
Der Schnee stoppt den Ball vor der Linie, Gelb-Rot binnen weniger Sekunden aufgrund des Torjubels, ein Trainer ohne Lizenz oder ein verbotenes Reißverschluss-Trikot? Das alles gab es wohl nur bei Hannover 96. Im Laufe der Jahrzehnte haben die Roten für Lacher, Kopfschütteln oder Kuriositäten gesorgt. Wir haben die besten Momente herausgesucht und zusammengestellt. © imago/Montage

Die vielleicht kurioseste Szene der Saison 2018/19 spielte sich beim Heimspiel von Hannover 96 gegen Bayer 04 Leverkusen ab. Bei heftigem Schneefall umkurvte Hannovers Genki Haraguchi den Leverkusener Torwart Lukáš Hrádecký und schoss auf das leere Tor. Jeder im Stadion rechnete mit dem Anschlusstreffer von 96, doch Haraguchi hatte die Rechnung ohne den Schnee gemacht. Denn dieser verlangsamte den Ball vor der Torlinie so sehr, dass Jonathan Tah, der den Ball bereits abgeschrieben hatte, noch entscheidend eingreifen und den Ball von der Linie kratzen konnte. Kein Tor! © imago images / Joachim Sielski

Hannover 96 spielte in der Saison 1996/97 in der dritten Liga. Das junge Team dominierte die damalige Nordstaffel nach Belieben und wurde am Ende der Saison Erster. Das bedeutete allerdings noch nicht den Aufstieg. 96 musste sich erst in zwei Relegationsspielen gegen den Meister der Nord-Ost Staffel (Energie Cottbus) durchsetzen. Das Hinspiel in Hannover endete 0:0. Im Rückspiel war also für beide Mannschaften alles möglich. Cottbus ging zunächst in Führung, doch die "Roten" konnten noch vor der Pause durch den damals 18-jährigen Fabian Ernst ausgleichen. In Durchgang zwei nahm das Unheil dann seinen Lauf. 96 bestimmte das Spielgeschehen und war drauf und dran aufzusteigen. Doch plötzlich ging das Flutlicht im Stadion der Freundschaft aus. Ganze zehn Minuten wurde die Partie unterbrochen. Und es kam, wie es kommen musste: Nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs verlor Hannover den Faden. Cottbus erzielte zwei Tore (73., 87.) und gewann mit 3:1 - 96 verspielte den Aufstieg. Besonders bitter: Die Roten waren ab der 72. Minute in Überzahl - der Cottbuser Melzig hatte Gelb-Rot gesehen. © NSA_IMAGE

Da kann sich Marc Stendera nur an den Kopf fassen. Am 14. Spieltag der Zweitligasaison 2019/20 legte der Mittelfeldspieler einen äußerst denkwürdigen Kurzauftritt hin. In der 84. Minute eingewechselt, schoss er in der 87. Minute per Traumtor den 2:2-Ausgleich für 96 - dachte er zumindest. Doch der Treffer wurde nach Eingriff des Videoassistenten aberkannt, weil der Schiedsrichter vorher den Ball berührt hatte. Der Frust saß bei Stendera so tief, dass er sich binnen fünf Minuten eine gelb-rote Karte abholte... © imago images/Sven Simon

Martin Harnik markierte am 3. Spieltag der Saison 2017/18 den wichtigen 1:1-Ausgleich beim VfL Wolfsburg - und das per Hacke! Das Kuriose: Ihlas Bebou brachte den Ball in die Mitte, Jonathas setzte im Sitzen nach und Harnik tunnelte mit seinem Hacken-Abschluss gleich zwei Wolfsburger - nämlich Innenverteidiger Robin Knoche und Torwart Koen Casteels. © imago/Joachim Sielski

