
Sebastian Vettel hat während seiner Zeit bei Ferrari Höhen und Tiefen erlebt. Der SPORTBUZZER zeichnet den Weg des Deutschen beim italienischen Traditionsteam nach. © imago images/Motorsport Images/LAT Images/Etherington/Eibner/Montage

2015, Großer Preis von Australien: Die Liebes-Heirat zwischen Sebastian Vettel und Ferrari startet mit einem Achtungserfolg: Bei seinem ersten Rennen für die Scuderia landet der Hesse hinter dem Mercedes-Duo Lewis Hamilton (Zweiter von rechts) und Nico Rosberg auf dem dritten Platz. © imago images/Motorsport Images

2015, Großer Preis von Malaysia: Schon in seinem zweiten Rennen für Ferrari fährt Vettel den ersten Sieg mit seinem neuen Team ein. Damit war er schneller als sein großes Idol Michael Schumacher: Der Rekordweltmeister hatte nach seinem Wechsel von Benetton zu Ferrari im Jahr 1996 sieben Anläufe für den ersten Erfolg benötigt - allerdings in einem deutlich unterlegenen Auto. © imago images/Motorsport Images

2015, Großer Preis von Singapur: In Singapur feiert Vettel seinen dritten und letzten Saisonsieg des Jahres 2015. Neben diesem Grand Prix und dem in Malaysia hatte er auch in Ungarn gewonnen. In Singapur fährt der viermalige Weltmeister zudem die erste Pole Position für Ferrari nach 61 Rennen ein. © imago/LAT Photographic/Motorsport Images

2015, Großer Preis von Mexiko: Im 17. von 19 Saisonrennen reiht sich für Vettel eine Panne an die nächste. Bei einer Kollison mit seinem Ex-Teamkollegen aus Red-Bull-Zeiten, Daniel Ricciardo, handelt sich der Deutsche kurz nach dem Start einen Plattfuß ein. Dann erlaubt sich Vettel zwei Fahrfehler, ehe er in Runde 52 in die Streckenbegrenzung kracht und seinen Boliden vorzeitig abstellen muss - erstmals nach 27 Rennen (inklusive seiner Red-Bull-Zeit). Sein erstes Ferrari-Jahr schließt Vettel mit drei Siegen und mit 278 WM-Punkten als Dritter der Fahrerwertung ab. © imago/LAT Photographic/Motorsport Images

2016, Großer Preis von Bahrain: Schon vor dem Start ist das Rennen für Vettel gelaufen. Gegen Ende der Einführungsrunde gibt der Motor des Ferrari den Geist auf. © imago/Thomas Melzer/msbp/Jerry Andre

2016, Großer Preis von Österreich: 28 Runden lang bleibt Vettel mit der superweichen Gummimischung auf der Strecke, doch Ferrari und er muten den Pneus zu viel zu. In Führung liegend platzt dem Hessen ein Reifen, Vettel fliegt ab. Bei den Interviews nach dem Rennen reagiert er genervt auf Fragen, was passiert sei. "Das habt ihr doch gesehen, was soll ich da noch erklären?", raunzt Vettel. Der spätere Weltmeister Nico Rosberg erbt im Mercedes den Sieg - trotz einer Kollision mit Teamkollege Hamilton. © imago images/Motorsport Images

2016, Großer Preis von Malaysia: Kurz nach dem Start ist schon wieder Feierabend für Vettel, der Rosberg und dessen Mercedes abschießt und sich für die ungestüme Attacke später entschuldigt. Vettels zweites Jahr in Rot bleibt ein ernüchterndes: Kein einziger Sieg, 212 Punkte, WM-Vierter. Weil auch Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen keinen einzigen Erfolg einfährt, geht die Scuderia 2016 gänzlich leer aus. © imago images/Motorsport Images

2017, Großer Preis von Australien: Das neue Jahr gibt Vettel zunächst Anlass zum Jubeln: Das Auftaktrennen in Australien geht an den Deutschen. Es ist sein erster Sieg seit Singapur 2015. © imago images/Motorsport Images

