
Der SPORTBUZZER bewertet: Die Spieler von Union Berlin in der Einzelkritik. © Uli Deck/dpa

Andreas Luthe: Im Mai 2019 noch beim FC Augsburg angestellt, wo jetzt ein gewisser Rafal Gikiewicz die Bälle fängt. Luthe fängt sie nun beim 1. FC Union, gegen Frankfurt und Hertha weniger gut, gegen Bayern wieder ganz stark und in Stuttgart meist ordentlich. In der 12. Minute zeigte er die erste Parade gegen Klimowicz, kurz darauf mit einer Kreisliga-Gedächtnis-Bogenlampe. Auch mal schön. In der 63. Minute schludernd, als er Castro bediente und zur Top-Chance einlud. Parierte Castros Versuch dann stark. Bei den Gegentoren machtlos. Note: 3,5 © imago images/Contrast

Marvin Friedrich: Geschichte wiederholt sich: Flanke Trimmel, Tor Friedrich. Der Relegationsheld von Stuttgart (als ihm beim 2:2 sein erstes Tor für Union gelang) erfüllte schon nach 3:25 Minuten seine Mission. Dieses Mal war es keine Ecke, sondern ein Freistoß Trimmels, den Friedrich punktgenau ins rechte Eck setzte, Kobel flog vergebens. Hatte offenbar Lust, seinem dritten Saisontor ein weiteres folgen zu lassen, schaltete sich immer wieder ins Offensivspiel mit ein. In der 81. Minute fast mit seinem zweiten Tor – natürlich wieder nach einem Trimmel-Standard. Note: 2,5 © imago images/Contrast

Robin Knoche: Im Mai 2019 noch Angestellter des VfL Wolfsburg, hat vor dieser Saison die flotte ICE-Verbindung nach Berlin entdeckt, spielt seither bei Union meist solide. In der von Fischer aufgebotenen Dreierkette übernahm er dieses Mal den zentralen Part. Machte er bis in die Schlussphase hinein solide – beim 1:2 dann aber der Wucht von Kalajdzic nicht gewachsen, beim 2:2 sprang er unter dem Ball hindurch, wieder traf Kalajdzic. Note: 5 © imago images/Contrast

Niko Gießelmann: War schon im Mai 2019 Bundesligaspieler, damals noch in Diensten von Fortuna Düsseldorf. Bei Union bislang meist Reservist, rotierte gegen den VfB aber für Bülter in die Startelf, weil Fischer mit Dreierkette spielen ließ. Früh von Gonzalez zu Boden gecheckt, stand wieder auf und hatte seine linke Seite meist im Griff. Note: 3,5 © imago images/Contrast

Christopher Trimmel: „Stehende Bälle“, wie sein Trainer sagt, beherrscht der Kapitän. Das war schon im Mai 2019 so, als seine Ecke den Kopf von Friedrich fand, der im Relegations-Hinspiel zum 2:2 einköpfte. Dieses Mal also wieder, halt per Freistoß. In der zweiten Halbzeit vor allem defensiv gefordert gegen drückende Schwaben. Trimmel drückte erfolgreich dagegen. Note: 2,5 © imago images/Jan Huebner

Grischa Prömel: Noch so ein Relegationsheld, dessen damalige Mittelfeldkollegen übrigens Robert Zulj (jetzt Bochum) und Manuel Schmiedebach (jetzt vereinslos) hießen. Prömel, im VfB-Stadtteil Stuttgart-Bad Cannstatt geboren, räumte in der 35. Minute Gonzalez ab, sah dafür Gelb. Schon seine vierte in dieser Saison. Forderte in der 40. Minute Elfmeter, gab aber keinen. Stoppte nach der Pause im Mittelfeld viele VfB-Angriffe. Note: 2,5 © imago images/Contrast

Sebastian Griesbeck: Fast ein Relegationsheld. Verpasste im Sommer aber mit Heidenheim (wo er auch im Mai 2019 schon kickte) gegen Bremen den Aufstieg. Für ihn ging’s trotzdem nach oben, hinter Prömel, Andrich und Gentner eigentlich nur die Nummer vier im zentralen Mittelfeld. Profitiert von der schwierigen Personalllage. Tänzelte nach 36 Minuten fein gegen zwei Schwaben, lief ansonsten vor allem viel, vor, zurück, horizontal, diagonal. Meist in einem Tempo, den kurzen, knackigen Antritt hat er jedenfalls nicht erfunden. Kämpferisch dafür auf der Höhe. Nach 87 Minuten war Schluss für ihn, Gogia kam. Note: 3,5 © imago images/Contrast

Christopher Lenz: Saß im Mai 2019 im Hinspiel in Stuttgart nur auf der Bank, in der Bundesliga spielt er eigentlich immer. Dieses Mal sogar beim Gastspiel in Stuttgart. Durfte im linken Mittelfeld ran, vom Papier her also etwas offensiver. Hatte dann aber doch mehr Defensivaktionen. Schickte nach 77 Minuten dann aus dem Nichts eine präzise Flanke auf Awoniyi, prompt stand’s 0:2. Note: 3 © imago images/Contrast

Cedric Teuchert: Im Mai 2019 noch ein Schalker, kurz darauf nach Hannover verliehen, jetzt ziemlich froh, beide Kapitel geschlossen zu haben. Darf allerdings bei Union selten ran, gegen Stuttgart schon. Prüfte in der 23. Minute mit einem wuchtigen Schuss Kobel, ansonsten meist mit Defensivaufgaben beschäftigt. Nach 68 Minuten ersetzte ihn Ryerson. Note: 4 © imago images/Contrast

Sheraldo Becker: Wusste im Mai 2019 vermutlich nicht, wo Köpenick liegt. Warum auch, Becker hatte ja ein schönes Leben in Den Haag, wo er für ADO die Außenbahnen der Eredivisie entlang sprintete. Tut das mit einem Jahr Verspätung nun auch für Union, in Stuttgart sogar als eine Art hängende Spitze. Blieb also solche aber meist stumpf, weil ihm die Unterstützung fehlte. Nach 61 Minuten für Bülter ausgewechselt. Note: 4 © imago images/Contrast

Taiwo Awoniyi: Gehörte auch im Mai 2019 schon dem FC Liverpool, spielte aber für den belgischen Verein Royal Excel Mouscron. Nun ist er Leihspieler bei Union und erledigt seinen Job bislang stark. In Stuttgart meist auf sich alleine gestellt und ohne Tormöglichkeiten – bis zur 77. Minute. Lenz’ Flanke nickte er mit einem Stürmer-Selbstverständnis ins Tor, das ihm gegen Bayern noch gefehlt hatte. Note: 3 © Bernd Thissen/dpa

Ersatzbank

Marius Bülter: War im Mai 2019 noch Teil jener Magdeburger Mannschaft, die von der 2. in die 3. Liga abstieg. Kam in der 61. Minute für Becker, musste vor allem nach hinten arbeiten. Tat er auch. Note: 3,5 © imago images/Contrast

Julian Ryerson: In der 68. Minute für Teuchert auf den Platz geschickt. Der Allrounder, im Mai 2019 im Hinspiel nicht im Kader, im Rückspiel (als Trimmel gesperrt fehlte) Startspieler, stellte sich auch dieses Mal wieder in den Dienst der Mannschaft. Durfte aber dafür keine Siegprämie einstreichen. Note: 3,5 © imago images/Contrast
