Kommentar zum Europa-League-Sieg: Eintracht Frankfurt stehen goldene Zeiten bevor
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Eintracht Frankfurt gelang der historische Coup in der Europa League.
© Quelle: IMAGO/PA Images/ZUMA Wire (Montage)
Wer hätte das nach dem Champions-League-Sieg des FC Bayern München im Sommer 2020 gedacht? Der nächste Europapokal-Sieger aus der Bundesliga heißt nicht etwa Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, RB Leipzig oder gar nochmal FC Bayern - sondern Eintracht Frankfurt. Eine Mannschaft mit deutlich weniger Budget als die letztgenannten. Eine Mannschaft, die in Europa mit ihren ekstatischen Fans viele Sympathien erspielt hat. Eine Mannschaft, die sich nach dem Final-Triumph am Mittwochabend in Sevilla gegen die Glasgow Rangers völlig verdient als erster deutscher Europa-League-Sieger der Geschichte bezeichnen darf.
Und die guten Nachrichten hören gar nicht auf: Als Sieger der Europa League ist die Eintracht automatisch für die Champions League in der kommenden Saison qualifiziert - und das als Gruppenkopf. Bedeutet: Die SGE geht in der Gruppenphase Größen wie dem spanischen Meister Real Madrid oder Frankreich-Champion PSG aus dem Weg und hat damit sogar realistische Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals. Wer es bis an die Spitze der Europa League schafft, muss sich ohnehin vor keinem Verein der Welt verstecken (CL-Halbfinalist Villarreal hat es vorgemacht) - schon gar nicht mit diesen Fans im Rücken.
Und es ist fast schon sicher, dass diese Fans auch in den kommenden Jahren die SGE international bejubeln dürfen. Eintracht Frankfurt stehen goldene Zeiten bevor. Der clever verstärkte Kader hat das Potenzial, auch in den kommenden Jahren in der Bundesliga um die Champions League spielen zu können. Das Geld, was die Eintracht durch den EL-Triumph (bis zu 13 Millionen Euro) und durch die CL-Teilnahme (auch ohne einzigen Punkt in der Gruppenphase garantierte 15,64 Millionen Euro - ohne Medienerlöse, ohne Ticketeinnahmen, ohne eine einzige Prämie für Sieg oder Remis) einnimmt, lässt unter Umständen von noch größeren Triumphen träumen. Abheben darf der Klub nicht, dafür ist er aber bodenständig genug. Vor zehn Jahren gelang der Wiederaufstieg ins Fußball-Oberhaus, vor sechs Jahren wendeten die Hessen gerade so in der Relegation den Abstieg ab.
Eines steht auf jeden Fall fest: Der deutsche Traditionsverein Eintracht Frankfurt steht nach schwierigen Jahren zu Beginn des Jahrtausends wieder da, wo er hingehört: In der Spitzenklasse des europäischen Fußballs.
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