2017, Großer Preis von Italien: Der Jubel auf dem Podium täuscht: Tatsächlich bedeutet Platz drei beim Ferrari-Heimspiel in Monza für Vettel eine herbe Niederlage. Denn der spätere Weltmeister Hamilton gewinnt nicht nur das Rennen, sondern entreißt Vettel dadurch auch erstmals in diesem Jahr die Führung in der Fahrerwertung. © imago images/Motorsport Images

2017, Großer Preis von Singapur: Ein echter "Worst Case" aus Ferrari-Sicht: Kurz nach dem Start kollidieren Vettel und sein Teamkollege Kimi Räikkönen mit Red-Bull-Pilot Max Verstappen - alle drei müssen das Rennen aufgeben. Die Italiener machen schnell den bisweilen ungestüm agierenden Niederländer als vermeintlich Schuldigen aus. Tatsächlich aber leistet sich Ferrari den taktischen Fehler, Räikkönen nicht als Puffer zwischen WM-Kandidat Vettel und dem nur von Rang fünf gestarteten Hamilton einzusetzen. Ein anderer Kopfschüttelmoment: In Aserbaidschan rammt Vettel während einer Safety-Car-Phase absichtlich Hamilton. Die Folge: Zehn Sekunden Boxenstopp-Strafe und drei Punkte auf die Superlizenz - bei sechs hätte Vettel eine Rennsperre gedroht. © imago/LAT Photographic/Motorsport Images

2017, Großer Preis von Malaysia: Wegen eines Motorwechsel vor dem Rennen wird Vettel ans Ende der Startaufstellung strafversetzt. Doch der Hesse startet eine Aufholjagd und wird am Ende noch Vierter. Die kurioseste Szene des Tages spielt sich dennoch erst ab, als die Fahrer schon abgewunken sind: Auf der Auslaufrunde kollidiert Vettel mit Lance Stroll, muss seinen Ferrari abstellen und lässt sich von Sauber-Pilot Pascal Wehrlein zurück zur Box chauffieren. 2017 ist das Jahr, in dem Vettel seinem ersten WM-Titel in Rot am nächsten kommt. Fünf Siege, 317 Punkte - Weltmeister Hamilton hat letztlich 46 mehr. © imago/LAT Photographic/Motorsport Images

2018, Großer Preis von Australien: Einmal mehr glückt der Saisonstart: Vettel feiert im Albert Park von Melbourne einen Sieg - es ist zugleich der 100. Podestplatz seiner Formel-1-Karriere. © imago images/Motorsport Images

2018, Großer Preis von Deutschland: Doch auch in seinem vierten Ferrari-Jahr säumen technische und eigene Aussetzer den Weg des viermaligen Weltmeisters. In Hockenheim rauscht Vettel in Führung liegend in die Leitplanke - das Aus. "Es war ein kleiner Fehler mit großer Auswirkung", meinte Vettel später zerknirscht. © imago/DeFodi

2018, Großer Preis von Belgien: Ausgerechnet auf der traditionsreichen und bei vielen Piloten außerordentlich beliebten Strecke in Spa-Francorchamps fährt Vettel seinen 52. Grand-Prix-Sieg ein und zieht damit in der ewigen Bestenliste der Motorsport-Königsklasse am Franzosen Alain Prost vorbei. Wie im Jahr zuvor kommt Vettel am Ende auf fünf Saisonsiege. Zum zweiten Mal in Folge wird er Vizeweltmeister hinter Hamilton, der 408 Zähler sammelt - 88 mehr als der Deutsche. © imago/Motorsport Images/Sutton Images/Andre

2019, Großer Preis von Bahrain: Ein Tag zum Vergessen: Erst dreht sich Vettel im Zweikampf mit Hamilton, kurz darauf verabschiedet sich der Frontflügel seines Boliden. An der Box muss sich Vettel einen neuen holen. Das wirft ihn bis auf Rang neun zurück. Im Boxenfunk gibt er sich bezüglich des Drehers selbstkritisch: "Sorry, Jungs. Es war mein Fehler. Mich hat es kalt erwischt, und ich habe das Heck verloren." Er beendet das Rennen als Fünfter. © imago images/Motorsport Images/Sutton Images/Galloway

