt Rüdiger täglich rund um seinen aktuellen Klub. "Am Neujahrstag hatten wir ein offenes Training für die Fans, und die Bälle, die wir ihnen geschenkt haben, waren Champions-League-Bälle", erzählte der deutsche Nationalspieler einmal und meinte: "Da sieht man, dass die Mentalität anders ist." Gerade in dieser Saison, wo die Meisterschaft angesichts von elf Punkten Rückstand auf den Tabellenführer FC Barcelona schon in weiter Ferne ist, müssen die beiden anderen Titel her: Neben der Champions League geht es am 6. Mai im Pokalfinale gegen CD Osasuna. Bei den vielen Triumphen gerät beinahe in Vergessenheit, dass in die Kroos-Ära seit 2014 kein Sieg im Cup-Wettbewerb "Copa del Rey" fällt.
Als zu groß empfindet Rüdiger die extrem hohe Erwartungshaltung jedenfalls nicht. Wie seine Rolle als Kämpfer unter Künstlern sieht er auch diese Situation als Privileg an. "Real Madrid ist nicht für jedermann", stellt der frühere Profi des VfB Stuttgart fest, "ich mag diese Art von Druck in meinem Leben. Ich würde nicht mehr gerne ohne ihn leben wollen."
Sportbuzzer