Chaos gehörte bei Hannover 96 schon immer zur Tagesordnung. Vor dem Pokalspiel im August 1997 gegen Gladbach entließ der damalige Präsident Utz Claasen den damaligen Sportdirektor Franz Gerber. Dies sorgte vor allem bei den Fans für völliges Unverständnis. Das ging so weit, dass der Präsident das Stadion während des Gladbach-Spiels unter Personenschutz vorzeitig verlassen musste. Auch Trainer Reinhold Fanz stellte sich auf Gerbers Seite und verkündete auf der Pressekonferenz nach dem Spiel nur bleiben zu wollen, wenn Gerber zurückkommen darf. Und auch die Spieler kritisierten die Entscheidung des Präsidenten. Dieter Hecking, Gerald Asamoah, Sebastian Kehl, Otto Addo, Jens Rasiejewski, Jörg Sievers - sie alle waren auf der Pressekonferenz nach dem Gladbach-Spiel anwesend. Und stimmten den Aussagen ihres Trainers zu. Dann schaltete sich der heutige 96-Chef Martin Kind ein und gab Claasen öffentlich Kontra. Es kam, was kommen musste. 96 trennte sich von Utz Claasen - Martin Kind wurde der Nachfolger. Am Ende der Saison stieg Hannover in die 2. Bundesliga auf. Ein Wechsel, der sich gelohnt hat...

Am 18. September 2016 spielte Hannover 96 in der 2. Bundesliga auf der Bielefelder Alm. Die Roten erkämpften sich am Ende ein 3:3-Unentschieden - allerdings unter großer Mithilfe von Arminia Bielefeld und Sebastian Schuppan. Der damals 30-Jährige sorgte mit zwei Eigentoren (45. und 90.) quasi im Alleingang für den Punktgewinn von 96 auf der Alm. © imago/pmk

Am 4. Spieltag der Saison 2015/16 erwischte Hannovers Innenverteidiger Felipe einen rabenschwarzen Tag. Der Brasilianer verursachte bei der 2:4-Heimpleite gegen Borussia gleich zwei Elfmeter. Und quasi als Zugabe schoss der damals 28-Jährige auch noch ein Eigentor. Drei der vier Gegentore gingen also auf seine Kappe... © imago/Hübner

In Zeiten des Videobeweises würde so ein Tor nicht mehr fallen: Am 9. April 1988 erzielte Dortmunds Frank Mill ein Tor gegen Hannover 96, das heute noch viele Fans in Erinnerung haben dürften. Was war passiert? Schlitzohr Mill schlich sich an 96-Keeper Ralf Raps heran und wartete, bis dieser einen Abstoß aus der Hand abschlagen wollte. Genau in diesem Moment ging der BVB-Stürmer mit seinem Kopf dazwischen und luchste Raps den Ball ab, um ihn im Tor unterzubringen. Fortan fand ein Umdenken im Regelwerk statt. Kein Stürmer sollte es fortan wagen dürfen, einen Torhüter anzugehen, wenn dieser den Ball in seinen Händen hielt oder gar aus seinen Händen abspielen möchte. © imago/Horstmüller

Das wohl kurioseste Spiel in der jüngeren Geschichte von Hannover 96: Am 11. Dezember 2009 verlor 96 mit 3:5 bei Borussia Mönchengladbach - und das obwohl die Roten sechs Tore geschossen hatten. Das Problem: 96 vollbrachte das Kunstwerk, drei Eigentore in einem Spiel zu schießen. Innenverteidiger Karim Haggui erzielte gleich zwei der drei Tore, Constant Djakpa traf "immerhin" einmal ins eigene Netz. © imago sportfotodienst

Sehr kurios ging es auch am 24. Oktober 2009 in Hannover zu. 96 spielte zu Hause gegen den VfB Stuttgart. Protagonist war zum einen Stuttgarts damaliger Torwart Jens Lehmann, zum anderen Aron Schulz, seines Zeichens Balljunge von 96. Beim Stand von 1:0 für 96 wollte Lehmann das Spiel schnell machen und den Ball von Schulz haben. Dieser dachte aber gar nicht daran, der Bitte des Stuttgarters nachzukommen. Stattdessen warf Schulz Lehmann die Kugel an den Kopf. Ein halbes Jahr später versöhnten sich beide im aktuellen Sportstudio des ZDF. © imago sportfotodienst