2019, Großer Preis von Kanada: Einer der stärksten Auftritte von Vettel und Ferrari in diesem Jahr. Doch in Runde 48 kommt der führende Vettel von der Strecke ab. Als er zurück auf den Kurs kommt, muss der dahinter liegende Hamilton bremsen, um eine Kollision zu vermeiden. Die Rennkommissare verhängen eine kontrovers diskutierte Fünf-Sekunden-Strafe gegen den Ferrari-Fahrer, der nur deswegen hinter den Mercedes-Star auf Position zwei zurückfällt. Vettel fühlt sich ungerecht behandelt - seine bissige Reaktion: Im Parc Fermé stellt er das eigentlich für sein Auto bestimmte Schild des Zweitplatzierten vor Hamiltons Mercedes. Das Schild mit der "1" schleppt er weg. © imago images/Motorsport Images/LAT Images/Etherington

2019, Großer Preis von Italien: Wieder erwischt Vettel beim Ferrari-Heimspiel einen gebrauchten Tag. Erst ein Dreher, dann eine Kollision mit Lance Stroll bei der Rückkehr auf die Strecke. Obendrauf kommt eine Stop-and-Go-Strafe, weil er für den Crash verantwortlich gemacht wird. Vettel beendet das Rennen auf Rang 13. Noch ärgerlicher aus Sicht des Hessen: Der Sieg geht an seinen jungen Teamkollegen Charles Leclerc, der zunehmend als die Zukunft Ferraris betrachtet wird. © imago images/Laci Perenyi

2019, Großer Preis von Singapur: Einer der wenigen Lichtblicke in einer aus Vettel-Sicht weitgehend verkorksten Saison: Der einzige Sieg des Jahres in Singapur. Es ist Vettels fünfter Triumph in dem Land, womit er einen Rekord aufstellt. © imago images/Nordphoto/Bratic

2019, Großer Preis von Brasilien: Im vorletzten Rennen der Saison erreicht das Ferrari-Chaos des Jahres 2019 seinen Tiefpunkt. Eine Berührung der Autos von Leclerc und Vettel im Kampf um Platz drei in Runde 66 bedeutet das vorzeitige Aus für beide Scuderia-Piloten. Vettel schäumt vor Wut, faucht im Boxenfunk auf Deutsch: "Mein Gott, muss das sein? So ein Bockmist aber auch!" Der Deutsche beendet das Jahr als Fünfter der Fahrer-WM 173 Punkte hinter Hamilton, der mit seinem sechsten Titel immer näher an Rekordweltmeister Michael Schumacher (sieben) heran rutscht. © imago images/Nordphoto

2020, Großer Preis der Steiermark: Als wäre der Unfall in Brasilien 2019 nicht blamabel genug gewesen, kommt es im zweiten Rennen der wegen der Corona-Pandemie erst im Juli gestarteten Not-Saison 2020 erneut zu einer Kollision zwischen Vettel und Teamkollege Leclerc. Der nimmt die Schuld auf sich, Vettel fährt mit beschädigtem Heckflügel in die Box und muss das Rennen in Runde eins aufgeben, der Monegasse wenig später ebenfalls. Vettel weiß zu diesem Zeitpunkt bereits, dass Ferrari seinen Ende des Jahres auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. © imago images/HochZwei

2020, Großer Preis 70 Jahre Formel 1: Nach einer aus Vettels Sicht unglücklichen Boxenstopp-Strategie, die ihn in einen großen Pulk von Fahrern spült, beendet er in einem chronisch unterlegenen Ferrari-Boliden das Rennen auf Platz zwölf. Längst richtet der Ex-Champion seinen Frust auch gegen die eigene Crew. "Ihr wisst, dass ihr es verbockt habt", motzt er über Funk. © HOCH ZWEI/Pool/COLOMBO IMAGES/Imago Images
