Champions League

Zeitpunkt, Formkurve und Co.: Warum die Champions-League-Partie gegen Barca für Bayern ein Schlüsselspiel ist

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann steht mit den Münchenern vor einem Schlüsselspiel.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann steht mit den Münchenern vor einem Schlüsselspiel.

Wird es ein warmer, herzlicher Empfang am Dienstag (21 Uhr, Amazon Prime Video) für Robert Le­wan­dows­ki in der Allianz Arena? Dominieren Dankbarkeit oder Zorn gegenüber dem Rekordtorjäger, der in acht Saisons und 375 Pflichtspielen 344-mal für den FC Bayern getroffen hat und alle erreichbaren Trophäen mit den Münchnern gewann?

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Es wird in jedem Fall ein pikantes Wiedersehen in der Champions League zu einem brisanten Zeitpunkt für den Verein. Nach wochenlanger Unruhe war der 34-jährige Pole im Sommer für 45 Millionen Euro (plus mögliche spätere Bonuszahlungen) zum FC Barcelona gewechselt. Ausgerechnet jetzt, da nach drei Remis hintereinander in der Bundesliga deutlich wurde, dass den Bayern solch ein echter Mittelstürmer fehlt, ist Lewandowski mit seinem neuen Klub in München zu Gast. Auf einigen Ebenen wird das Duell der Bayern mit Barça am zweiten Gruppenspieltag zu einem Schlüsselspiel zu einem solch frühen Zeitpunkt der Saison und zugleich zum Stimmungstest für die Münchner.

Für die Atmosphäre: Der Empfang für den Ex, der für seine neue Liebe Barça in sechs Partien bereits neunmal getroffen hat, wird eine Frage des Respekts. Lewandowski sei ein Spieler, "der mit uns alles gewonnen und Riesenleistungen gebracht hat. Ich werde nicht pfeifen“, betonte Sportdirektor Hasan Salihamidzic bei Sport 1. Für Thomas Müller, über all die Jahre ein kongenialer Mitspieler in der Offensive und immer noch via Whatsapp mit dem Polen im Austausch, gilt: "Es wird noch länger dauern, bis dieser überragende Torjäger Vergangenheit ist. Wahrscheinlich wird das nie der Fall sein, weil er sich in die Geschichtsbücher des Vereins eingetragen hat – und das ist auch in Ordnung so." Sein ehemaliger Golfpartner wünscht sich, "dass der Empfang herzlich sein wird".

Und Julian Nagelsmann? Er werde mit Lewandowski vorher nicht essen gehen, aber "ihm die Hand geben, wenn ich ihn vorm Spiel sehe“. Er vermisse den Mittelstürmer "als Menschen", so der Bayern-Trainer. "Inhaltlich jedoch nicht.“ Was soll er auch sagen? Ein Ja hätte neue Diskussionen ausgelöst.

Für Formkurve und Trend: Die Stimmungslage an der Säbener Straße ist angespannt, dabei erwischt die Münchner ihre traditionelle Herbstkrise meist erst im Oktober oder November – und nicht schon jetzt. Für Nagelsmann ist Barcelona „natürlich ein wichtiges, aber kein wegweisendes Spiel und eine schöne Standortbestimmung gegen ein Topteam in Europa, das aufgerüstet hat“. Sechs der letzten sieben Duelle mit den Katalanen hat Bayern gewonnen, zuletzt vier hintereinander. Routinier Müller versprach: "Ich bin sicher, wir werden an die Grenzen gehen."

Mit sechs Punkten nach zwei Spieltagen und der Aussicht auf zwei Partien gegen Underdog Viktoria Pilsen wäre das Weiterkommen ins Achtelfinale beinahe schon gesichert, außerdem "ein Statement, Inter und Barcelona back-to-back zu besiegen", so Müller – und eine gute Grundlage für das stets knifflige Derby am Samstag (15.30 Uhr, Sky) beim FC Augsburg, wenn es gilt, den Remisfluch in der Liga zu beenden.

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Für Trainer Nagelsmann: Laut Bild wurde aus der Mannschaft Kritik laut an des Trainers Taktik und dessen fehlender Selbstkritik nach dem 2:2 gegen Stuttgart. Sportvorstand Salihamidzic verteidigt Nagelsmanns Kurs der Extremrotation. "Die Stimmung in der Mannschaft und generell im Klub ist viel, viel besser als letztes Jahr in der Rückrunde", betonte Nagelsmann.

Angesprochen auf seine Gefühlslage, weil er angespannt wirke, antwortete der 35-Jährige: "Angespannt bin ich nie. Ich gewinne eben lieber." Dann stockte er, überlegte und flüsterte vor sich hin: "Nee, das lasse ich jetzt weg." Er ergänzte in normaler Lautstärke: "Generell gewinne ich gerne und bin dann besser drauf." Im Aufstehen fügte er noch hinzu: "Sie sollten mich mal beim Padel-Tennis erleben, wenn ich da nicht gewinne – das ist nicht schön für den Gegner."

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