Am 7. Dezember 2008 spielte Hannover 96 auswärts beim VfL Wolfsburg. In der 80. Minute verursachte Torwart Florian Fromlowitz einen Elfmeter und flog gleichzeitig wegen einer Notbremse mit Rot vom Platz. Für den damaligen Trainer Dieter Hecking war das ein großes Problem, schließlich hatte er schon dreimal gewechselt. Es musste also ein Feldspieler ins Tor. Letztendlich streifte sich Mittelfeldspieler Jan Rosenthal das Torwarttrikot über. Als erste Amtshandlung musste er direkt ins Elfmeter-Duell mit Wolfsburgs Top-Stürmer Edin Dzeko. Das Unglaubliche: Rosenthal hielt den Strafstoß mit einer starken Parade! © imago sportfotodienst

Doch Jan Rosenthal war nicht der erste Feldspieler zwischen den Pfosten bei Hannover 96. Am 26. August 1987 musste Karsten Surmann ins Tor bei den Roten. Stammkeeper Ralf Raps hatte sich verletzt und Trainer Jürgen Wähling sein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft. Also zog sich Surmann die Torwarthandschuhe an. Geholfen hat es nichts ... 96 verlor gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 1:4. © imago sportfotodienst

In der Winter-Transferperiode der Saison 2012/13 verpflichtete der damalige 96-Manager Jörg Schmadtke den Brasilianer Franca. Ein Grund für die Verpflichtung war die Körpergröße des 1,3 Millionen Euro-Mannes. Franca sollte nämlich 1,88 Meter groß sein. Bei seiner Ankunft in Hannover kam es dann aber zu einer großen Überraschung: Der Brasilianer war sechs Zentimeter kleiner als angegeben. © imago sportfotodienst

Szabolcs Huszti sorgte wohl für eine der größten Kuriositäten in der jüngsten Vergangenheit von Hannover 96. Am 15. September 2012 spielten die Roten zu Hause gegen den SV Werder Bremen. In der 90. Minute stand es in einem packenden Spiel 2:2. In der 94. Minute - der letzte Angriff des Spiels - flankte Konstantin Rausch von der linken Seite in den Werder-Strafraum. Plötzlich stieg Huszti hoch und drosch den Ball per Fallrückzieher in die Maschen. Ein Wahnsinns-Finish im Nordderby! Der Ungar war nicht mehr zu halten, riss sich das Trikot vom Leib und sprang auf den Zaun, um mit den Fans zu jubeln. Als sich die Jubeltraube auflöste, ging Schiedsrichter Deniz Aytekin auf den Siegtorschützen zu. Jeder rechnete mit einer gelben Karte für Huszti - schließlich hatte er sein Trikot ausgezogen. Doch Aytekin schickte den Ungarn mit Gelb-Rot vom Platz. Huszti sah Gelb für das Ausziehen des Trikots und Gelb für den Sprung auf den Fan-Zaun. Das hatte es in der Bundesliga wirklich noch nie gegeben. © imago sportfotodienst

Die erste Mannschaft von Hannover 96 gegen den TSV Havelse in einem Liga-Pflichtspiel? Ja, das gab es mal. In der Saison 1990/91 spielten beide Mannschaften in der 2. Bundesliga. Was viele nicht mehr in Erinnerung haben dürften: Hannover 96 hatte zwei Heimspiele gegen Havelse. Wie ist das möglich? Nun ja, das Niedersachsenstadion bietet sehr viel mehr Plätze als das Wilhelm-Langrehr-Stadion in Garbsen. Und dieses Spiel wollten sich viele in der Region nicht entgehen lassen. Und so kam es, dass beide Ligaspiele im Niedersachsenstadion ausgetragen wurden. Ob das im Nachhinein die richtige Entscheidung vom TSV Havelse war? Wohl eher nicht. Die Havelser verloren beide Spiele mit 1:2. © imago sportfotodienst

Am 2. Dezember 2017 zeigte Hannover 96 eine sehr gute Leistung beim FC Bayern München. In der 26. Minute bekamen die Roten einen Elfmeter zugesprochen, den Niclas Füllkrug souverän verwandelte. Doch die Freude beim Stürmer währte nur kurz, der Schiedsrichter ließ den Strafstoß wiederholen. Grund: Während der Ausführung waren zu viele Spieler im Strafraum. Das Bittere: Im zweiten Versuch scheiterte "Fülle" an Bayern-Keeper Sven Ulreich. © imago/ActionPictures

