
Christian Pander: Der frühere Schalker ist die personifizierte Leidensgeschichte. Als Hannover 96 den Linksfuß im Jahr 2011 unter Vertrag nahm, gab es nicht wenige, die befürchteten, man hätte sich einen neuen Problemfall ins Haus geholt. Doch nachdem der frühere Nationalspieler in seiner ersten Saison 29 Einsätze verzeichnete, verstummte die Kritik (zunächst). In Jahr zwei stand Pander immerhin noch 18-mal auf dem Feld, doch diese Tendenz blieb leider bestehen. Nach insgesamt nur noch 16 Spielen im dritten und vierten 96-Jahr wurde Panders Vertrag nicht verlängert. © Marius Becker/DPA

Leon Andreasen: Von 238 Bundesliga-Spielen, die Leon Andreasen in seinen sieben Jahren bei Hannover 96 hätte bestreiten können, stand der Däne gerade einmal in 86 auf dem Feld. Leistungsgründe waren dafür allerdings keineswegs ausschlaggebend, denn in Sachen Einsatz war der Defensivmann stets ein Vorbild. Es waren vielmehr die unzähligen Verletzungen, die Andreasen immer wieder zurückwarfen. Zwischen dem 4.4.2010 und dem 26.8.2012 stand er in keinem einzigen Bundesliga-Spiel auf dem Feld, kam dann allerdings so stark wie nie zuvor zurück. © DPA

Valerien Ismaël: So richtig gut geklappt hat das nicht zwischen Hannover 96 und dem Spieler Valerien Ismaël. In der ersten Halbserie absolvierte der Franzose, der vom FC Bayern zu den Roten gekommen war, noch 14 Partien für seinen neuen Club. Im darauffolgenden Jahr waren es nur noch deren vier. Ein Knochenödem am Knie war letztlich Schuld daran, dass Hannover 96 Ismaëls letzter Profiverein seiner Karriere war. Im Januar 2009 hörte er auf. Und blieb als Sportkoordinator und Trainer der Reserve auch nach seiner Karriere zunächst bei 96. © Imago/Jan Huebner

André Hoffmann: Zwischen dem 10. Mai 2014 und dem 23. Januar 2016 bestritt André Hoffmann kein einziges Bundesliga-Spiel für Hannover 96. Grund war ein Kreuzbandriss, zugezogen in der Sommervorbereitung, dem etliche weitere Verletzungen folgten und nach dem er nur noch achtmal für die Profis der Roten auflief. Nach einer Leihe in der Rückrunde 2016/17 an Fortuna Düsseldorf verpflichteten die Rheinländer den Defensivspieler mittlerweile fest. © Imago/nph

Patrick Grün: Er war von der Spielanlage her sicher einer der komplettesten Stürmer, die Hannover 96 je hatte. 1990 vom VfL Marburg verpflichtet, schlug Grün in seinen ersten Partien direkt richtig gut ein. Ein halbes Dutzend Tore erzielte der Hesse in seinen ersten zwölf Partien, wurde zu Beginn meist als Einwechselspieler aufgeboten, war später dann an der Seite von Jochen Heisig im Sturm gesetzt. Am 15. Spieltag, dem 19. Oktober 1990 – dem ersten Spiel von Trainer Michael Lorkowski in Hannover übrigens – verletzte Grün sich dann schwer. Und kehrte erst zehn Monate später zurück auf den Rasen. Apropos Lorkowski: Vor allem durch den sensationellen DFB-Pokalsieg 1992 ist der damalige Trainer in Erinnerung geblieben. Grün hatte mit zwei Toren im Wettbewerb seinen Anteil am Erfolg. In der 3. Runde bei Borussia Dortmund traf der Stürmer zum 1:2-Anschluss, im Achtelfinale erzielte er mit einem Drehschuss das goldene Tor gegen Bayer 05 Uerdingen. 1993 wurde Grün Sportinvalide. © Imago/Rust

Carlitos: So schnell wie der Portugiese hat sich vermutlich noch kein Neuzugang von Hannover 96 eine schwere Verletzung zugezogen. Das Pokalspiel in Elversberg hatte der aus der Schweiz verpflichtete Mittelfeldmann noch über die volle Distanz absolviert. Doch bereits im ersten Bundesliga-Einsatz riss bei Carlitos in seiner ersten Aktion der Partie das Kreuzband. Er kam zwar am Ende der Saison zurück, aber bei den Roten nie wieder so recht auf die Beine, bestritt in zwei Spielzeiten in Deutschland letztlich nur acht Bundesliga-Spiele. © Imago/Kaletta

