Nationalmannschaft

DFB teilt mit: UEFA stellt Überprüfung der Regenbogen-Kapitänsbinde von Manuel Neuer ein

Die UEFA hat die Überprüfung der von Manuel Neuer getragenen Regenbogen-Kapitänsbinde eingestellt.

Die UEFA hat die Überprüfung der von Manuel Neuer getragenen Regenbogen-Kapitänsbinde eingestellt.

Schnelles Ende in der Debatte um die Regenbogen-Kapitänsbinde von Manuel Neuer. Der deutsche Nationaltorwart und Mannschaftsführer der DFB-Elf darf die Armbinde auch in den kommenden EM-Spielen weiterhin tragen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund am Sonntagabend mit. Zuvor hatte der DFB bestätigt, dass die UEFA überprüfe, ob Neuer weiterhin mit der Regenbogen-Kapitänsbinde auflaufen darf. Diese sei laut neuer DFB-Mitteilung nun offiziell abgeschlossen. Die UEFA habe sich schriftlich an den DFB gewandt. In dem Schreiben des europäischen Verbands werde die besondere Binde "als Zeichen der Mannschaft für Vielfalt und damit für 'good cause' bewertet", so das Statement. Die UEFA kündigte zudem an, dass das DFB-Team keine Disziplinarmaßnahmen zu befürchten hat.

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"Die Regularien besagen, dass die offiziell von der UEFA bereitgestellte Binde getragen werden muss", hieß es noch kurz zuvor in einem Statement von DFB-Pressesprecher Jens Grittner auf SPORTBUZZER-Nachfrage. Zudem verwies Grittner gleichzeitig darauf, dass der Juni "auch im Sport im Zeichen von 'Pride'“ stehe, um sich für mehr Vielfalt stark zu machen. Neuer trage diese Kapitänsbinde als Zeichen und "klares Bekenntnis der gesamten Mannschaft für Diversität, Offenheit, Toleranz und gegen Hass und Ausgrenzung. Die Botschaft lautet: wir sind bunt!" Gleichzeitig kündigte Grittner an, das Gespräch mit der UEFA zu suchen.

Ex-Profis wie Per Mertesacker und Thomas Hitzlsperger hatten zuvor mit Unverständnis auf die Ankündigung der UEFA, Neuers Binde prüfen zu wollen, reagiert. Mertesacker sagte am Sonntagabend als Experte im ZDF: "Wenn man sieht, was die UEFA alles fabriziert in den ganzen Jahren, und sich dann auf so eine Debatte einlässt, ist es wirklich schade." Hitzlsperger, Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart, schrieb beim Kurznachrichtendienst Twitter: "Come on @UEFA @EURO2020 - das kann doch nicht euer Ernst sein?!" Dazu postete der ehemalige VfB-Spieler, der sich schon vor Jahren als homosexuell geoutet hatte, mehrere Regenbogen-Emojis.

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Voss-Tecklenburg empört sich über UEFA-Überprüfung von Neuer-Kapitänsbinde

Auch Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte im ZDF deutlich Position gegen die UEFA-Ankündigung bezogen. "Jetzt wieder diese Diskussion loszutreten - sorry, da hat man wieder etwas nicht verstanden", meinte Voss-Tecklenburg und hob auch auf das Verhalten des europäischen Verbandes nach dem Kollaps von Dänemarks Nationalspieler Christian Eriksen in der EM-Partie gegen Finnland (0:1) kritisch hervor. Eriksen musste nach seinem Zusammenbruch auf dem Feld wiederbelebt werden. Wie sich später herausstellte, hatten UEFA-Verantwortliche den Dänen jedoch in der dramatischen Lage nur die Alternativen angeboten, das Spiel direkt zuende zu bringen oder am nächsten Mittag ab 12 Uhr. "Da fehlt mir Empathie, da fehlt mir Gefühl, da fehlt eine ganze Menge", so die Bundestrainerin.

Auch um die Frage, ob die Fassade der Münchener Arena, wo die DFB-Auswahl an diesem Mittwoch (21 Uhr) gegen Ungarn auch ihr drittes EM-Gruppenspiel bestreiten wird, in Regenbogen-Farben beleuchtet sein darf, gab es am Wochenende eine Diskussion. Einen entsprechenden Antrag will Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) an diesem Montag bei der UEFA stellen. "Das ist ein wichtiges Zeichen für Toleranz und Gleichstellung“, hatte er der _Deutschen Presse-Agentur_gesagt. Hintergrund ist ein vom ungarischen Parlament gebilligtes Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt. Das Gesetz gilt als besonderes Anliegen von Ministerpräsident Viktor Orban. Entsprechend laut war die Forderung nach einem klaren Zeichen bei der Fußball-EM in Deutschland geworden.

Sportbuzzer

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