In der Saison 2005/06 gewann Hannover 96 gegen Eintracht Frankfurt mit 2:0. Das zweite Tor der Roten erzielte Chavdar Yankov, obwohl dieser aufgrund einer kuriosen Verletzung "höllische Schmerzen" hatte. Hintergrund: Der Bulgare zog sich im Zweikampf mit einem Frankfurter einen Penisriss zu. „Ein Frankfurter hat mir mit dem Fuß in den Unterleib getreten. Mit dem Stollen muss er an meinen Penis gekommen sein", erklärte Yankov. Dass er hart im Nehmen ist, bewies er spätestens mit seinem Siegtor. © imago sportfotodienst

Viele werden es nicht mehr wissen: Es gab Zeiten, in denen Rückpässe im Profifußball erlaubt waren. Ein Torwart durfte einen Pass seines Mitspielers mit der Hand aufnehmen - egal, ob kontrolliert oder nicht. 1992 änderte sich diese Regel. Rückpässe dürfen seither nicht mehr mit der Hand aufgenommen werden. Und genau diese Regeländerung wurde dem damaligen 96-Keeper Jörg Sievers 1992 im Supercup gegen den VfB Stuttgart zum Verhängnis. Er bekam den Ball von einem Teamkollegen zugespielt und wollte ihn - wie gewohnt - in die Hand nehmen. Plötzlich fiel Sievers ein, dass es da ja diese neue Regel gibt. Er entschied sich kurzfristig um und wollte den Ball wegschlagen. Stuttgarts Stürmer Ludwig Kögl roch den Braten, näherte sich dem 96-Keeper an und wurde abgeschossen. Von Kögl trudelte der Ball ins Tor. An neue Regeln muss man sich eben erst einmal gewöhnen... © imago/Horstmüller

Der Auswärtssieg am 18. Oktober 2015 von Hannover 96 beim 1. FC Köln kam äußerst kurios zustande. Die Roten gewannen durch ein Tor von Leon Andreasen mit 1:0 in der Domstadt. So weit, so gut. Der Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen, da eigentlich jeder im Stadion gesehen hatte, dass Andreasen den Ball mit der Hand über die Linie bugsierte. Nur Schiedsrichter Bastian Dankert hatte nicht genau hingesehen und gab das Tor - und bescherte 96 drei umstrittene Punkte. © imago/Eibner

Brrrrr ... ob nun minus 17 oder sogar minus 19 Grad ... definitiv eiskalt gewesen ist es am 19. Dezember 2009, als Hannover 96 in der Bundesliga den VfL Bochum zu Gast hatte. Die AWD-Arena war ein Gefrierschrank, in dem die Cola auf der Tribüne im Nu eine kleine Eisdecke on top bekam. Trotzdem hatten 33.900 Zuschauer den Weg ins Stadion gefunden, um ihre Teams im wichtigen Kellerduell - dem letzten Spiel vor der Winterpause - zu unterstützen ... © Ulrich zur Nieden

... und sie bekamen ein Spektakel geboten! Auf gefrorenem Boden ließ Jan Schlaudraff den Anhängern der Roten mit einem Doppelpack ganz warm ums Herz werden, doch 96 war an diesem Tag nicht eiskalt. Nach dem Seitenwechsel glichen die Gäste durch Paul Freier und Joel Epalle schnell aus, Standard-Experte Christian Fuchs wendete das Blatt mit einem Freistoß kurz vor Schluss vollends. Das Wiedersehen mit dem VfL im Mai 2010 machte definitiv mehr Spaß: Hannover 96 siegte im Abstiegsendspiel mit 3:0 in Bochum, hielt die Klasse und deutlich wärmer war es da auch noch! © Ulrich zur Nieden

Was für ein bitterer Einstand! Im Sommer 2010 verpflichtete Hannover 96 den Brasilianer Carlitos. Direkt im ersten Spiel der neuen Saison gegen Eintracht Frankfurt stand der Mittelfeldspieler in der Startelf. Doch schon nach wenigen Sekunden folgte das Aus. Grund: Carlitos verdrehte sich das Knie und ging zu Boden. Er musste sofort ausgewechselt werden. Die spätere Diagnose: Kreuzbandriss. Sein erstes Spiel beim neuen Klub stellt man sich wohl auch ein bisschen anders vor... © imago sportfotodienst

