
Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp ist über die Jahre zur Hassfigur der aktiven Fanszenen geworden. Im Februar 2020 kam es zum Eklat. Doch was ist die Ursache für die Anfeindungen? Der SPORTBUZZER zeigt die Chronologie des Hasses gegen Hopp! © Getty/imago images/Montage

Dietmar Hopp wurde als Gründer des Softwareunternehmens SAP erfolgreich. Laut dem US-Magazin Forbes verfügt der gebürtige Heidelberger über ein Vermögen von rund 13,3 Milliarden Euro. Für die TSG Hoffenheim spielte er selbst schon in seiner Jugend. Nach dem Abstieg der Fußballmannschaft in die Kreisklasse A 1990 begann Hopp erstmals, den Verein zu unterstützen. © imago images/Sportnah

Der Klub arbeitete sich zunächst langsam aber unaufhaltbar die Ligen hoch. 1999, pünktlich zum Aufstieg in die Vierte Liga, spendierte Hopp dem Verein eine neue Spielstätte. Das Dietmar-Hopp-Stadion, das 6.350 Zuschauer fasst, wurde mit einem Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern eingeweiht. © imago images/Sportnah

In der Saison 2008/09 gelang unter Trainer Ralf Rangnick schließlich der Aufstieg in die Bundesliga. © imago images/Avanti

Doch der Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse lenkte die Aufmerksamkeit auch auf Hopps Investitionen in den Klub: Am 21. September 2008 zeigten die BVB-Fans beim ersten Aufeinandertreffen mit Hoffenheim erstmals ein Konterfei des Mäzen mit darübergelegtem Fadenkreuz. Hopp stellte Strafanzeige, zog diese aber zurück, als sich der Urheber bei ihm entschuldigte. © imago images/Team 2

Neben dem Zorn der Fans gab es aber auch sachliche Kritik am Projekt Hoffenheim. So sagte etwa der damalige Mainzer Sportdirektor Christian Heidel im Hoffenheimer Aufstiegsjahr, es sei schade, dass "so eine Mannschaft einen der 36 Plätze im Profifußball wegnehme". Hoffenheim wurde in der Premieren-Saison als Aufsteiger überraschend Herbstmeister, landete am Ende aber nur auf Platz sieben. © imago images/Werner Schmitt

Bei den Fans wurden persönliche Schmähungen und Beleidigungen gegen Hopp bei Spielen gegen Hoffenheim nach dem Bundesliga-Aufstieg allerdings zum Usus. © imago images/Montage

Währenddessen finanzierte Hopp der TSG gemeinsam mit anderen regionalen Unternehmern ein neues Stadion: Im Januar 2009 wurde die Rhein-Neckar-Arena (heute PreZero-Arena) in Sinsheim eröffnet. Das neue Stadion erweiterte die Zuschauerkapazität für Heimspiele der TSG auf 30.150 Plätze. Insgesamt hatte Hopp bis 2011 nach eigener Aussage rund 240 Millionen Euro in den Verein investiert. © imago images/Jan A. Pfeifer

Auch Schmähgesänge gegen Hopp stimmten viele Fankurven immer wieder an. Beim Gastspiel von Borussia Dortmund in Hoffenheim im August 2011 wurde daher eine ziemlich krude Maßnahme eingesetzt: Immer, wenn die Fans Gesänge gegen Hopp anstimmten, wurden durch einen Hausmeister schmerzhafte Hochfrequenztöne abgespielt. Der DFB und sogar die Staatsanwaltschaft ermittelten, die Verfahren wurden allerdings eingestellt. © imago images/Hartenfelser

2015 übernahm Hopp 96 Prozent der Anteile am Verein. Der DFB und die DFL gewährten damit dem dritten Verein nach Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg eine Ausnahme von der 50+1-Regelung. © imago/Hartenfelser

Zuletzt brachte Hopp Beleidigungen gegen seine Person vermehrt zur Anzeige. Anhänger vom 1. FC Köln und von Borussia Dortmund wurden in Strafprozessen wegen Beleidigung verurteilt. © dpa

Ganz aufgehört haben die Schmähungen gegen Hopp nie, eskaliert sind sie aber, nachdem die BVB-Fans im September 2018 auswärts in Hoffenheim erneut großflächige Beleidigungen darboten. Der DFB verurteilte den Verein daraufhin zu einer Geldstrafe und einem Zuschauerausschluss auf Bewährung. Darin liegt allerdings auch der Grund, warum die Hopp-Beleidigungen inzwischen teilweise zum Selbstzweck geworden sind: Sie sind laut der Fan-Organisation ProFans nämlich auch Protest gegen Kollektivstrafen, die der DFB als Zugeständnis an die Fanszenen eigentlich nicht mehr einsetzen wollte. © imago images/Thomas Bielefeld

Im Dezember 2019 zeigten die BVB-Fans erneut Hass-Plakate und provozierten so die Aufhebung der Bewährung. Für zwei Jahre wurde eine Blocksperre bei Auswärtsspielen in Hoffenheim verhängt. © imago images/photoarena/Eisenhuth

Das Urteil des DFB-Sportgerichts löste eine Welle der Hass-Plakate aus, mit denen sich die Fanszenen vermeintlich gegen Kollektivstrafen solidarisieren wollten. Zunächst beim Spiel von Borussia Mönchengladbach am 22. Februar 2020, wo die Aktion zu einem Spielabbruch führte... © imago images/Sven Simon

...Dann eine Woche später von den Bayern-Fans beim Auswärtsspiel in Sinsheim, sowie von Anhängern von Borussia Dortmund, Schalke 04 und dem 1. FC Köln. © Getty/Montage
