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Gisdol erklärt Rücktritt als Trainer von Lokomotive Moskau: "Das geht mit meinen Werten nicht überein"

Aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Markus Gisdol sein Traineramt bei Lokomotive Moskau niedergelegt.

Aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Markus Gisdol sein Traineramt bei Lokomotive Moskau niedergelegt.

Lokomotive Moskau muss sich auf die Suche nach einem neuen Trainer begeben. Der deutsche Coach Markus Gisdol verkündete am Dienstagvormittag gegenüber der Bild seinen Rücktritt. "Fußballtrainer ist für mich der schönste Job der Welt. Ich kann meiner Berufung aber nicht in einem Land nachgehen, dessen Staatsführer einen Angriffskrieg mitten in Europa verantwortet. Das geht mit meinen Werten nicht überein, deshalb bin ich mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Trainer von Lokomotive Moskau zurückgetreten", sagte Gisdol laut Bild.

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Der 52 Jahre alte Coach hatte den Hauptstadt-Klub erst im Oktober 2021 übernommen. In den bis dato zwölf absolvierten Spielen kam Lok auf lediglich drei Siege und zwei Remis. Sportliche Gründe hatte das Aus aber nach Angaben von Gisdol nicht. "Ich kann nicht in Moskau auf dem Trainingsplatz stehen, die Spieler trainieren, Professionalität einfordern und ein paar Kilometer weiter werden Befehle erteilt, die großes Leid über ein gesamtes Volk bringen. Das ist meine persönliche Entscheidung und hiervon bin ich absolut überzeugt", erklärte der frühere Bundesliga-Trainer.

Der Klub bestätigte die Trennung ebenfalls am Montagvormittag und verkündete eine Interimslösung. Demnach werde der frühere deutsche Nationalspieler und Ex-Bundesliga-Profi Marvin Compper "die Mannschaft auf die kommenden Spiele vorbereiten". Der Verein und das Team wollen sich "wie gewohnt" weiter auf die kommenden Spiele im russischen Pokal und der russischen Liga vorbereiten. "Wir werden die Fans weiterhin zeitnah über die Situation im Verein informieren", heißt es in der Pressemitteilung.

Gisdol, der seine aktive Laufbahn bereits im Alter von 27 Jahren wegen einer schweren Knieverletzung beenden musste, machte sich in den vergangenen Jahren als Trainer in Deutschland einen Namen. Nachdem er im März 2011 seine Fußballlehrer-Lizenz erwarb, wurde er unter Ralf Rangnick Co-Trainer bei Schalke 04. Zwei Jahre später kehrte der gebürtige Geislinger nach Hoffenheim zurück, wo er bereits vor seinem Schalke-Engagement als Trainer der zweiten Mannschaft gearbeitet hatte. Im April 2013 übernahm er die Profi-Auswahl, die er zum Klassenerhalt führen konnte. Nach Hoffenheim trainierte der Coach zunächst den Hamburger SV (2016-2018) und anschließend den 1. FC Köln (2019-2021). Im April des vergangenen Jahres wurde er als Tabellen-17. in der Domstadt freigestellt.

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