Am 6. März 2004 verlor Hannover 96 mit 0:1 bei Borussia Mönchengladbach. Kurz darauf wurde der damalige Chef-Trainer Ralf Rangnick beurlaubt. Ein scheinbar normaler Vorgang in der Fußball-Bundesliga. Stimmt die Leistung der Mannschaft nicht, wird eben der Coach entlassen. Doch was ist bei Hannover 96 schon normal? Diese Beurlaubung war wohl eine der ungewöhnlichsten in der Bundesliga-Geschichte. Denn: Auf der Pressekonferenz, auf der das Aus des Trainers verkündet wurde, war Ralf Rangnick selbst anwesend. Ein Trainer, der auf der PK sein eigenes Aus verkünden darf. Das gibt es wohl nur bei 96... © dc3 Hannover

Und es sollte nicht die letzte kuriose Trainerentlassung bei Hannover 96 bleiben. Martin Kind und Peter Neururer sehen auf dem Bild bestens gelaunt aus. Das Kuriose: Das Foto wurde kurz nach der Entlassung von Peter Neururer als Trainer von Hannover 96 aufgenommen. In einem persönlichen Gespräch zuvor hatte Kind dem Ex-Coach seine Beurlaubung mitgeteilt. Kurz darauf traten beide vor die Presse und sprachen über das Aus von Neururer. Diesmal zwar nicht auf einer Pressekonferenz, allerdings ist eine gewisse Ähnlichkeit zur Rangnick-Entlassung zu erkennen. Erneut durfte ein Trainer kurz nach seiner Entlassung vor der Kamera Stellung beziehen. Sowas gibt es eben nur bei Hannover 96...

Am 18. September 2011 feierte Artur Sobiech sein Bundesliga-Debüt und machte sein erstes Spiel für Hannover 96. Der Pole wurde in der 83. Minute für Jan Schlaudraff eingewechselt. Nur sechs Minuten später flog er mit Rot vom Platz - ein bitterer Einstand. Ohne Rücksicht auf Verluste rutschte der Stürmer in die Beine von Dortmunds Antonio da Silva und flog vom Platz. Am Ende gewann 96 trotzdem mit 2:1. © imago sportfotodienst

Was für ein Torfestival der Roten! In der Regionalliga-Saison 1997/98 feierte Hannover 96 ein wahres Schützenfest. Gegner Göttingen 05 konnte einem am Ende schon leid tun - denn 96 gewann mit 10:0! Die Tore erzielten Fußballgott Carsten Linke (3), Otto Addo, Dieter Hecking (2), Gerald Asamoah, Vladan Milovanovic und Kreso Kovacec (2). Da mussten die Zahlen auf der Anzeigetafel schon mal ein wenig gestaucht werden. © dc3 Hannover

Bitterkalt war es auch am 14. Dezember 2002, als Hannover 96 gegen Arminia Bielefeld spielte. Minus sechs Grad... da will man sich gern mit einem Glühwein aufwärmen. Doch der Service bei 96 war an diesem Tag allenfalls Kreisklasse. Bis Mitte der zweiten Hälfte konnten Fans kaum Bratwurst und Glühwein kaufen - Schuld war eine Überlastung des Stromnetzes. Sogar Flutlicht und Anzeigetafel fielen kurzfristig aus. Der Anpfiff verzögerte sich. Kein Glühwein, keine Bratwurst, Kälte ... dann doch wenigstens Tore? Fehlanzeige! Hannover 96 und Arminia Bielefeld trennten sich 0:0. Ein Tag zum Vergessen! © imago/Rust