Noah Joel Sarenren Bazee: Er schien spielerisch und infolge seiner Geschwindigkeit nach fünf vielversprechenden Bundesliga-Spielen am Ende der Abstiegssaison 2015/16 das Zeug zum neuen Shootingstar zu haben. Doch etliche Verletzungen warfen den früheren Havelser immer wieder zurück. In der darauffolgenden Zweitliga-Spielzeit kam der schnelle Außenstürmer nur in 13 Partien zum Einsatz (ein Tor), in der Hinrunde 17/18 reichte es an Spieltag 16 und 17 lediglich zu zwei Einwechslungen. © Petrow

Timo Hübers: Sein Stern bei Hannover 96 war noch gar nicht richtig aufgegangen, da hatte Hübers schon genug schwere Verletzungen für drei Karrieren erlitten. Nach seinem ersten Kreuzbandriss im August 2016 kämpfte sich der Youngster unter André Breitenreiter in die Startelf, wurde aber prompt noch härter zurückgeworfen. Ein zweiter Kreuzbandriss im August 2018 zog derartige Komplikationen nach sich, dass Hübers 18 Monate ausfiel. © Florian Petrow

Michael Schütz: Bei Fortuna Düsseldorf hatte der Mittelfeldspieler in über 200 Spielen der 1. und 2. Bundesliga in sechs Spielzeiten nie für längere Zeit infolge einer Verletzung aussetzen müssen. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga 1993 wechselte Schütz zu Hannover 96 und war dort ein halbes Jahr lang Stammspieler, ehe ihn eine hartnäckige Verletzung zum Aufgeben zwang. Nach nur 14 Einsätzen war Schluss für Schütz, der nach seinem Karriereende in der Region Hannover wohnen blieb und unter anderem als Trainer für den TV Mandelsloh sowie den SV Resse tätig war. © Imago/Rust

Thomas Schneider: Es war eine dieser Ralf-Rangnick-Ideen, die Verpflichtung von Thomas Schneider aus der schwäbischen Heimat des damaligen 96-Trainers. Doch Rangnick hatte die Rechnung ohne Schneiders Körper gemacht. In zwei Spielzeiten (2003 bis 2005) brachte es der Innenverteidiger auf lediglich acht Spiele für Hannover 96, von denen er nur eins – gleich sein erstes - von Beginn an bestreiten durfte. Viele seiner Probleme wurden später auf eine infolge eines Zeckenbisses erlittene Borreliose zurückgeführt. © Imago/Rust

Tranquillo Barnetta: Der Schweizer war nach Hannover gekommen, um sich weiterzuentwickeln. Bayer Leverkusen hatte den offensiven Mittelfeldspieler 2004 aus der Alpenrepublik verpflichtet und direkt nach Hannover ausgeliehen. Nachdem Barnetta beim wichtigen Auswärtssieg am 7. Spieltag in Rostock erstmalig für seinen neuen Club ins Tor getroffen hatte, riss er sich in einem Länderspiel das Kreuzband – und fiel für mehrere Monate aus. Als er wieder aufs Feld zurückkehrte, war die Saison beinahe vorbei. Am 30. Spieltag wurde Barnetta wieder für die Roten aktiv, erzielte in seinen verbleibenden fünf Spielen noch ein weiteres Tor – und wurde von seinem Stammverein zurück ins Rheinland beordert. © Imago/Rust

Mikael Forssell: Einst gehörte der Finne zu den begehrten Stürmern Europas. An Borussia Mönchengladbach ausgeliehen, kehrte Forssell 2003 zum großen FC Chelsea zurück. Fünf Jahre später sicherte sich Hannover 96 die Dienste des Angreifers, der im ersten Jahr auch noch 30 Spiele bestreiten und dabei siebenfach treffen konnte. Doch diese Quote konnte Forssell nicht annähernd halten. Nur noch in 14 Partien stand er in den folgenden beiden Jahren – als Folge etlicher gesundheitlicher Einschränkungen – auf dem Feld. Tore gelangen ihm überhaupt keine mehr. Forssell wechselte im Sommer 2011 zurück auf die Insel. © imago/Kaletta

Élson (links): Er wäre so gerne in Hannover geblieben. Nach dem Ende seiner halbjährigen Leihe vom VfB Stuttgart waren sich die drei Parteien im Grunde sogar einig. Die Schwaben waren bereit, den Brasilianer endgültig abzugeben, Élson gefiel es in Hannover, und die Roten konnten einen kreativen Offensiven durchaus gebrauchen. Doch aus dem Deal wurde trotzdem nichts. Das malade Knie des Brasilianers war ursächlich dafür, dass Élson nach der Spielzeit 2009/10 zu seinem Stammverein zurückkehren musste. Den Verantwortlichen von Hannover 96 erschien eine Verpflichtung als ein zu großes Risiko. © Imago/Kaletta

