Warum Thomas Tuchel gegen ManUnited nicht auf der Bayern-Bank sitzt
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Thomas Tuchel wird beim FC Bayern gegen Manchester United nicht auf der Bank sitzen.
© Quelle: Marius Becker/dpa
Zum Start der Champions-League-Saison muss der FC Bayern München ohne seinen Trainer auskommen. Thomas Tuchel fehlt dem Rekordmeister beim Heimspiel in der Allianz Arena gegen Manchester United am Mittwoch (21 Uhr, DAZN). Doch warum? Eine Sperre aus der Vorsaison wird dem 50-Jährigen im Kräftemessen mit dem aktuellen Tabellen-13. der Premier League zum Verhängnis, so dass er das FCB-Spiel nur von der Tribüne aus verfolgen kann.
Was war passiert? Ein Rückblick: Im Viertelfinale der Vorsaison spielte der FC Bayern gegen Uniteds Lokalrivalen Manchester City - und schied nach einem 0:3 in Manchester und einem 1:1 in München gegen den späteren Triplesieger aus. Für Tuchel, der erst wenige Wochen vor der Paarung als Nachfolger des geschassten Julian Nagelsmann installiert worden war, bedeutete die Pleite nach dem Aus im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg (1:2) einen weiteren frühen Rückschlag seiner Bayern-Ära.
Thomas Tuchel gesperrt: Das ist der Grund
Das Ausscheiden gegen ManCity hatte für Tuchel Folgen, die ihn bis heute ärgern werden: Kurz vor Ende des Rückspiels sah der Bayern-Coach von Schiedsrichter Clement Turpin die Gelb-Rote Karte, weil er sich über ein Foulspiel von Aymeric Laporte an Kingsley Coman zu heftig beschwert hatte. Tuchel gab dem französischen Unparteiischen selbst anschließend die „Note 6 - von der ersten Minute, von der ersten Entscheidung″.
Was damals in den Schlussminuten angesichts des Bayern-Ausscheidens zu einer Randnotiz wurde, holt Tuchel nun wieder ein: Denn nach den Regularien muss ein Trainer, der eine Rote oder Gelb-Rote Karte sieht, im nächsten Spiel aussetzen. Für Tuchel bedeutet das: Am Mittwochabend wird er auf der Tribüne Platz nehmen und auf der Ersatzbank vertreten werden. Auch in die Kabine darf er am Spieltag nicht.
Er dürfe erst „eine Viertelstunde nach Spielende wieder Kontakt zur Mannschaft haben“, erläuterte Tuchel am Dienstag. Er gehe davon aus, dass er das Spiel „erhöht und in Ruhe aus einer Loge“ verfolgen könne: „Das ist nicht schön, aber es ist müßig darüber zu diskutieren, ob das angemessen ist. Wir sind ein starkes Trainerteam, meine Assistenztrainer werden das auffangen.“
Die Herausforderung, Tuchel für ein Spiel zu ersetzen, wird dessen Assistenten zufallen. Der Kicker berichtet, dass bereits eine entsprechende Arbeitsteilung verabredet wurde. Demnach sollen Zsolt Löw und Anthony Barry Tuchels Aufgaben übernehmen, wobei der frühere Bundesliga-Profi Löw, der sich am Freitag beim 2:2 gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen in der Bundesliga selbst eine Rotsperre eingehandelt hatte, für taktische Anweisungen und Spielerwechsel zuständig sein soll und Barry ein besonderes Augenmerk auf Standardsituationen legen werde. Der Engländer war vor der aktuellen Saison vom FC Chelsea losgeeist worden und kennt Tuchel noch aus dieser Zeit.
FC Bayern: Gegner Manchester United steht unter Druck
Gegen Manchester United ist der FC Bayern leicht favorisiert. Die „Red Devils“ befinden sich in einer handfesten Krise. Der Saisonstart in der Premier League wurde verpatzt, Trainer Erik ten Hag (der einst die zweite Mannschaft der Bayern betreute und selbst bereits beim Rekordmeister gehandelt worden war) steht nach dem 1:3 gegen Brighton & Hove Albion sowie nicht enden wollenden personellen Querelen (zuletzt etwa um Ex-Kapitän Harry Maguire und den früheren Dortmunder Jadon Sancho) gehörig unter Druck. Es war bereits die dritte Niederlage im erst fünften Saisonspiel.
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