Gestatten, Hans Wulf, ehemaliger Torwart von Hannover 96. Was viele allerdings nicht wissen: Der Torwart kam in einem Zweitliga-Spiel sogar als Stürmer zum Einsatz. Wie ist das im Profifußball möglich? Nun ja, damals lief alles noch ein bisschen anders ab... 96 spielte am letzten Spieltag der Saison 1986/87 in Salmrohr. Den Aufstieg in die Bundesliga hatten die Roten bereits zuvor klargemacht. Das wäre trotzdem noch kein Grund, seinen Torhüter im Sturm aufzustellen. Allerdings reiste Hannover mit enormen Personalsorgen nach Salmrohr und hatte nur einen Zwölf-Mann-Kader zur Verfügung. Einziger Ersatzspieler: Torwart Hans Wulf. Und dieser musste dann tatsächlich zum Einsatz kommen, weil sich Karsten Surmann verletzte. Das Unfassbare: Wulf erzielte ein Kopfballtor für Hannover 96! Er köpfte die zwischenzeitliche 5:3-Führung für 96 (Endstand: 5:5). Ein gelernter Torwart, der im Sturm aufläuft und dann auch noch trifft - das hat es im Profifußball wohl noch nicht so oft gegeben. © imago sportfotodienst

Was für ein Slapstick-Abstoß von Ex-96-Keeper Philipp Tschauner! In der Saison 2017/18 beim Spiel in Augsburg vollbrachte es der Torwart, einen Flachabstoß ins eigene Toraus zu befördern. Tschauner wollte einen 96-Verteidiger anspielen, der sich rechts vom Strafraum weit nach hinten fallen ließ. Der Pass verunglückte und resultierte in einer Ecke für den FC Augsburg. Am Ende gewann 96 trotzdem mit 2:1. Es ist der bis heute (Stand: 27. März 2019) letzte Auswärtssieg der Roten in der Bundesliga. Vielleicht sollten sie Abstöße öfters ins eigene Toraus befördern... © Screenshot Sky

Nichts für schwache Herzen war die Partie der Roten gegen den 1. FC Nürnberg am 14. Dezember 2013. Zur Pause führte der "Club" scheinbar uneinholbar mit 3:0, steckte auch den Treffer zum 1:3 von Leonardo Bittencourt in der 60. Minute gut weg, verpasste es trotz hochkarätiger Chancen jedoch, den Sack zuzumachen. Das sollte sich rächen! Aus einer klaren Abseitsstellung heraus - den Videobeweis gab es damals bekanntermaßen noch nicht - erzielte Mame Diouf den Anschlusstreffer (87.) und in der Nachspielzeit im Nachsetzen nach einer Freistoßflanke vor 38.100 Zuschauern sogar noch den umjubelten Ausgleich!! Was bleibt hängen? Definitiv, dass die Abwehrreihen nicht ihren besten Tag gehabt hatten! © Ulrich zur Nieden

Clint Mathis und Ewald Lienen: Eine Spieler-Trainer-Beziehung, die als angespannt bezeichnet werden durfte. Der US-Amerikaner kam unter Lienen kaum noch zum Zug. Als er dann am 6. Spieltag der Saison 2004/05 in der 81. Minute gegen den FC Schalke 04 eingewechselt wurde und nur zwei Minuten später den 1:0-Siegtreffer markierte, ließ er seinen Emotionen freien Lauf. Mit seinem Jubel verdeutlichte Mathis auf kuriose Art und Weise, wie er über die späte Einwechslung und seinen damaligen Trainer dachte. Er zeigte mit seinem Zeigefinger auf eine imaginäre Uhr an seinem Arm. Ewald Lienen dürfte die Geste, die eine eindeutige Kritik an seiner Person darstellte, nicht gefallen haben...

Pelzhändler-Werbung auf Profi-Trikots? Heute wohl undenkbar. Tatsächlich war der erste Trikotsponsor von Hannover 96 genau in diesem Gebiet beheimatet. 1976 und 1977 verewigte sich die Firma "epon" auf den Trikots der Roten. Das Kuriose: Beim allerersten Mannschaftsfoto mit dem neuen Sponsor trugen die 96-Spieler allesamt Pelzmäntel. © imago/Rust

Das Foto zeigt Alfons Weusthof (rechts) und den damaligen 96-Präsidenten Klaus-Dieter Müller (links). Am 4. Mai 1995 wurde Weusthof auf einer Pressekonferenz als neuer Trainer von Hannover 96 vorgestellt. Doch was danach geschah, konnte wirklich keiner ahnen. Ein paar Stunden nach der PK wurde der Vertrag wieder aufgelöst. Grund: Weusthof verfügte gar nicht über die passende Lizenz, um einen Verein in der 2. Bundesliga zu trainieren. Ein kürzeres Engagement hat es im Profi-Fußball wohl auch noch nicht gegeben... © imago sportfotodienst

