Ex-Förderer Horner: Vettel-Verpflichtung würde Mercedes "Kopfschmerzen" einbringen
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Christian Horner (r.) war bei Red Bull über viele Jahre Teamchef und Förderer von Sebastian Vettel.
© Quelle: imago images/HochZwei
Noch immer steht nicht fest, in welchem Auto Sebastian Vettel in der kommenden Saison fährt - oder, ob der Deutsche der Formel 1 überhaupt erhalten bleibt. Nach fünf Jahren bei Ferrari trennen sich die Wege des Traditionsrennstalls und des früheren Weltmeisters am Ende des Jahres. Vettel hatte die Option, im Anschluss zu McLaren oder gar Renault zu wechseln - spekuliert aber allem Anschein nach auf einen Platz im Mercedes-Team. Vettel im Team mit Lewis Hamilton - eine Konstellation, die sein früher Förderer Christian Horner nicht ohne Skepsis sieht.
Der Teamchef von Red Bull Racing bezeichnete Vettel in einem Video-Interview für F1 Unscripted als "immer noch phänomenal schnell. Vielleicht hat Mercedes ja Lust auf die Kopfschmerzen, ihn und Lewis zusammen zu haben. Es wäre großartig für uns alle zu sehen und mitzuerleben." Ein Engagement Vettels bei Mercedes sei allerdings "aus Team-Sicht eine große Herausforderung", betonte Horner, der seit 2005 für das Formel-1-Team von Red Bull verantwortlich ist und mit Vettel vier Mal in Folge Weltmeister wurde.
Horner: Formel 1 ohne Vettel "schlechter dran"
Sein einstiger Schützling, den er 2015 schweren Herzens zu Ferrari ziehen lassen musste, sei "ein großartiger Fahrer und ich bin mir sicher, dass er darüber (einen Wechsel zu Mercedes, d. Red.) intensiv nachgedacht hat. Alles, was wir tun können, ist, ihm viel Glück zu wünschen. Ich denke, dass die Formel 1 ohne ihn schlechter dran wäre, aber man muss seine Entscheidung respektieren."
Ein vorzeitiges Karriereende Vettels gilt ebenso als Option wie eine Fortsetzung der Laufbahn bei Mercedes, wo die Verträge von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas nach der Saison auslaufen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte Gerüchte über einen Wechsel Vettels zum deutsch-britischen Rennstall kürzlich geschürt: Der Österreicher lobte Vettel als großartigen Fahrer und große Persönlichkeit. Der 32 Jahre alte gebürtige Heppenheimer sei "für jedes Formel-1-Team eine Bereicherung", betonte Wolff. Man sei zwar seinen aktuellen Fahrern zu Loyalität verpflichtet, "aber wir können diese Entwicklung natürlich nicht außer Acht lassen."
Ein Hemmnis für einen Mercedes-Wechsel: in der Geschichte der Formel 1 sind "All-Star-Teams" in den seltensten Fällen gut gegangen. Die meisten großen Fahrer verzichteten auf die teaminterne Konfrontation mit anderen Champions oder hielten diese nur für kurze Zeit aus: Michael Schumacher etwa hatte bei Ferrari mit Eddie Irvine, Rubens Barrichello und Felipe Massa eher Fahrer der Kategorie Edelhelfer im Team, ebenso verhält es sich mit Lewis Hamilton, der seit der Rivalität mit Nico Rosberg im Jahr 2016 mit Bottas zusammen fährt.
"Vettel ist einer der erfolgreichsten Fahrer in der Geschichte des Sports"
Aus Sicht von Horner muss Vettel ("er ist ein sehr tiefsinniger Denker") niemandem seine Qualitäten beweisen. "Was er in seiner Karriere erreicht hat, ist phänomenal. Sollte er sich also entschließen, dass er am Ende des Jahres kein wettbewerbsfähiges Cockpit für sich sieht, und aufhört, könnte er sogar ein Jahr Pause machen. Er hat eine junge Familie und er ist einer der erfolgreichsten Fahrer in der Geschichte des Sports", sagte Horner.
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