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Elfmeter-Held im Bayern-Fokus? Wie Kroatien-Torwart Livakovic Werbung in eigener Sache macht

Der kroatische Torwart Dominik Livakovic parierte im WM-Achtelfinale gegen Japan drei Elfmeter.

Der kroatische Torwart Dominik Livakovic parierte im WM-Achtelfinale gegen Japan drei Elfmeter.

Große Namen zu Fall zu bringen, ist nichts Neues für Dominik Livakovic. Kroatiens Torwart hat mit seinem Verein Dinamo Zagreb in der jüngeren Vergangenheit ein paar beachtliche Siege gegen il­lus­tre Vertreter des internationalen Fußballs gefeiert. Im März des vergangenen Jahres warf das Team den Premier-League-Klub Tottenham Hotspur mit einem 3:0 aus der Europa League, einen Monat später entließ Tottenham seinen berühmten Trainer José Mourinho. Zum Start der laufenden Saison in der Champions League schlug Zagreb den FC Chelsea mit 1:0, am nächsten Vormittag machte der Londoner Klub das Aus von Coach Thomas Tuchel öffentlich.

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Bei der WM ist der 27-jährige Livakovic einer der auffälligsten Spieler und einer der Gründe, warum das kleine Land (weniger als vier Millionen Einwohner) auch im Halbfinale gegen Argentinien an diesem Dienstag (20 Uhr, ARD und Magenta TV) an seine Chance glaubt. Im Elfmeterschießen im Achtelfinale gegen Japan war Livakovic der Held mit drei abgewehrten Versuchen. Im Viertelfinale brachte er mit den Kroaten den größten Namen im Nationalmannschaftsfußball zu Fall: Rekordweltmeister und WM-Favorit Brasilien. Schon in den regulären 90 Minuten und in der Verlängerung hielt der Torwart überragend. Insgesamt zeigte er elf Paraden. Das waren die meisten Rettungsaktionen seit dem WM-Rekord von USA-Schlussmann Tim Howard (16) im Achtelfinale 2014 gegen Belgien.

Livakovic auf den Spuren von Ricardo

Im Elfmeterschießen wehrte Livakovic gegen Brasilien den Versuch von Rodrygo ab und verhalf seinem Land nicht nur ins Halbfinale, sondern stellte auch eine Bestmarke ein. Neben dem Deutschen Toni Schumacher, dem Argentinier Sergio Goycochea und seinem kroatischen Landsmann Danijel Subasic ist er der einzige Torwart mit vier gehaltenen Versuchen im Elfmeterschießen bei Weltmeisterschaften. Es hat viel mit Livakovic zu tun, dass Kroatien eine Nation ist, die keine Angst hat vor dieser Disziplin. "Es ist normal für uns, im Elfmeterschießen Favorit zu sein. Für den Gegner ist es, als hätte er schon verloren", sagt Trainer Zlatko Dalic.

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Was er damit meint: Bei der WM 2018 wurden die Kroaten Vizeweltmeister. Auf dem Weg ins Endspiel gegen Frankreich (2:4) gewannen sie zwei Elfmeterschießen – im Achtelfinale gegen Dänemark und im Viertelfinale gegen Gastgeber Russland. Beim Turnier in Katar stehen sie schon wieder bei zwei gewonnenen Shoot-outs. Auch dank Torwart Livakovic, dem im Achtelfinale gegen Japan eine Besonderheit gelang – drei Versuche in einem WM-Elfmeterschießen hatten vorher erst zwei Torhüter gehalten: der Portugiese Ricardo im Viertelfinale 2006 gegen England und Subasic 2018 im Achtelfinale gegen Dänemark. "Geschichte wiederholt sich", sagte Trainer Dalic anschließend.

Livakovic auch beim FC Bayern ein Thema?

Subasic trat nach der WM aus der Nationalmannschaft zurück. Livakovic (in Russland ohne Einsatz im Kader) ist seit 2019 die Nummer eins seines Landes und steht in Katar bei seinem zweiten großen Turnier nach der EM im vergangenen Jahr auf dem Feld. Dort war Kroatien im Achtelfinale in einem spektakulären Spiel an Spanien gescheitert – 3:5 nach Verlängerung. Wahrscheinlich war es Kroatiens Pech, dass die Partie nicht ins Elfmeterschießen ging.

Livakovic ist eine Rarität in Kroatiens Stammelf: Er ist der Einzige, der nicht im Ausland angestellt ist, sondern in der heimischen Liga HNL. Das könnte sich nach der WM ändern. Große Turniere sind oft ein Karrieresprungbrett, wenig bekannte Profis machen auf sich aufmerksam – so auch Livakovic. Er wird in Verbindung mit dem FC Bayern genannt, der wohl einen Vertreter für Manuel Neuer nach dessen Verletzung im Skiurlaub sucht. Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn war bei Kroatiens Sieg gegen Brasilien im Stadion. Wenn jemand einen guten Torwart erkennt, dann er.

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