
Union Berlin in Noten: Die Einzelkritik zum Remis gegen Borussia Mönchengladbach. © dpa

Andreas Luthe: Drückte vor seinem Engagement in Berlin meist die Augsburger Bank, springt nun aber als Katze von Köpenick munter zwischen den Torpfosten herum. Bewies auch gegen die Fohlen zunächst gutes Timing: Rettete per Fuß stark gegen Lainer nach zwei Minuten und strahlte viel Ruhe aus. Sah dann beim Ausgleich in der 59. Minute durch Plea allerdings etwas unglücklich aus – und musste sechs Minuten später seinen Arbeitstag nach einem Zusammenprall mit Knoche und Gladbachs Thuram beenden. Karius ersetzte ihn. Note: 3 © imago images/Contrast

Niko Gießelmann: Verteidigte über weite Strecken des Spiels stabil und war Teil einer Ochsen-Abwehr, die in den ersten 45 Minuten ziemlich unüberwindbar schien. Auch nach der Pause sicher, offensiv – von einer starken Flanke abgesehen – aber unauffällig. Note: 3,5 © imago images/Contrast

Marvin Friedrich: Unions Weißer Hai – kreist seine Gegner in der Tiefe geschickt ein, und wenn er mal an der Oberfläche auftaucht, wird kräftig zugebissen. Hat schon vier Saisontore erzielt, überließ das Tor-Vergnügen dieses Mal Neben-Hai Knoche. Noble Geste des Kapitäns, der defensiv über weite Strecken überzeugte. Note: 3 © imago images/Contrast

Robin Knoche: Tiervergleiche kennt er aus seiner Zeit in Wolfsburg natürlich, verteidigt auch in Berlin sein Revier meist wie ein hungriger Wolf. Dieses Mal auch offensiv so gierig wie selbiger, nickte nach 31 Minuten zum 1:0 für Union ein – sein erstes Saisontor. Hinten umsichtig organisierend. Note: 2,5 © imago images/Contrast

Nico Schlotterbeck: Kam im Sommer vom schlauen Füchsle-Club aus Freiburg nach Berlin, konnte verletzungsbedingt noch nicht oft seine Spielintelligenz nachweisen. Gegen Gladbach anstelle des Bald-Adlers Lenz in der Startelf, erledigte seinen Job zunächst gründlich. Packte in der 38. Minute einen Pferdeschuss mit dickem Huf aus, dass die Fohlen im Stall schier scheu wurden. Nur rauschte der Ball eben übers Tor. Bis zu seiner Auswechslung mit ordentlichem Auftritt, Bülter betrat in der 79. Minute für ihn das Feld. Note: 3,5 © Uli Deck/dpa

Julian Ryerson: Durfte auf der rechten Abwehrseite Platzhirsch Trimmel vertreten, der gelbgesperrt aussetzen musste. So weit wie der König der Standards ist er noch nicht, aber zumindest deckte er seine Seite weitgehend zuverlässig ab. Note: 3,5 © imago images/Contrast

Robert Andrich: Sein Erfolgsrezept verriet Muhammad Ali einst mal so: "I float like a butterfly, but I sting like a bee." Bei Andrich ist es ganz ähnlich. Verströmte in manchen Situationen die Leichtigkeit eines Schmetterlings, dann nämlich, wenn er sich technisch sauber aus engen Räumen wandte; und dass er in Zweikämpfen zustechen kann, ist ligaweit bekannt. Zeigte auch gegen Gladbach, was er kann. Note: 3 © imago images/Contrast

Christian Gentner: Die Eule im Union-Kader, erfahren, klug, weise, erledigt die Dinge mit Auge und Stil. Spielte gegen Gladbach all seine Erfahrung aus und zeigte eine solide Leistung. Nur kräftemäßig reicht es für ihn noch nicht über 90 Minuten, Griesbeck kam in der 65. Minute für ihn. Note: 3 © imago images/Contrast

Marcus Ingvartsen: Hüpft bisweilen so sorglos über den Platz wie ein junges Reh, manchmal auch scheu wie eines. Weiß dafür genau, welche Pfade für ihn reserviert sind. Seine Freistoßflanke führte zum 1:0, zunächst Ingvartens auffälligste Aktion. Bekam kurz vor der Pause einen Pferdekuss, humpelte daraufhin wie ein angefahrenes Reh übers Feld, erholte sich aber. Note: 3 © imago images/Contrast

Cedric Teuchert: Huscht flink wie ein Wiesel übers Grün, dabei Haken wie ein Hase schlagend. Provozierte kurz vor der Pause eine eher unnötige Gelbe Karte für Zakaria, schoss nach der Pause zweimal gefährlich aufs Gladbacher Tor. Hätte nach 75 Minuten aber mehr Timing bei einer aussichtsreichen Kontergelegenheit beweisen müssen, als er das Abspiel auf Awoniyi völlig verdaddelte. Nach 85 Minuten ausgewechselt, Dajaku übernahm. Note: 3,5 © imago images/Contrast

Taiwo Awoniyi: Agiert im Sturmzentrum meist wie ein Bock, wuchtig, brecherisch, und doch pickt er sich grazil wie ein Storch seine Murmeln. Arbeitete auch gegen Gladbach unermüdlich, rieb sich für seine Mitspieler auf. War kein tierisches Vergnügen für die Gladbacher, ihn zu verteidigen, bekam aber nur eine Gelegenheit, mit der er nichts Brauchbares anstellte. Pohjanpalo durfte ab Minute 79 für ihn ran. Note: 4 © Bernd Thissen/dpa

Sebastian Griesbeck: Nach 66 Minuten für Gentner eingewechselt, zuständig für Lauf- und Kampfarbeit, die er wie ein eifriger Biber verrichtete. Note: 3,5 © imago images/Contrast

Loris Karius: Wäre gerne die Stammkatze von Köpenick, schnurrte bisher aber nur durch den Berliner Boulevard; wegen Freundin Sophia Thomalla, Sie wissen schon. Ersetzte Luthe in Minute 69, hatte seinen ersten Ballkontakt aber erst in der 84. Minute – beim Abstoß. Rettete in der Nachspielzeit nach einer Gladbacher Ecke das Remis. Note: keine © Andreas Gora

Marius Bülter: Für Schlotterbeck eingewechselt, gab dem Spiel keine entscheidenden Impulse mehr. Note: keine © imago images/Contrast

Joel Pohjanpalo: Durfte für Awoniyi ran, trat offensiv nicht mehr in Erscheinung. Note: keine © Andreas Gora/dpa
