Fußball-EM

Von Deutschland-Aus gegen England bis Finale: Das waren die EM-Quoten-Hits bei ARD und ZDF

Den EM-K.o. von Deutschland im EM-Achtelfinale sahen die meisten Zuschauer. Auch das Endspiel erreichte eine starke TV-Quote.

Den EM-K.o. von Deutschland im EM-Achtelfinale sahen die meisten Zuschauer. Auch das Endspiel erreichte eine starke TV-Quote.

Die erste paneuropäische EM hielt in ihrem Verlauf einige Highlights bereit. Historisch viele Tore verzückten das Publikum, Rekorde purzelten en masse. Der krönende Abschluss: Die italienische Nationalmannschaft bestieg in einem nervenaufreibenden Elfmeter-Krimi gegen England (3:2 i.E.) Europas Thron, feierte den ersten großen Titel seit dem WM-Triumph 2006 und den ersten EM-Coup seit 1968. Emotionale Bilder begleiteten die Sieger-Party der Squadra Azzurra und sorgten für einen standesgemäßen EM-Abschluss. Doch wie kam das Turnier im TV an? Welche Partien lockten am meisten Zuschauer vor die Fernseher? Der SPORTBUZZER blickt auf die Quoten-Hits der zurückliegenden Europameisterschaft in der ARD und im ZDF.

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Ähnlich wie die deutsche Nationalmannschaft kam auch das Turnier mit Blick auf das Zuschauerinteresse schleppend aus den Startlöchern. Durchschnittlich 8,805 Millionen schauten die Gruppenspiele bei ARD und ZDF. Zum Vergleich: Bei der EM 2016 zogen die Partien der Vorrunde noch 10,797 Millionen vor die Fernseher. Die Quoten in der Vorrunde stellten ein beachtliches Minus von 18,5 Prozent dar. Fußball-Euphorie: Fehlanzeige. Für einen ersten Lichtblick sorgte dann das Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft. Nicht sportlich, denn das Team des nun scheidenden Bundestrainers Joachim Löw verlor mit 0:1 gegen Frankreich; dafür aber in der TV-Bilanz: 22,55 Millionen Menschen ließen sich den DFB-Auftritt gegen den Weltmeister im ZDF nicht entgehen. Im Turnier-Ranking reicht das für den dritten Platz der quotenstärksten Spiele.

Das erste sportliche Ausrufezeichen der Löw-Elf schnitt im TV indes von allen deutschen EM-Partien am schwächsten ab. Mit 20,22 Millionen Zuschauern stellte das 4:2 gegen Portugal zwar den bis dahin besten EM-Wert der ARD, wird im Turnier-Tableau der quotenstärksten Begegnungen aber nur auf Rang fünf geführt. Das Highlight der Vorrunde: Die ZDF-Übertragung des mühevollen Remis gegen Ungarn (2:2), das erstmals im Turnierverlauf bei der TV-Quote die 25-Millionen-Grenze knackte – zugleich aber den Trend der Vorrunde bestätigte: Die Einschaltquoten waren deutlich niedriger als vor fünf Jahren bei der EM in Frankreich. "Insgesamt schauen die Menschen weniger Fußball", fasste ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky die Vorrunde zusammen. Denn: Kein einziges der 23 Gruppenspiele ohne Beteiligung der DFB-Elf knackte die Zehn-Millionen-Grenze.

Deutschland-Aus gegen England sorgt für EM-Rekord im TV

Fahrt nahm das Turnier auch auf den Bildschirmen aber in der K.o.-Phase auf. Erwartungsgemäß zog der Fußball-Klassiker zwischen England und Deutschland im Achtelfinale die meisten Zuschauer vor die TV-Geräte. Durchschnittlich 27,36 Millionen ARD-Zuschauer wurden von keiner anderen Partie getoppt und bilden den absoluten Bestwert im gesamten Turnier. Bitter für Deutschland, auch aber für die TV-Sender: Das 0:2 gegen die "Three Lions" in der Runde der letzten 16 war das letzte EM-Spiel der DFB-Auswahl.

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Selbst das Finale kam an den K.o. der deutschen Mannschaft nicht heran. Durchschnittlich 20,90 Millionen Menschen sahen den Endspiel-Triumph Italiens gegen England im Elfmeterschießen im ZDF. In der Spitze verfolgten die Begegnung sogar 22,82 Millionen. Welche Bedeutung die Livestreams im Internet inzwischen haben, zeigen die 4,6 Millionen Abrufe. Das Endspiel der um ein Jahr verschobenen EM war damit erfolgreicher als das Finale 2016. Vor fünf Jahren hatten nach Angaben der AGF Videoforschung im Schnitt 18,834 Millionen vor dem Fernseher gesessen. Über das gesamte Turnier betrachtet zogen die Partien bei ARD und ZDF jedoch weniger Zuschauer in ihren Bann als bei der letzten Europameisterschaft. Durchschnittlich 11,741 Millionen sahen 2016 zu, knapp 10,4 Millionen waren es dieses Mal. Allerdings sind die – noch nicht endgültig berechneten Streamingzahlen – in diesem Wert nicht enthalten. Zudem veröffentlicht die Telekom keine Zahlen über das Nutzerverhalten ihres zahlungspflichtigen Angebots Magenta TV, das sämtliche Partien übertrug.

TV-Chefs ziehen positive Bilanz – Ukraine gegen Nordmazedonien mit schwächster Quote

Die Senderchefs zogen durch das gesteigerte Zuschauer-Interesse im EM-Schlussspurt ein positives Fazit. "Wir sind mit dem Zuspruch insgesamt zufrieden, im Fernsehen, aber auch in der ZDF-Mediathek und bei Social Media", kommentierte ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann. Außerhalb des klassischen TV habe es "Rekordwerte gegeben. Die Strahlkraft des Fußballs hat sich wieder bewiesen", sagte Fuhrmann. "Die EM hat einen Moment gebraucht, bis sie ihr Publikum gefunden hat." ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky sagte: "Das über das gesamte Turnier sehr große Zuschauerinteresse freut uns sehr und zeigt auch, welche Relevanz unsere Übertragungen in der Öffentlichkeit haben." Beide Sender waren vor allem bei jüngeren Zuschauern "sehr erfolgreich", wie Fuhrmann betonte. Übrigens: Die schwächste Quote des Turniers erzielte das Duell zwischen der Ukraine und Nordmazedonien (2:1) in der Gruppenphase. Die Partie im ZDF verfolgten im Durchschnitt 2,70 Millionen Zuschauer.

Die zehn quotenstärksten EM-Spiele in der Übersicht:

Achtelfinale: Deutschland – England, 27,49 Mio., ARD

Gruppenphase: Deutschland – Ungarn, 25,72 Mio., ZDF

Gruppenphase: Deutschland – Frankreich, 22,55 Mio., ZDF

Finale: Italien – England, 20,90 Mio., ZDF

Gruppenphase: Deutschland – Portugal, 20,22 Mio., ARD

Halbfinale: England – Dänemark, 15,52 Mio., ZDF

Halbfinale: Italien – Spanien, 14,59 Mio., ARD

Achtelfinale: Belgien – Portugal, 12,90 Mio., ARD

Achtelfinale: Schweiz – Frankreich, 12,74 Mio., ZDF

Viertelfinale: Belgien – Italien, 11,21 Mio., ZDF

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