
Juli: Vollmundig startet Klubchef Robert Marien (im Bild) in die neue Spielzeit und ruft als Saisonziel die Rückkehr in die 2. Liga aus. „Es wäre nicht richtig tiefzustapeln.“ Kein halbes Jahr später, nachdem er Trainer Dotchev und Manager Thiele entlassen hat, rudert Marien zurück und kassiert das Saisonziel, das durch eine Marketingkampagne getragen wurde („Gemeinsam nach oben“). Sportlich bleibt Hansa in den Startlöchern stecken und vergeigt den Start total: 0:3 bei Aufsteiger Cottbus. © Dietmar Lilienthal

August: Die Dotchev-Elf berappelt sich in der Liga (Siege gegen Braunschweig und Wehen Wiesbaden) und wirft im DFB-Pokal überraschend den VfB Stuttgart mit 2:0 aus dem Wettbewerb (Tore: Soukou, Pepic). © LUTZ BONGARTS

September: Manager Markus Thiele präsentiert mit Phil Ofosu-Ayeh eine Neuverpflichtung aus England, der dann nur in fünf Ligaspielen zum Einsatz kommt in der Winterpause nach Würzburg weiterzieht. Auf dem Rasen läuft es bei Hansa nicht rund: Nach einem torlosen Remis in Großaspach kritisiert Thiele öffentlich Trainer Dotchev, der nach einer 1:4-Heimpleite auf der Kippe steht. Dotchev zählt Thiele daraufhin ebenfalls öffentlich an und kritisiert dessen Einkaufspolitik. Intern wird von einem „tiefen Zerwürfnis“ zwischen beiden gesprochen. Die Lunte, die im Januar zum großen Knall führen sollte, ist gelegt. Aber Dotchev darf vorerst weitermachen. © LUTZ BONGARTS

Oktober: Mit Rückkehrer Oliver Hüsing (nach dreimonatiger Verletzungspause) gewinnt Hansa gegen den Karlsruher SC und rettet damit den Job des Trainers. Die Krise ist vorerst überwunden, Hansa klettert mit einem 3:1-Sieg gegen Fortuna Köln auf Tabellenplatz vier. In der zweiten DFB-Pokalrunde kommt das Aus im Elfmeterschießen gegen Nürnberg. © LUTZ BONGARTS

November: Hansa präsentiert sich zwischen grau und knallig: Mit einem 4:1 gegen Kaiserslautern festigt die Dotchev-Elf Rang vier, verpasst danach in Lotte (0:1) aber den Sprung auf Platz zwei – die erste Pleite nach fünf Liga-Spielen ohne Niederlage. Immerhin: Auf der Mitgliederversammlung präsentiert Klubchef Marien Rekordzahlen (Umsatz, Mitglieder). © LUTZ BONGARTS

Dezember: Der letzte Monat des Jahres bleibt trist und Hansa sieglos: 1:1 gegen Osnabrück, 1:2 gegen Uerdingen, 1:1 gegen Aalen. Nach einer 0.2-Heimpleite gegen Cottbus ist die Stimmung im Keller und die Trainerdiskussion aus dem Herbst flammt wieder auf. Vier Tage vor Weihnachten beschließen Vorstand und Aufsichtsrat, sich zum Saisonende von Dotchev zu trennen. Auch eine sofortige Trennung hatte im Raum gestanden. Januar Hansa präsentiert sich zum Jahresbeginn mal wieder als Chaos-Klub. Nach dem Weihnachtsurlaub verkündet Dotchev, dass sein bis zum Saisonende datierter Vertrag nicht verlängert wird und löst damit ein Beben aus. Einen Tag danach – noch vor dem Trainingsstart – trennt sich Hansa von Dotchev und völlig überraschend auch von Thiele. Noch am selben Tag sickert durch: Jens Härtel soll neuer Trainer werden. Er ist der Favorit von Klubchef Marien. © Bernd Wüstneck/archiv

Januar: Die Hansa-Verantwortlichen bekommen das Chaos schnell wieder in den Griff: Nur zwei Tage nach dem Doppel-Aus wird Martin Pieckenhagen als neuer Sportvorstand präsentiert. Diese Lösung hätte man viel früher haben können, der Ex-Bundesligaprofi war in vorherigen Bewerbungsrunden aber mehrfach auf der Strecke geblieben. Pieckenhagen erste Amtshandlung ist die Verpflichtung des neuen Trainers Jens Härtel, der kurz zuvor in Magdeburg entlassen worden war. Beide reisen der Mannschaft ins Trainingslager im türkischen Belek hinterher. Mit Rückkehrer Maximilian Ahlschwede, Tanju Öztürk und Guillaume Cros kommen in der Winterpause drei Neuzugänge. Der Neustart mit Härtel geht trotzdem schief: 0:2 bei Schlusslicht Braunschweig. Nach dem 0:2 in Wiesbaden ist Hansa nur noch Zwölfter. © Ove Arscholl

Februar: Nach dem turbulenten Januar findet Hansa mit den ersten Siegen unter Härtel (gegen Unterhaching und in Würzburg) wieder in die Spur. Zu Hause enttäuscht Hansa weiter (0:2 gegen Meppen). © LUTZ BONGARTS

März: Hansa stabilisiert sich, punktet vor allem auswärts. Wegen der schwachen Heimbilanz muss man die Aufstiegsambitionen aber frühzeitig begraben. „Der Zug ist abgefahren“, urteilt Härtel nach dem 1:1 im Ostseestadion gegen Halle. © Lutz Bongarts

April: Nach sieben ungeschlagenen Spielen reißt Hansas Serie zu Hause gegen Abstiegskandidat Jena (1:2). „Wir sind nicht so effektiv wie ein Topteam“, muss Härtel in seiner 100-Tage-Bilanz feststellen. Hier Amaury Bischoff gegen den Jenaer Siegtorschützen Manfred Starke. © Lutz Bongarts
