Boxer Usyk, Biathlet Pidrutschnji und Co.: Ukrainische Profi-Sportler kämpfen jetzt gegen Putin
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Sportler wie Box-Star Oleksandr Usyk (von links), Biathlet Dmytro Pidrutschnji oder auch Biathletin Julia Dschima befinden sich in der Ukraine im Krieg.
© Quelle: dpa/IMAGO/ITAR-TASS/Privat/Instagram (Montage)
Vitali und Wladimir Klitschko kämpfen wieder. Seit Jahren nicht mehr im Boxring, dafür jetzt in Kiew - gegen die russischen Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt. Im ganzen Land zieht es immer mehr ukrainische Profi-Sportler in den Krieg. Box-Weltmeister und Olympiasieger Oleksandr Usyk hält sich weiter in der Ukraine auf und veröffentlichte bereits verschiedene Videos auf seinem Instagram-Account. Ein Foto in den sozialen Medien zeigt den 35-Jährigen mit einem Sturmgewehr in den Händen.
"Mein Name ist Oleksandr Usyk. Ich möchte mich an die Menschen von Russland wenden", sagte er in einer Videobotschaft: "Wenn wir uns als brüderliche Menschen sehen, lasst euer Militär, eure Kinder nicht in unser Land. Hört auf, uns anzugreifen!" Auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin sprach der ukrainische Box-Star in dem Video direkt an: "Stoppe den Krieg!" Wie auch Usyk sammelte Vasyl Lomachenko einige Titel als Boxer, wurde unter anderem im Jahr 2012 Olympia-Sieger im Leichtgewicht. Der 34-Jährige gab auf Facebook bekannt, dass er sich dem "Bataillon der Territorialverteidigung Belgorod-Dnistrowsk" in seiner Heimatregion Odessa angeschlossen habe - er ist auf Fotos mit einer Waffe zu sehen.
In Militär-Uniform zeigte sich zuletzt auch der frühere Biathlon-Weltmeister Dmytro Pidrutschnji. Keine zwei Wochen nach seiner Teilnahme bei den Olympischen Winterspielen in Peking verteidigt der 30-Jährige an der Front sein Land. "Ich bin derzeit in meiner Heimatstadt Ternopil und diene in der Nationalgarde der Ukraine. Dieses Foto wurde während des Luftalarms aufgenommen", schrieb der 30-Jährige via Instagram zu einem Porträt-Foto, das ihn mit Helm und in militärischer Kleidung zeigt. Skeleton-Pilot Wladislaw Heraskewitsch ist nach der Olympia-Teilnahme vor wenigen Wochen ebenfalls noch in seinem Heimatland und erklärte zuletzt gegenüber der Nachrichten-Agentur Associated Press, dass er sein Land unterstützen wolle. "Ich kenne mich mit diesen Sachen nicht so aus, aber ich will hingehen und helfen, wo ich kann", wurde der 23-Jährige zitiert. Bereits bei Olympia hatte Heraskewitsch mit der Botschaft "Kein Krieg in der Ukraine“ für Aufsehen gesorgt.
Mit Sergej Stachowski bereitet sich auch ein aktiver ukrainischer Tennis-Profi auf mögliche Kampfhandlungen in seiner Heimat vor. "Ich habe mich in der vergangenen Woche für die Reserve gemeldet. Ich habe keine militärische Erfahrung, aber private Waffenerfahrung", sagte der 36-Jährige gegenüber Sky Sports vor wenigen Tagen. Er "würde kämpfen" und wie "jeder, der motiviert ist, die Armee unterstützen". Doch es befinden sich nicht nur männliche Profi-Sportler im Kriegsgebiet. Mit der Biathletin Julia Dschima verteidigt auch eine Staffel-Olympiasiegerin von 2014 ihr Heimatland.
In dem Krieg gegen die Ukraine vermeldete die Spielerorganisation "FIFPro" auch schon zwei Todesopfer. Fußballer Vitalii Sapylo von Drittligist Kaparty Lviv sei bei Kämpfen in der Nähe der Hauptstadt Kiew verstorben, Dmytro Martynenko von Zweitligist FC Gostomel sei bei einem Bombenangriff gemeinsam mit seiner Mutter ums Leben gekommen. Zudem gab die Internationale Biathlon-Union (IBU) bekannt, dass der Biathlet Yevhen Malyshev getötet worden sei. Der 19-Jährige sei im ukrainischen Militärdienst bei einer Schlacht nahe Charkow gestorben.
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