
Er meisterte eine der größten Krisenzeiten der Bundesliga-Geschichte: Der SPORTBUZZER stellt DFL-Boss Christian Seifert vor. © imago sportfotodienst/Montage

Christian Seifert begeistert sich bereits seit jungen Jahren für den Fußball. Sein Opa spielt in Freiburg, sein Onkel ist Zweitliga-Profi in Belgien. „Da hatte ich nicht viele Alternativen im Sport“, sagte der 1969 in Rastatt bei Karlsruhe aufgewachsene ehemalige Amateurfußballer. An der "Sportstudio"-Torwand erzielt der vom Mittelstürmer zum Libero umgeschulte Seifert im Oktober 2017 immerhin vier Treffer. © imago/Martin Hoffmann

Ein Blick in die Vergangenheit: Seifert selbst kickt in der Jugendmannschaft des FV Ottersdorf, einem Dorf mit 2000 Einwohnern, wo er Teil einer „goldenen Generation“ ist, die den Bezirksmeister-Titel gewinnt und an der Südbadischen Meisterschaft teilnimmt. Als Jugendlicher wechselt der sprintstarke Seifert (11,3 Sekunden über 100 Meter) zum FC Rastatt 04. „Irgendwann hat man schon erkannt“, sagte er mal, „dass es für die große Karriere nicht reicht.“ © imago images / MIS / Montage

Schon als Junge ist Seifert großer Fan von Borussia Mönchengladbach. Mit 12 sieht er erstmals ein Spiel seines Lieblingsklubs live - im Karlsruher Stadion. Lothar Matthäus erzielt ein Tor aus 40 Metern Entfernung. Die Nähe zur Borussia erlaube er sich gern, betont Seifert: „Man wechselt Freunde, vielleicht auch mal die Frau, aber niemals den Klub." © imago/Kicker/Liedel/Montage

Sein Abitur legt Seifert 1988 am Technischen Gymnasium von Rastatt ab, seine Hauptfächer: Physik und Technik. Noch heute helfe es ihm, in Prozessen und Strukturen zu denken, um in komplexen Dingen den Überblick zu bewahren. © Imago Images

An der Universität Essen studiert Seifert vier Jahre lang Kommunikationswissenschaften, Marketing und Soziologie. Bei seinen Kommilitonen gilt er als besonders scharfsinnig. Seine Rhetorik gilt als vielfältig. Der DFL-Boss ist eloquent – weiß aber auch, mit Ironie umzugehen. Vor großen Auftritten probt er mit seinen Mitarbeitern so lang, bis jedes Wort sitzt. © imago/Jochen Tack / Montage

Nach dem Studium beginnt seine berufliche Laufbahn 1995 bei der MGM MediaGrupppe München (ProSieben), wo Seifert zum „Leiter Product Management“ wird. Nach drei Jahren wechselt er zum Musiksender MTV, wo er als Marketingdirektor tätig ist. © Imago Images / Montage

Im Jahr 2000 wechselt Seifert in den Vorstand der Karstadt-Quelle New Media AG, für den er unter anderem den damaligen Sportsender DSF (heute Sport1) und die Merchandising-Rechte an der FIFA WM 2006 erwirbt. Im Jahr 2004 übernimmt er den Vorsitz des Konzerns © Imago Images

Anfang 2005 kommt der Badener zur DFL, wird im Februar erst Mitglied der Geschäftsführung, im Juli folgt die Beförderung zum Vorsitzenden als Nachfolger von Wilfried Straub (links). Mit Blick auf seine bisherige Karriere stellt Seifert fest, dass er erst in der Werbung, dann beim Fernsehen und schließlich im Fußball tätig gewesen ist: „Alles Massenphänomene.“ © Imago Images

Unter Seifert entwickelt sich die DFL zum Premiumprodukt. Zum 15. Mal in Folge konnte die Bundesliga für das Geschäftsjahr 2018/19 einen Umsatzrekord (4,02 Milliarden Euro) verzeichnen. "Wir haben den deutschen Profifußball in den vergangenen Jahren gemeinsam mit unseren Partnern zu einem sehr erfolgreichen Wirtschaftszweig entwickelt", so Seifert. © imago sportfotodienst

Vor allem im Rechte-Poker mit den TV-Sendern holt Seifert immer größere Summen für die Bundesliga heraus. Im Jahr 2005 liegen die Einnahmen noch bei 300 Millionen Euro pro Saison, mittlerweile sind sie auf knapp 1,2 Milliarden Euro gestiegen. Die Steigerungsraten im Jahr 2013 liegen bei 50 Prozent, im Jahr 2017 sogar bei 80 Prozent. © imago sportfotodienst

DFL-Aufsichtsratschef Peter Peters (rechts) charakterisiert Seifert als aufrichtig, professionell und strukturiert. Vor allem habe er immer eine Lösung parat: „Wenn er ein Thema angeht, weiß er genau, welcher Schritt der nächste ist, bis das Ziel erreicht ist.“ © imago/Jan Huebner

International ist Seifert bestens vernetzt. Das Verhältnis zu den Granden der Branche, UEFA-Präsident Aleksander Ceferin oder FIFA-Präsident Gianni Infantino, gilt als sehr respektvoll. Zudem gehören auch Wirtschaftsgrößen wie James Murdoch in den USA zu seinen Kontakten. © imago images/Revierfoto/Montage

Durch die Einführung des Hygienekonzepts in der Bundesliga erlangte Seifert national und international ein hohes Ansehen und bekam viel Lob zugesprochen. "Die DFL mit Christian Seifert an der Spitze hat einen überragenden Job gemacht“, sagte etwa Sportvorstand Fredi Bobic von Eintracht Frankfurt. © Peter Schatz / Pool

Privat lebt Seifert mit seiner Frau Verena und den beiden Töchtern (eine geht dem Hobby als Fechterin nach) in Frankfurt. Als sein bevorzugter Urlaubsort gilt Süd-Holland. © imago images/Hartenfelser
