DFB-Pokal

Neustrelitz-Boss poltert nach Pokal-Pleite gegen den KSC: "Frechheit vom gesamten sportlichen Bereich"

Neustrelitz-Präsident Hauke Runge war nach dem Pokal-Aus gegen den Karlsruher SC bedient.

Neustrelitz-Präsident Hauke Runge war nach dem Pokal-Aus gegen den Karlsruher SC bedient.

Raus ohne Applaus: Bei Oberligist TSG Neustrelitz saß nach der 0:8-Pokalpleite gegen den Zweitligisten Karlsruher SC der Frust tief. "Eine volle Blamage und eine Frechheit vom gesamten sportlichen Bereich. So etwas habe ich in 30 Jahren noch nicht erlebt", polterte der scheidende TSG-Präsident Hauke Runge.

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Der langjährige Mäzen und Macher des Vereins hatte vor dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal angekündigt, sein Amt nach 20 Jahren an seinen Nachfolger Nico Manke zu übergeben. Dass ihm die Mannschaft ausgerechnet in seinem Abschiedsspiel vor 5000 Zuschauern im Parkstadion Neustrelitz eine der höchsten Niederlagen seiner Amtszeit bescheren würde, tat allen Beteiligten weh.

„Du fieberst nach dem Landespokalsieg wochenlang auf dieses Spiel hin und bekommst dann acht Kirschen. Da ist einfach nur enttäuschend“, sagte Mittelfeldspieler Nils Röth. TSG-Trainer Jörg Buder sparte nicht an Kritik. "Einige Spieler haben nicht das abgerufen, was nötig gewesen wäre", sagte der 52-Jährige, der das Amt erst vor wenigen Wochen von Maximilian Dentz übernommen hatte. "Es fehlte an Cleverness, Spielintelligenz, Durchsetzungsvermögen und Ruhe am Ball – das Gesamtpaket war für einige von uns zwei Nummern zu groß", sagte Buder.

Schon zu Pause führten die favorisierten Karlsruher, die lautstark von 700 Anhängern des befreundeten Bundesligisten Hertha BSC unterstützt wurden, nach drei Treffern von Stürmer Fabian Schleusener mit 3:0 (12., 14., 41.). Dabei leistete sich die TSG einfache Fehler in der Abwehr und im Spielaufbau. Die nutzte der KSC, der mit zwei Niederlagen in die Zweitliga-Saison gestartet war, dankend aus. "Das waren drei komische Gegentore, die nicht hätten sein müssen. Man hat gemerkt, dass der KSC mit Frust anreist und das Ruder unbedingt herumreißen will", sagte Röth.

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Einbruch im letzten Spieldrittel

Zwar hielt der Fünftligist in der zweiten Halbzeit die Partie zunächst offen, fiel aber nach dem 0:4 durch KSC-Kapitän Jerôme Gondorf (64.) förmlich in sich zusammen. "Wir hatten uns vorgenommen, den Ehrentreffer zu erzielen. Aber nach dem 0:4 gingen die Köpfe runter. Dann war der Qualitätsunterschied von drei Ligen erkennbar", befand Buder.

Auf dem Ex-Babelsberger lastet jetzt der Druck, seine Mannschaft für die in einer Woche beginnende Saison in der NOFV-Oberliga wieder aufzurichten. "Wir können heute traurig sein, morgen traurig sein. Aber ab Sonntag müssen wir uns auf die Meisterschaft konzentrieren", betonte Buder.

Auch Hauke Runge, der noch bis September 2023 im Vorstand des Vereins weitermachen und sich um die Sponsoren kümmern will, versuchte nach der Pokalpleite den Blick nach vorne zu richten. "Als ich vor 20 Jahren gezwungenermaßen Präsident wurde, war mein Vorgänger gestorben. Wenn mein Nachfolger jetzt mit einer 0:8-Pleite startet, hat er es auch nicht leicht. Die TSG ist es gewohnt, aus schlechten Dingen etwas Gutes zu machen", sagte der 59-Jährige.

Sportbuzzer

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