1. FC Heidenheim im Freudentaumel: Beste gibt Tränen-Interview, Kleindienst kündigt "Abriss" an
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Der 1. FC Heidenheim ist erstmals in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufgestiegen.
© Quelle: IMAGO/Sascha Janne
Jan-Niklas Beste konnte seine Gefühle einfach nicht mehr zurückhalten: "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Mir kommen die Tränen. Der Trainer hat immer gesagt: 'Glaubt dran, glaubt dran'", stammelte der Stürmer des 1. FC Heidenheim ins Sky-Mikrofon. Sein Team hatte gerade in einem irren Last-Minute-Husarenritt beim feststehenden Absteiger SSV Jahn Regensburg (3:2) nach zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga klar gemacht. "Wir liegen 0:2 hinten, wir müssen drei Tore schießen. Mir fehlen die Worte. Man hat gesehen, was für Emotionen dann kommen", sagte Beste.
Heidenheim benötigte vor dem letzten Spieltag im Fernduell mit dem Hamburger SV einen Sieg bei den Oberpfälzern, um den Aufstieg aus eigener Kraft zu schaffen. Lange Zeit sah es nicht gut aus: Prince Osei Owusu (51., und 57. Minute) schockte den FCH mit einem Doppelpack. Heidenheim drehte die Partie aber durch ein Eigentor von Regensburgs Benedikt Saller (58.) sowie zwei Treffern in der 15-minütigen Nachspielzeit von Beste per Elfmeter (90.+3) und Zweitliga-Torschützenkönig Tim Kleindienst (90.+9) – dann kochten die Emotionen bei den Profis und den mitgereisten Fans der Schwaben über.
Heidenheim-Torjäger Tim Kleindienst gibt Feier-Befehl
"Wir haben brutal gearbeitet und ich glaube, jetzt haben wir es einfach verdient", sagte Kleindienst, der bei seinem Siegtreffer nach eigener Aussage "den kühlen Kopf in hitzigen Phase bewahrt" habe. Später wollte er einfach nur noch feiern: "Kompletter Abriss, mehr nicht", das sei der Plan.
Durch den Last-Minute-Sieg krönte sich Heidenheim sogar noch als Nachfolger des FC Schalke 04 zum Zweitliga-Meister. Kurios: Eine Meisterschale gab es für den FCH nicht. Die DFL hatte Meisterfeierlichkeiten nur beim SV Darmstadt 98 geplant, der vor dem letzten Spieltag die Tabelle mit drei Zählern anführte. Durch den Patzer der Hessen (0:4 bei Greuther Fürth) fielen die Feierlichkeiten allerdings ins Wasser. Heidenheim (Meister dank der besseren Tordifferenz) bekommt die Schale nun am Montag im eigenen Stadion.
Heidenheim und der Traum von Spielen gegen Bayern und den BVB
Viel wichtiger als die Schale war den Spielern aber die Aussicht, sich in der kommenden Bundesliga-Saison mit den Besten messen zu können: "Jetzt können wir feiern, bis wir nächste Saison gegen Bayern, Dortmund, Leipzig alle spielen. Unfassbar", jubelte Kapitän Patrick Mainka. Beste würdigte, nachdem seine Freudentränen getrocknet waren, schließlich auch noch Trainer Frank Schmidt: "Er pusht die Jungs und zieht die Mannschaft mit. Was dabei rausgekommen ist, sieht man jetzt." Nämlich der historische Bundesliga-Aufstieg.
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