
Der Videobeweis hat den Fußball maßgeblich verändert. Vor allem bei Handspielen ist es in der Bundesliga zuletzt immer wieder zu heftigen Debatten gekommen. Zur Saison 2019/20 wurden einige Regelveränderungen vorgenommen, die es Schiedsrichtern und Videoassistenten leichter machen sollen. Der SPORTBUZZER hat die neuen Regeln zusammengefasst. © imago images / Getty

HANDSPIEL: Die Regel enthält nach DFB-Angaben nun „klare Richtlinien, wann ein unabsichtliches Handspiel zu ahnden ist und wann nicht“. Der Verband will „eine verbesserte Vereinheitlichung bei der Bewertung gewisser Handspielsituationen“ erreichen und hat 40 „relevante Handspielsituationen“ an die Vereine übermittelt. Trainer und Spieler sollen die Szenen bewerten. Klar ist: Handspiele vor einem Tor werden künftig in jedem Fall abgepfiffen. "Das macht es viel einfacher für die Schiedsrichter. Da wird es keine Diskussionen mehr geben", verspricht Videochef Jochen Drees. © imago images / Moritz Müller

HANDSPIEL BEIM KEEPER: Torhüter dürfen nach einem Einwurf oder absichtlichem Zuspiel eines Mitspielers den Ball mit der Hand aufnehmen - wenn sie ihn vorher eindeutig mit dem Fuß gespielt oder dies versucht haben. Damit sind die Torwarte nicht mehr so oft gezwungen, eine spielerische Lösung zu finden. © Getty

VIDEOBEWEIS: Erstmals wird der Videobeweis in der 2. Liga angewandt. Verlässt der Schiedsrichter nach Ende einer Halbzeit das Spielfeld, um eine Videoüberprüfung vorzunehmen oder die Spieler auf das Spielfeld zurück zu holen, darf er eine Entscheidung noch ändern. Außerdem sollen die Bilder aus dem Keller in Köln verbessert werden. „Unser Schwerpunkt in der kommenden Saison wird sein, den Informationsfluss zu beschleunigen“, sagte Drees. Der frühere Spitzenreferee rechnet aber nicht damit, dass die Zuschauer umstrittene Szenen bereits in der neuen Spielzeit auf der Videotafel zu sehen bekommen. © Getty

GELBE UND ROTE KARTEN FÜR TRAINER UND BETREUER: Diese können wegen unsportlichen Verhaltens gegeben werden - neue FIFA-Regel. Rot (Verweis auf die Tribüne) zieht mindestens ein Spiel Sperre nach sich. Noch nicht entschieden ist, ob es nach der dritten Gelben Karte ein Spiel Sperre gibt - Tendenz beim DFB: ja. © imago images / Jan Huebner

DER BALL UND DER SCHIEDSRICHTER: Wenn der Ball den Unparteiischen berührt und danach ins Tor geht, dadurch der Ballbesitz wechselt oder ein Angriff gestartet wird, gibt es Schiedsrichterball. Bisher galt: der Schiedsrichter ist Luft. © imago images / Sven Simon

ABWEHRMAUER BEI FREISTÖSSEN: Alle Spieler des angreifenden Teams müssen einen Abstand von mindestens einem Meter zur Mauer einhalten. Falls nicht, wird dies mit einem direkten Freistoß geahndet. Bisher „versteckten“ sich oft Spieler der angreifenden Mannschaft in der Mauer und schufen dann eine Lücke durch Ausweichen oder Fallenlassen. Dadurch gab es ein ständiges Gerangel. © Getty

AUSWECHSLUNGEN: Der Spieler, der ausgewechselt wird, muss den Rasen über die nächste Auslinie verlassen. Bisher wurde oft Zeit geschunden, wenn sich ein angeschlagener Profi quer über den Platz Richtung Bank schleppte. © imago images / Sven Simon

ELFMETER: Bei der Ausführung eines Strafstoßes muss sich der Torhüter mindestens mit einem Teil seines Fußes auf oder über der Linie befinden und er darf nicht hinter der Linie stehen. Bei der Frauen-WM wurde die Regel bereits angewandt und sorgte für viel Unmut, weil Torhüterinnen beim Verstoß mit Gelb bestraft wurden. Dies Konsequenz wurde beim Elfmeterschießen ausgesetzt, sonst hätte es schnell mal Gelb-Rot für die Keeperin gegeben. © imago images / Jan Huebner

ABSTOSS: Bei Abstößen ist der Ball im Spiel, sobald er mit dem Fuß gespielt wurde. Er muss den Strafraum dabei nicht verlassen. Damit haben die Mannschaften mehr spielerische Lösungen. © imago images / Zink