Hiroshi Kiyotake (rechts): Wann immer der japanische Mittelfeld-Motor sich bei der Nationalmannschaft in Fernost aufhielt, waren die Roten in der Heimat in höchster Alarmbereitschaft. Denn gleich zweimal verletzte sich der so wichtige Mann in einem Nippon-Lehrgang so schwer, dass er für mehrere Wochen ausfiel. Erst brach er sich den rechten Fuß, dann zog er sich nach vollzogener Genesung einen Haarriss an gleicher Stelle zu. Nach dem Abstieg 2016 verließ er Hannover in Richtung Spanien. © Imago/Camera4

Matthias Dworschak (links): Als ganz Hannover 1998 nach dem glücklich zu Ende gegangenen Relegationsdrama gegen Tennis Borussia Berlin den Aufstieg in die 2. Bundesliga feierte, stand Abwehrspieler Dworschak auch auf dem Rasen. Auf Krücken, den Fuß in Gips. Erst am 11. Spieltag der folgenden Zweitliga-Saison konnte der glatzköpfige Ex-Frankfurter wieder am Spielbetrieb teilnehmen. © Imago/Rust

Felipe: 4, 0, 11, 8, 6. Diese Anzahlen an Liga-Einsätzen in seinen ersten fünf Spielzeiten bei Hannover 96 sagen schon Einiges aus für einen Mann mit den Anlagen Felipes. Wäre er richtig fit gewesen, an der brasilianischen Abwehrkante hätte vermutlich keiner seiner Trainer vorbeisehen können. So blieb es bei 29 Einsätzen und damit bei weniger als einem Fünftel der möglichen Partien. Doch zu Beginn der Saison 2017/18 war endlich Schluss mit den Beschwerden des Südamerikaners. Er absolvierte die komplette Vorbereitung und war bei Trainer André Breitenreiter in der Viererkette gesetzt. Ehe ihn eine Verletzung gegen den Hamburger SV aus der Bahn warf. Jetzt fällt er nach nur fünf Pflichtspiel-Einsätzen in der aktuellen Saison wieder mehrere Wochen mit einem Muskelfaserriss aus. © Imago/Christian Schroedter

Silvio Schröter: Bereits die Verpflichtung von Schröters stand im Zeichen einer Verletzung. Denn wenn sich der Cottbuser keinen Kreuzbandriss zugezogen hätte, die Roten hätten sich bei den Bemühungen um eine Verpflichtung des Offensivspielers vermutlich nicht gegen namhaftere Konkurrenz durchsetzen können. Als Schröter schließlich - nach seiner Genesung - in Hannover einsteigen konnte, tat er das durchaus erfolgreich, spielte sich durch starke Leistungen mitunter bis in den Dunstkreis der Nationalmannschaft. Doch auch in Hannover war er vor Verletzungen nicht gefeit. Nach viereinhalb durchwachsenen Jahren wechselte der Sachse zum MSV Duisburg, kam allerdings dort nur zu drei Einsätzen. © Imago/Lars Kaletta

Niclas Weiland:Es gab manche 96-Fans, die seinerzeit im Scherz behaupteten, Weiland (links, hier im Duell mit dem Essener Mario Basler) würde sich wohl vermutlich selbst beim morgendlichen Zähneputzen eine Verletzung zuziehen. Zu lang war die Krankenakte des früheren Grasdorfers. In seinen insgesamt sieben Spielzeiten (1989 bis 1994 sowie 1995 bis 1997) bei den Profis brachte er es nur in zweien auf mehr als die Hälfte der möglichen Spiele. © Imago/Rust

Mirko Baschetti:Vier Jahre kickte Abwehrspieler Baschetti (links, hier noch im Trikot seines früheren Vereins VfL Osnabrück gegen Milos Djelmas von seinem späteren Arbeitgeber) bei Hannover 96. Die beiden ersten Jahre lief es mit 19 und 25 Einsätzen noch einigermaßen rund. Die zweite Hälfte des Engagements bei den Roten war infolge eines Syndesmosebandrisses, den sich Baschetti ausgerechnet im Spiel gegen seinen Ex-Club an der Bremer Brrücke zugezogen hatte, jedoch von Verletzungspausen geprägt. Nur noch dreimal trug Baschetti danach das 96-Trikot, eh er 2002 seine Profi-Laufbahn beenden musste. © Imago/Rust

Milos Djelmas:Wehende Haare, überragende Technik. So kannte man den Serben Djelmas (links). Nicht weniger in Erinnerung geblieben ist er durch seine aufreizend lässig geschossenen Elfmeter und Freistöße, seine Kabinettstückchen auf dem Weg zum DFB-Pokalsieg 1992, aber eben auch durch zahlreiche Zipperlein. Bereits bei seinem allerersten 96-Einsatz gegen den VfB Oldenburg musste er in der (zweiten!) Minute aufgrund einer Muskelverletung vom Feld genommen werden. © Imago/Rust
