Nach Karriereende: Weltmeister Mesut Özil spricht über Zukunftspläne – Trainer-Laufbahn kein Thema
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Mesut Özil hat am Mittwoch sein Karriereende bekanntgegeben.
© Quelle: IMAGO/ANP
Mesut Özil, früherer Nationalspieler und Weltmeister von 2014, hat nach seinem am Mittwoch bekanntgegebenen Karriereende noch keine konkreten Pläne für seine berufliche Zukunft. "Ehrlich gesagt, weiß ich nicht hundertprozentig, was in den nächsten Monaten und Jahren passieren wird“, sagte Özil im Interview der spanischen Fachzeitung Marca (Freitag). "Ich will mich vorerst auf meine Familie hier in der Türkei konzentrieren. Ich habe eine Frau und zwei wunderschöne Töchter.“
Eine Trainerkarriere kommt für den 34 Jahre alten früheren Mittelfeldregisseur vorerst nicht infrage. "Im Moment habe ich keine Pläne, Trainer zu werden oder dem Fußball verbunden zu bleiben, ganz ehrlich.“ Der 92-malige Nationalspieler, der mit dem Titelgewinn bei der WM 2014 in Brasilien seinen größten Erfolg feierte, will vorerst "die Ruhe genießen“. "Diejenigen, die meine Karriere verfolgt haben, wissen, dass ich es nicht wirklich mag, vor der Kamera zu stehen, Interviews zu geben und im Licht der Öffentlichkeit zu stehen.“
Özil wäre gerne nach Barcelona gewechselt – Besuch war "enttäuschend"
Özil verriet, dass er vor seinem Transfer von Werder Bremen zu Real Madrid im Sommer 2010 auch einen Wechsel zum FC Barcelona erwogen habe. Er habe den Barça-Stil sehr gemocht. "José Mourinho hat aber damals den Unterschied ausgemacht. Mou gab mir eine VIP-Tour, er hat mir das Stadion und alle Trophäen gezeigt, die sie gewonnen hatten. Ich bekam eine Gänsehaut.“ Der Besuch in Barcelona sei weniger schön gewesen. "Am enttäuschendsten war, dass (der damalige Barça-Trainer) Pep Guardiola sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, mich zu treffen.“
In seiner 17-jährigen Profikarriere hat Özil für den FC Schalke 04, Bremen, Madrid und den FC Arsenal sowie im Land seiner Eltern für Fenerbahce Istanbul und Basaksehir gekickt. Der Höhepunkt war aber das WM-Finale. "Die Nacht in Rio war die beste, die ich in meiner Fußballkarriere erlebt habe.“ Der Weggang aus Madrid im Sommer 2013 sei ihm dagegen besonders schwergefallen. "Das war sehr hart für mich. Als das Flugzeug abhob, kamen mir die Tränen. Das war der Moment, in dem ich begriff, dass es vorbei war.“
Özil traf sich mit Ex-Bundestrainer Löw: "Wieder alles absolut in Ordnung"
Özil sprach auch über seinen umstrittenen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft vor knapp fünf Jahren und seine Beziehung zum damaligen Bundestrainer Jogi Löw: "Ich will nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. Am Ende hatten der DFB und ich unterschiedliche Auffassungen und deshalb habe ich die Nationalmannschaft nach der WM 2018 verlassen", erklärte er.
Der frühere Mittelfeldregisseur des DFB-Teams verriet, er habe sich jüngst mit Löw getroffen. "Vor ein paar Wochen hatte ich ein sehr freundschaftliches Treffen mit Jogi Löw in Stuttgart. Zwischen uns ist wieder alles absolut in Ordnung. Ich hatte nie ein persönliches Problem mit ihm und wir haben viel Erfolg zusammen gehabt.“ Er habe nach der WM 2018 einfach etwas Abstand von allem gebraucht, was mit der Nationalmannschaft zu tun hatte.
Özil hatte im Juli 2018 nach der WM in Russland, bei der der Titelverteidiger in der Gruppenphase ausschied, seinen Rücktritt aus dem DFB-Team erklärt. Eine Rolle spielte damals wohl auch die Affäre um umstrittene Fotos mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, für die der Profi seinerzeit viel Kritik einstecken musste. Özil sprach damals von "Rassismus“.
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