Stadionsprecher gratulierte bereits: HSV-Kapitän Schonlau beschreibt Gefühlslage nach Aufstiegs-Drama
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HSV-Kapitän Sebastian Schonlau (Zweiter von rechts) blickte nach dem turbulenten letzten Spieltag kämpferisch auf die bevorstehenden Relegationsspiele.
© Quelle: IMAGO/Jan Huebner
Als in der Partie des 1. FC Heidenheim bei Absteiger Jahn Regensburg die neunte Minute der Nachspielzeit lief, waren Fans des Hamburger SV nach dem 1:0-Erfolg ihrer Mannschaft am letzten Spieltag der 2. Bundesliga längst in Scharen aufs Spielfeld gelaufen - in dem Glauben, ihre Mannschaft sei in der Tabelle noch an Heidenheim vorbeigezogen und als Tabellenzweiter direkt aufgestiegen. Selbst der Stadionsprecher in Sandhausen hatte den Hanseaten bereits voreilig zum Aufstieg gratuliert. Dann aber schoss Torjäger Tim Kleindienst Heidenheim doch noch zum 3:2-Sieg und damit zur Zweitliga-Meisterschaft und zum erstmaligen Aufstieg der Klubgeschichte. So mancher könnte sich an das Bundesliga-Finale 2001 erinnert gefühlt haben, als Schalke 04 schon Meister zu sein schien, ehe der FC Bayern ausgerechnet in Hamburg doch noch das entscheidende 1:1 erzielte.
Logisch, dass auch HSV-Kapitän Sebastian Schonlau die Dramatik des Zweitliga-Abschlusses erst einmal sacken lassen musste. "Als die Fans auf den Platz kamen, sind wir davon ausgegangen, dass das Ding durch ist", sagte der 28-Jährige am Sky-Mikrofon. "Irgendwann haben wir es aber mitbekommen. Sie haben gewonnen, und damit muss man ihnen gratulieren", ergänzte Schonlau mit Blick auf die Heidenheimer.
HSV-Trainer Walter verspricht: "Werden unsere Chance nutzen"
Allerdings setzte unter den Hamburger Spielern zwischenzeitlich offenbar auch Verwirrung über den Spielstand in Regensburg ein - und über die Tatsache, ob und wie lange die Partie dort noch laufen würde. Und da der Vierte Offizielle in der Oberpfalz elf Minuten Nachspielzeit angezeigt hatte, zog sich der Abpfiff eine ganze Weile hin. "Als wir hinten an der Bank standen, hieß es auf einmal 2:2 und noch vier Minuten oder so. Auf der Tribüne hat irgendwer 3:2 anzeigt, das schien irgendwer Offizielles zu sein. In der Kabine lief noch ein bisschen Radio, weil da noch eine, zwei, drei Minuten zu spielen waren", ließ Schonlau die dramatischen Momente Revue passieren - um zu bilanzieren: "Im Endeffekt ist es auch egal. Die Situation ist wie sie ist, aber wir haben noch zwei Spiele."
Denn die Saison des HSV geht wie schon im vergangenen Jahr in die Nachspielzeit. Gegner in der Relegation ist für den Zweitliga-Dritten nun der Bundesliga-16. VfB Stuttgart. Das Hinspiel soll am Donnerstag steigen, am Montag darauf (jeweils 20.45 Uhr, Sky und Sat.1) ist das zweite Duell in Hamburg angesetzt. "Egal wie hart es heute ist - wir haben eine Chance. Und solange wir die haben, wird der HSV immer alles geben." Ähnlich kämpferisch äußerte sich auch HSV-Coach Tim Walter: Wir haben vergangenes Jahr die Chance gehabt, wir haben jetzt die Chance gehabt. Dieses Jahr werden wir unsere Chance nutzen, weil die Mannschaft einen guten Charakter hat. Wir wussten, dass es nicht einfach wird." Im Vorjahr scheiterten die Hanseaten in der Relegation an Hertha BSC.
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