Champions League

FC Liverpool mit Chancenwucher: Real Madrid schnappt Jürgen Klopp den Champions-League-Titel weg

Liverpool um Trainer Jürgen Klopp war im Champions-League-Finale die bessere Mannschaft, vergab aber zu viele Chancen. Vinicius Junior führte Real zum Titel.

Liverpool um Trainer Jürgen Klopp war im Champions-League-Finale die bessere Mannschaft, vergab aber zu viele Chancen. Vinicius Junior führte Real zum Titel.

Jürgen Klopp und der FC Liverpool haben im Finale der Champions League die zweite große Enttäuschung binnen einer Woche erlebt. Nachdem die "Reds" zunächst das Rennen um die heimische Meisterschaft gegen Manchester City verloren, bissen sie sich am Samstag im Königsklassen-Endspiel an Real Madrid die Zähne aus. Die Spanier gewannen die Partie in Paris durch ein Tor von Vinicius Junior (59.) mit 1:0 (0:0) und fuhren den wichtigsten Titel im europäischen Vereinsfußball zum achten Mal in ihrer Klubgeschichte ein. Überragender Mann war Torhüter Thibaut Courtois, der Liverpools Angreifer mit zahlreichen bärenstarken Paraden die Nerven raubte.

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Die Engländer verpassten es durch die Niederlage nicht nur, nach 2019 den zweiten Champions-League-Coup in Klopps Amtszeit einzufahren. Auch die erhoffte Revanche für die Pleite im Königsklassen-Finale 2018 fiel aus. Damals hatte man sich den "Königlichen" mit 1:3 geschlagen geben müssen.

Bevor sich die beiden Mannschaften vor 75.000 Zuschauern im ausverkauften Stade de France duellieren konnten, drohte die Partie zunächst im Chaos zu versinken. Aufgrund von Problemen beim Einlass der Fans wurde der Anpfiff mehrmals verschoben. Szenen von Personen, die offenbar ohne Eintrittskarte in die Arena gelangen wollten - aber auch Bilder, auf denen die Polizei Pfefferspray gegen ins Stadion drängende Fans einsetzte, obwohl diese wohl über Tickets verfügten, kursierten im Netz. Der frühere englische Nationalspieler Gary Lineker, der heute als TV-Experte arbeitet, beschrieb die Zustände vor dem Stade de France auf Twitter mit drastischen Worten und kritisierte die Zustände scharf.

Statt wie geplant um 21 Uhr erfolgte der Anpfiff erst mit 37-minütiger Verspätung. Liverpool schien die Wartezeit in den Katakomben des Stadions besser verarbeitet zu haben und übernahm sofort das Kommando. Der frühere Bayern-Star Thiago, der nach Achillessehnenbeschwerden und trotz offenkundigen Problemen beim Aufwärmen rechtzeitig zum Finale fit geworden war, ordnete das Spiel des englischen Vizemeisters geschickt. Die Sturmreihe mit Mo Salah, Sadio Mané und Luis Diaz stellte die Abwehr der Königlichen immer wieder vor Herausforderungen. Madrid zeigte sich eher abwartend und stand über weite Strecken tief in der eigenen Hälfte.

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So tastete sich Klopps Team immer mehr an die mögliche Führung heran. Die erste gute Möglichkeit hatte Salah, der Courtois im Real-Tor zu einer bärenstarken Parade zwang (16.). Anschließend zogen auch Thiago (17.) und erneut Salah (18.) gegen den belgischen Nationaltorhüter den Kürzeren. Liverpool machte weiter Tempo. Der vom FC Bayern umworbene Mané forderte Courtois ein weiteres Mal - sein Schuss klatschte vom Handschuh des Keepers an den Pfosten (21.). Real gelang es nun, die Partie ein wenig zu beruhigen. Der deutsche Ex-Nationalspieler Toni Kroos und seine Kollegen zeigten sich im Spiel nach vorn zwar keinesfalls zwingend, setzten aber zumindest kleine Nadelstiche.

Die Engländer blieben dennoch die bessere Mannschaft und kamen zu weiteren Möglichkeiten. In ganz große Bedrängnis gerieten Courtois und dessen Kollegen aber erst einmal nicht mehr. Stattdessen wurde es im Fanblock Liverpools kurz vor der Pause still. Karim Benzema hatte den Ball geradezu plötzlich und auf Umwegen ins Tor der "Reds" befördert. Erst nach längerer Überprüfung durch den Videoassistenten pfiff Schiedsrichter Clement Turpin aus Frankreich den Treffer schließlich zurück (43.). So ging es ohne Tore in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel bot sich zunächst ein unverändertes Bild. Liverpool mühte sich um die Führung, das nun zumindest eine Spur aktivere Madrid bezog meist weiterhin Lauerstellung und hatte mit dieser Methode schließlich Erfolg. Nachdem sich die Briten vielleicht noch mit einem wegen eines vermeintlichen Handspiels des früheren Münchners David Alaba zu Recht nicht gepfiffenen Elfmeter beschäftigten, suchte Real den Weg nach vorn. Federico Valverde brachte sich in halbrechte Position und wollte vermutlich per Flachschuss abschließen. Seine Aktion führte aber dazu, dass der Ball wohl eher wenig zielgerichtet durch den LFC-Strafraum sauste und doch bei Vinicius Junior landete. Der Brasilianer schob aus kurzer Distanz ein.

Nach dem Rückstand schüttelte sich der einstige englische Rekordmeister kurz und drängte auf den Ausgleich. Courtois blieb aber weiterhin unüberwindbar. Der 30-Jährige lieferte sich ein Duell mit Salah und trieb den Ägypter mit zwei Paraden (64. und 69.) langsam zur Verzweiflung. Klopp wechselte und setzte nun voll auf Offensive. Doch auch Joker Diogo Jota fand in Courtois seinen Meister (80.).

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