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Ukrainische Fechterin kritisiert Weltverband und IOC: Das ist "unvorstellbar, so unfair"

Die ukrainische Fechterin Olga Charlan kritisiert den Weltverband und das IOC scharf.

Die ukrainische Fechterin Olga Charlan kritisiert den Weltverband und das IOC scharf.

Scharfe Kritik am Weltverband FIE und am Internationalen Olympischen Komitee IOC: Die ukrainische Fecht-Olympiasiegerin Olga Charlan schießt mit heftigen Worte gegen den Weltverband und das IOC. "Gegen Russen antreten zu müssen, ist unvorstellbar, so unfair. Unser Verband hat nun diese Entscheidung getroffen. Für mich bedeutet das, dass ich die letzte Olympia-Qualifikation verpasse, an der ich hätte teilnehmen können“, sagte die 32-Jährige im Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Ich muss mit diesen Gefühlen klarkommen. Und gegen ihre Rückkehr ankämpfen bis zum Schluss. Und ich muss etwas mit meinem Leben anfangen. Mein bisheriges Leben wurde mir von der FIE genommen."

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Der Weltverband der Fechter hatte sich Mitte März dafür ausgesprochen, dass russische und belarussische Athleten wieder an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Am vergangenen Dienstag empfahl auch das IOC die Wiederzulassung von Sportlern aus beiden Ländern als neutrale Athleten, sofern sie keine Verbindung zu Militär und Sicherheitsorganen aufweisen.

Das Argument von Bach, der Sport müsse unpolitisch bleiben, kann Charlan überhaupt nicht nachvollziehen. "Thomas Bach hat mir persönlich gesagt, es gebe viele Kriege auf der Welt. Wenn es so ist: Vielleicht könnten wir das ändern? Wenn es bisher keine Rolle gespielt hat, vielleicht sollte er jetzt anfangen, sich darum zu kümmern. Sollte jetzt etwas tun", sagte die Ukrainerin: "Aber er ignoriert die Realität, und wir werden in ein Spiel namens Frieden gesteckt."

"Sportler sind Propagandawerkzeug von Putin"

Ihr komme es vor, "als wolle Bach die Realität nicht sehen. Es gibt keinen Frieden mit Sportlern, die Putin repräsentieren, die sein Propagandawerkzeug sind". Auch der neutrale Status ändere an der Sache nichts. "Ihre Flagge ist blutbefleckt, aber auch ohne sie werden sie nach Russland zurückkehren und für ihre Siege gefeiert werden, für ihre Stärke."

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Auch Bachs Hinweis auf eine mögliche Diskriminierung von russischen und belarussischen Athleten aufgrund des Passes hält Charlan nur für vorgeschoben: "Wenn wir von Diskriminierung sprechen: Ukrainer können nicht trainieren, müssen zwei Tage lang reisen aus der Ukraine, weil es keine Flüge gibt."

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