Frauen-Fußball

TV-Blackout bei Frauen-WM rückt näher: Einigung mit FIFA laut ARD nicht in Sicht

Ein TV-Blackout bei der Frauen-WM droht weiterhin.

Ein TV-Blackout bei der Frauen-WM droht weiterhin.

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky hat die Hoffnung zwar nicht aufgegeben, die deutschen Fußballfans mit Übertragungen von der Frauen-WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) zu bedienen, doch eine Einigung im Rechtepoker mit dem Weltverband FIFA ist weiterhin nicht in Sicht. "In der normalen Welt würde man sich hinsetzen und zu einer Lösung kommen. Dazu müssen aber beide Seiten bereit sein", sagte Balkausky auf dem Sportbusinesskongress SpoBis.

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FIFA-Präsident Gianni Infantino hat feste Preisvorstellungen für die europäischen Kernmärkte in Deutschland, England, Frankreich, Spanien und Italien, die aus seiner Sicht nicht unterschritten werden dürfen. Dem Vernehmen nach verweigert der Schweizer deshalb eine Unterschrift unter eine ausverhandelte Vereinbarung mit dem britischen Sender BBC. Für den deutschen Markt beklagte Balkausky, "dass es erstmalig eine Ausschreibung gab, die wir angeblich gewonnen haben – aber es reicht nicht. Diese Situation hat es noch nie gegeben." Er kenne überdies keine Zahl, die von der FIFA als Mindestsumme verlangt werde. Kolportiert werden 10 bis 15 Millionen Euro.

Sky und DAZN springen bei Übertragung der Frauen-WM nicht ein

Nur die Öffentlichen-Rechtlichen kommen noch als Übertragungspartner infrage. So erklärte die Deutschland-Chefin des Streaminganbieters DAZN, Alicia Mascia, auf der Düsseldorfer Messe, dass die Frauen-WM dorthin gehöre, wo es die größte Reichweite gebe. "Viele fragen mich, ob wir die Rechte kaufen können, aber das würde nicht zu uns passen." Allerdings überträgt der Anbieter in großem Stil die Women’s Champions League und an diesem Samstag (16 Uhr, ZDF und DAZN) auch das Finale des VfL Wolfsburg gegen den FC Barcelona. Zudem wird ein eigener Kanal nur den Frauensportarten gewidmet.

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Auch der Bezahlsender Sky wird nicht einspringen. Sky-Sportchef Charly Classen äußerte im Talk mit Balkausky den Wunsch, "dass der Mist bald aufhört" – und meinte die ungeklärte Rechtelage. Man nehme zwar vermehrt Übertragungen von Frauensportarten ins Programm, doch sei das Event besser bei ARD und ZDF aufgehoben: "Die Frauen-Nationalmannschaft hat es verdient, im Sommer da zu sein." Die gebührenfinanzierten Sender hätten zwar laut ARD-Sportkoordinator Balkausky sehr wohl den Grundauftrag, von Großereignissen im Sport zu berichten, aber letztendlich will man sich von der FIFA auch nicht erpressen lassen.

Sportbuzzer

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