Zur Saison 2005/06 entwickelte Ausrüster Diadora ein 96-Trikot mit "praktischem" Reißverschluss. Der pfiffige Plan: Beim Torjubel sollten die Spieler den Reißverschluss öffnen können und ohne gelbe Karte davonkommen. Falsch gedacht. Die DFL verbot das Trikot kurzerhand und machte dem Sponsor einen Strich durch die Rechnung. Fans konnten das Reißverschluss-Trikot trotzdem noch erwerben. © imago

Ausrüster Diadora war in der Saison 2005/06 in Höchstform. Neben dem verbotenen Trikot entwarfen sie einen neuen Spielball für Hannover 96. Das rot-weiße Spielgerät stand vor allem bei den Fans in der Kritik. Das Diadora-Design war eben nicht für jeden was...

Ja, so sah eine moderne Anzeigetafel im Jahre 1988 aus. Zum Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am 26. März weihte Hannover 96 sein neues Schmuckstück ein - und das gleich mit einem 6:1-Sieg! Doch das war an jenem Tag noch längst nicht alles... © imago sportfotodienst

... denn der Mann, der die Anzeigetafel bediente, erlaubte sich den einen oder anderen Scherz. Die neue Technik bot schließlich bisher unbekannte Möglichkeiten. Zwischendurch waren immer wieder Sticheleien gegenüber Gegner Bayer Leverkusen zu lesen. Bayer-Trainer Erich Ribbeck wurde auch erwähnt (siehe Foto). Nach diesen Vorfällen waren nie wieder Sprüche auf einer 96-Anzeigetafel zu lesen. So gut waren die wohl nicht angekommen... © imago sportfotodienst

Da war die Welt noch in Ordnung: Hannover 96 schaltete im Jahr 1992 diverse höherklassige Mannschaften im DFB-Pokal aus und sicherte sich am Ende den Titel. Doch in der kommenden Saison sollte es es für den Favoritenschreck ganz anders kommen... © imago/WEREK

...zunächst lief noch alles nach Plan. 96 schaltete weiterhin die höherklassigen Teams aus. Scheinbar waren sie in diesem Wettbewerb unschlagbar. Dann folgte das vermeintlich "einfache" Duell mit den Amateuren von Hertha BSC Berlin, die in einer tieferen Liga als 96 spielten. Und es kam, wie es kommen musste: Die Roten schieden trotz 2:0-Führung aus und verloren am Ende mit 3:4. Es musste also erst eine Amateurmannschaft her, um den Favoritenschreck zu stoppen... © imago/Camera 4

Am 20. September 2014 verlor Hannover 96 mit 0:2 beim Aufsteiger SC Paderborn. Als wäre das nicht schon schlimm genug, kassierten die Roten ein Gegentor aus sage und schreibe 83 Metern! Was war passiert? In der 92. Spielminute holte 96 einen Eckball heraus, der damalige Torwart Ron-Robert Zieler eilte mit nach vorne. Klar, denn zu diesem Zeitpunkt stand es 1:0 für die Paderborner. Der Eckball verpuffte jedoch und der Ball kam zu Moritz Stoppelkamp, der aus 83 Metern abzog und den Ball im Tor versenkte. Unglaublich! PS: Mit Stoppelkamp traf auch noch ein Ex-96er... © imago/pmk

Was für ein Pechvogel! Hannovers Leon Andreasen riss sich am 26. September 2012 im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg das Kreuzband. Doch wie kam es dazu? Der Grund ist kurios. Am Samstag zuvor hatte die Band Coldplay ein Konzert in der HDI Arena gegeben. Anschließend wurde ein neuer Rollrasen im Stadion verlegt. Und genau dieser wurde Andreasen zum Verhängnis. Er blieb in einer Ritze des neuen Geläufs hängen und riss sich Kreuzband. Einfach bitter! © imago sportfotodienst
