Urteil gefällt: Ex-Polizei-Einsatzleiter nicht schuldig für Hillsborough-Katastrophe
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/6D34B24E565A35D5EF42345752.jpg)
Die Hillsborough-Katastrophe vom 15. April 1989 forderte 96 Todesopfer und 766 Verletzte und ist die größte Katastrophe in der geschichte des britschen Fußballs.
© Quelle: dpa (Archiv)
Mehr als 30 Jahre nach der Hillsborough-Katastrophe ist der damals zuständige Einsatzleiter der Polizei von einem englischen Gericht am Donnerstag für nicht schuldig befunden worden. David Duckenfield musste sich wegen fahrlässiger Tötung in 95 Fällen verantworten. Im vergangenen April war die Jury bezüglich Duckenfield zu keinem Urteil gekommen. Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin ein Wiederaufnahmeverfahren angestrebt, das am 7. Oktober am Preston Crown Court begonnen hatte und nun mit dem Freispruch für den 75-Jährigen endete.
Beim Pokalspiel zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest am 15. April 1989 im Hillsborough-Stadion von Sheffield waren 95 Menschen im Gedränge auf einer völlig überfüllten Zuschauertribüne ums Leben gekommen. Ein weiterer Mann starb später an den Folgen seiner Verletzungen. Zudem wurden 766 Fans verletzt. Der Vorfall stellt die größte Katastrophe in der Geschichte des britischen Fußballs. Die meisten Opfer waren Fans des FC Liverpool.
Der lange Streit um die Schuldfrage
Jahrelang wurden die Fans selbst für das Unglück verantwortlich gemacht - ein langer Streit um die Schuldfrage entbrannte. 2015 gestand Duckenfield dann über die Geschehnisse falsche Aussagen gemacht zu haben. Erst 2016 entschied ein Gericht nach einer unabhängigen Untersuchung, dass die Katastrophe kein Unfall war, sondern auch durch das Fehlverhalten der Polizei mitverursacht wurde. Nachdem zunächst viel zu viele Zuschauer in den von Zäunen begrenzten Block gelassen worden waren, wurden die Tore zum Spielfeld erst geöffnet, als es schon zu spät war. Jährlich finden in Liverpool Gedenkveranstaltungen und -aktionen statt, um der Opfer zu gedenken.
Sportbuzzer