Emotionales Play-off-Endspiel: Die Ukraine spielt gegen Wales um mehr als die WM-Teilnahme
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Oleksandr Zinchenko (links) und Andrej Yarmolenko wollen mit der Ukraine die WM-Qualifikation perfekt machen.
© Quelle: Getty Images (Montage)
Während ihr Heimatland unter dem russischen Angriffskrieg leidet, fehlt der ukrainischen Nationalmannschaft nur noch ein Sieg für die Qualifikation zur Fußball-WM Ende des Jahres in Katar. Um dieses große Ziel zu erreichen, muss die Mannschaft um den früheren Dortmunder Bundesliga-Profi Andrej Yarmolenko und ManCity-Star Oleksandr Zinchenko am Sonntag (18 Uhr, DAZN [Anzeige]) in Cardiff Gastgeber Wales besiegen.
Es geht um nicht weniger als das letzte europäische Ticket für die Weltmeisterschaft. Das Endspiel der Play-offs hatte die Ukraine durch ein 3:1 in Schottland erreicht. Es war das erste Pflichtspiel seit Beginn des Krieges Ende Februar. Sollte sich die Ukraine qualifizieren, würde sie in der WM-Vorrunde in der Gruppe B auf England, den Iran und die USA treffen (HIER geht's zum kompletten WM-Spielplan). Gleiches gilt für die Waliser, die im Halbfinale Österreich mit 2:1 besiegten.
Eine erfolgreiche Qualifikation für die Endrunde in Katar wäre jedoch nicht nur ein großer sportlicher Erfolg, sondern auch zumindest ein kleiner emotionaler Lichtblick für das vom Krieg gebeutelte Land. Schon nach dem Erfolg im Halbfinale hatte Nationaltrainer Oleksandr Petrakow den Sieg den Menschen in der Heimat gewidmet: "Ich habe keine Emotionen, ich habe alle Emotionen auf dem Platz gelassen. Dieser Sieg ist nicht für mich, nicht für unsere Spieler, sondern für unser Land, also war es ein großer Sieg für die Ukraine."
Das 3:1 in Glasgow am Mittwochabend sei "für die Streitkräfte in den Schützengräben und Krankenhäusern, die ihren letzten Tropfen Blut geben, für die in der Ukraine, die jeden Tag leiden" gewesen. Das ukrainische Fußballidol Andrej Schewtschenko, bei der EM im Vorjahr noch als Nationaltrainer an der Seitenlinie, gratulierte via Twitter. "Das war ein unglaublicher und sehr wichtiger Sieg! Ruhm der Ukraine!", schrieb der einstige Weltklassestürmer.
Gegner Wales geht derweil durch den Heimvorteil als vermeintlicher Favorit in das so wichtige Spiel, doch auf dem Weg zur ersehnten ersten Teilnahme an einer WM-Endrunde seit 64 Jahren hat das Team von der britischen Insel einen Achtungserfolg knapp verpasst. Ohne seinen Star Gareth Bale unterlagen die Waliser am Mittwoch in Breslau zum Auftakt der Nations League trotz Führung mit 1:2 (0:0) gegen Gastgeber Polen. Am Sonntagabend wird Bale, der im Zuge des 70-jährigen Thronjubiläums der Queen vor wenigen Tagen den Orden Member of the British Empire verliehen bekam, wieder mit von der Partie sein.
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